"Mit diesen neuen BMW-Motoren verfügen wir in der Lehre über hochwertige und moderne Modelle aus der Praxis. Es ist wichtig, dass wir praxisnah ausbilden", freute sich Professor Rudolf Flierl. Die Motoren und Komponenten werden in der Lehre als Anschauungsobjekte eingesetzt, um Aufbau und Funktion zu veranschaulichen. Professor Flierl war seinerzeit bei BMW als Projektleiter für die N42- und N52-Motoren verantwortlich.
Dabei handelt es sich um folgende Motoren und Baugruppen:
N42 Vollmotor:
Der BMW N42 ist ein von BMW entwickelter Ottomotor mit vier Zylindern und 16 Ventilen, die von zwei obenliegenden Nockenwellen betätigt werden. Der N42 ist das erste Motorenmodell, bei dem das vollvariable Ventiltriebsystem Valvetronic eingesetzt wurde, das von Professor Rudolf Flierl mitentwickelt wurde. Außerdem besitzt er Nockenwellenversteller auf der Ein- und Auslassseite, zwei zahnradgetriebene Ausgleichswellen und eine zweistufige Schaltsaugrohranlage. Dieser Motor wurde zwischen 2001 und 2004 in der BMW 3-Reihe verbaut und gewann im Jahr 2001 den International Engine of the Year Award.
Die Technologien in diesem Motor sind auch nach heutigem Stand aktuell und werden heute noch in einer höheren Entwicklungsstufe in Serienmotoren bei BMW verbaut. Die Studierenden im Fahrzeugtechnik-Labor erhalten somit die Chance, praktische Erfahrungen mit diesen Technologien zu sammeln.
N54 Vollmotor:
Bei dem BMW N54 handelt es sich um einen Reihensechszylindermotor. Der Motor wird über einen Abgasturbolader geladen und verfügt über Otto-Kraftstoff-Direkteinspritzung. Der Motor gewann 2007 und 2008 zweimal den International Engine of the Year Award.
N54 Schnittmotor:
Zusätzlich zum Vollmotor dient der Schnittmotor als Ausstellungsstück im Lehrgebiet. Dieser kann von Studierenden begutachtet werden und hilft dem Verständnis durch die zusätzlichen bearbeiteten Schnitte.
N52 Schnittmotor:
Der N52 ist ein BMW-Reihensechszylindermotor, der erstmals 2004 im 6er BMW eingesetzt wurde. Bei diesem Exponat handelt es sich um einen bearbeiteten Vollmotor in dem Schnitte zur Verdeutlichung des Zusammenspiels der Technologien "erzeugt" wurden. Zu dem Motor ist zu sagen, dass dieser eine Neuerung im Motorenbau darstellte. Das Kurbelgehäuse besteht aus einem Magnesium-Aluminium Verbund, das im Vergleich zu dem oben genannten N54 10kg an Gewicht spart.
N52 VALVETRONIC Zylinderkopf:
Zusätzlich zum Motor gibt es den passenden Zylinderkopf; dieser beinhaltet das vollvariable Ventiltriebsystem Valvetronic und dient somit der Visualisierung der komplexen Technologie, die dem vollvariablen Ventiltriebsystem Univalve des Lehrgebiets ähnlich ist.
N52 Kurbelgehäuse Insert:
Dieses Exponat veranschaulicht das Aluminium-Magnesium Kurbelgehäuse. Der Einsatz von Magnesium führt zu einer Gewichtseinsparung von ca. 10 kg allein am Kurbelgehäuse gegenüber der bisherigen Alu-Legierung vom früheren M54. Daneben ist Magnesium sehr gut giessbar und leicht zu bearbeiten. Magnesium eignet sich aber nicht für Zylinderlaufbahnen und neigt bei ungünstigen Bedingungen zu Korrosion. Daher wird ein Alu-Silizium-Insert verwendet, das die Zylinderbuchsen, die Kühlmittelkanäle und die Verschraubungen von Zylinderkopf, Kurbelwellenlagerung und Getriebebefestigung aufnimmt. Das Insert ist von der Mg-Legierung untrennbar umgossen.