Dreizehn Finalisten deutscher Universitäten waren am 14. Oktober in Berlin und wurden in der Berlin-Brandenburgischen Akademie von einer Gutachterkommission und von einem Plenum von über 200 Vertretern aus Hochschule und Politik jeweils eine Stunde lang angehört. Die TU Kaiserslautern war mit insgesamt zehn Vertretern eine sehr starke Delegation und hatte sich im Vorfeld abgestimmt, für das Podium zwei Studierende von insgesamt fünf erlaubten Podiumsmitgliedern aufzustellen, um auch schon dadurch die Kernbotschaft der Bewerbung, nämlich "Studierende als Partner"
zu symbolisieren. Die Präsentation wurde ebenfalls partnerschaftlich gestaltet, von der Informatik-Studierenden Annika Leveringhaus eröffnet und vom Vizepräsidenten für Studium und Lehre, Lothar Litz, fortgeführt.
Der Wettbewerb "Exzellenz in der Lehre" war vom Stifterverband für die deutsche Wissenschaft und von der Kultusministerkonferenz ausgeschrieben und zeichnet nun insgesamt sechs deutsche Universitäten, darunter neben der TU Kaiserslautern die RWTH Aachen, Bielefeld, Freiburg, TU München und Potsdam, mit jeweils einer Million Euro aus. Das Preisgeld soll für mehr als ein Dutzend Projekte verwendet werden, die unter intensiver Mitwirkung der Studierenden der Fachbereiche der TU Kaiserslautern konzipiert wurden.
Beispiele sind das Projekt "Kontaktstudierende" der Mathematik, das Mentoren-Projekt der Informatik sowie die Projekte "Deutsch im Labor" des Fachbereichs Elektrotechnik/Informationstechnik und "IDEE" (Integrated Design, Engineering, Education) des Fachbereichs Maschinenbau/Verfahrenstechnik.
Der Generalsekretär des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft, Andreas Schlüter, sagte: "Ein partnerschaftlicher Dialog zwischen Dozenten und Studenten ist nicht das Ergebnis guter Lehre, sondern deren Voraussetzung". Dies ist im Antrag der TU Kaiserslautern in besonderer Weise beschrieben.
Ursprünglich hatten sich 108 Hochschulen beworben, 13 Universitäten waren zur Teilnahme an der Endrunde eingeladen.
Innovative Konzepte in der Lehre mit den Studierenden als Partner
(Kurzfassung des Antrags der TU Kaiserslautern)
Im Gegensatz zu anderen Universitäten betrachtet es unsere TU als besondere Herausforderung, nicht nur die besten, sondern alle studierfähigen Studierenden zu einem für sie geeigneten Abschluss zu führen. Dieses Ziel gilt insbesondere für die grundständigen Studiengänge und soll anhand innovativer Konzepte mit hohem Umsetzungspotenzial erreicht werden. Im Zentrum stehen dabei die Studierenden als Partner, die wir als einen sich ständig erneuernden Motor der Innovation betrachten. Die Prozesse zum Erreichen des Ziels werden mit möglichst wenig Bürokratie und einengenden Hürden einhergehen.
Daraus resultiert eine hohe Gestaltungsfreiheit für Lehrende, Studierende und Fachbereiche, die den unterschiedlichen Fachkulturen entgegen kommt und zusätzlich der Motivation der Beteiligten dient. Mit einer hohen Freiheit geht eine hohe Verantwortung einher. Sie mündet in der Pflicht zu einer hohen Transparenz und zur jährlichen Darstellung von Zielen und Ergebnissen der Fachbereiche vor der Hochschulleitung und einem externen Expertengremium. Vier Fachbereiche mit bereits sehr hohem Qualitätsstand in der Lehre haben sich im Antrag verpflichtet, die neuen Strukturen und Prozesse pilotmäßig zu nutzen und mit Leben zu erfüllen. Es sind die Fachbereiche Elektro-/Informationstechnik, Informatik, Maschinenbau/Verfahrenstechnik und Mathematik. Diese Pilotfachbereiche werden Vorreiter für die gesamte Universität und stellen ihre Erfahrungen für die sich anschließenden übrigen Fachbereiche zur Verfügung.
Das beiliegende Foto, aufgenommen am Tag der Vorstellung des Antrages in Berlin, mit der gesamten Gruppe der TU Kaiserslautern:
TU-Präsident Prof. Dr. Helmut Schmidt, Vizepräsident Prof. Dr.-Ing. Lothar Litz, Prof. Dr. Klaus Schneider, Dr. Claudia Gomez Tutor, Dr. Christoph Lossen, Thomas Trapp (AStA), Stephan Oberfranz (studentischer Senator), Laura Vettin (Mathematik), Annika Leveringhaus (Informatik), Dr. Diana Casel (Lehrreferentin), v.r.n.l.