In den vergangenen Jahren haben Fortschritte auf dem Gebiet der Physikalischen Chemie Methoden und Techniken hervorgebracht, welche bei der Gewinnung von Medikamenten zum Einsatz kommen und deren Entwicklung voranbringen. Dazu zählen unter anderem verschiedene Spektroskopie-Verfahren, bei denen Forscher zum Beispiel Rückschlusse auf die Zusammensetzung und Struktur von Molekülen und somit deren Funktionalität mit Hilfe von Wechselwirkung mit Lichtstrahlung erhalten.
Auf der Tagung an der TU Kaiserslautern stehen solche physikochemischen Verfahren und ihre Bedeutung für die Lebenswissenschaften in diesem Jahr im Fokus. Die Wissenschaftler werden sich über aktuelle Erkenntnisse und Neuerungen austauschen.
Darüber hinaus geht es in zahlreichen Vorträgen und 250 Posterpräsentationen um weitere Themenbereiche aus der Physikalischen Chemie. Dazu zählen „Oberflächen und Grenzflächen“, „Feststoffe und Nanostrukturen“, „Chemische Dynamiken und Kinetik“, „Molekulare Strukturen“, „Elektrochemie und Energie“, „Experimentelle Techniken“ und „Theoretische Techniken“, es geht aber auch um industrielle Anwendungen.
In einem eigenen Symposium haben zudem Nachwuchswissenschaftler die Gelegenheit, sich über unterschiedliche Karrierewege zu informieren. Bei einer großen Firmenausstellung werden sich zudem Unternehmen, die Deutsche Forschungsgemeinschaft, zwei Verlage und eine Karriereberatung präsentieren.
Organisiert wird die Tagung von der Deutschen Bunsen-Gesellschaft für Physikalische Chemie und dem lokalen Organisationskomitee um Professor Dr. Markus Gerhards. Es ist bislang die größte Tagung an der TU Kaiserslautern, die ausschließlich auf dem Kaiserslauterer Campus stattfindet.
Auch an der TU Kaiserslautern wird auf dem Gebiet der Physikalischen Chemie geforscht. Die Wissenschaftler nutzen unter anderen Laserspektroskopie-Techniken, um Strukturen von Molekülen genau zu ergründen. Dazu arbeiten sie auch eng mit Biologen, Materialwissenschaftlern und Physikern im Landesforschungszentrum Optik und Materialwissenschaft, OPTIMAS, zusammen, um Wechselwirkungen von Licht, Spin-Phänomenen und Materie zu erforschen.
Im Sonderforschungsbereich 3MET (SFB/TRR 88 „Kooperative Effekte in homo- und heterometallischen Komplexen“) arbeiten Kaiserslauterer Chemiker und Physiker ebenfalls auf diesem Gebiet. Sie beschäftigen sich mit molekularen Systemen, die zwei bis vier Metallzentren besitzen. Ziel hierbei ist es unter anderem, auf molekularer Ebene neue Eigenschaften und Funktionen zu entwickeln, um zum Beispiel effizientere Katalysatoren für chemische Reaktionen oder effizientere Materialien für Magnetspeicher zu erhalten.
Die Bunsentagung findet jedes Jahr an wechselnden Orten statt. Es ist der größte Kongress der Physikalischen Chemie im deutschsprachigen Raum. Aber auch internationale Forscher sind hier regelmäßig zu Gast.
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