Im Rahmen des diesjährigen Herbsttreffens der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) in Kiel unterzeichneten die Vertreter von zehn Universitäten in ganz Deutschland eine gemeinsame Erklärung zur Gründung eines Verbands universitärer Wissenschaftsallianzen.
Im Fokus des Verbands steht die besondere Rolle der Universitäten in der Gesellschaft, als Schnittstellen zwischen Bildung und Arbeit sowie Forschung und Innovation und der Wunsch, die Sichtbarkeit der Akteure als Wissenschaftsallianzen gegenüber der Politik, Wirtschaft aber auch auf internationaler Ebene gegenüber den Studierenden weiter zu stärken.
„Universitäten und Fachhochschulen, an denen Grundlagen- und anwendungsorientierte Forschung gleichermaßen vorangetrieben werden, sind die Innovationsmotoren unserer Gesellschaft. Vor dem Hintergrund einer immer komplexer werdenden Arbeitswelt und immer kürzer werdenden Innovationszyklen gilt es, Netzwerke zu bilden, um sich optimal auf diese wachsenden Anforderungen einzustellen. In einigen Region existieren bereits solche Allianzen, der Verband soll deren Konzept weiter stärken“, so Prof. Dr. Arnd Poetzsch-Heffter, Vizepräsident für Forschung und Technologie an der TU Kaiserslautern und einer der Ideengeber des bundesweiten Verbands.
Die Idee zur Verbandsgründung war im Vorfeld der HRK-Tagung maßgeblich von drei Universitäten und einer Hochschule vorangetrieben worden. Neben der TU Kaiserslautern waren hierbei die Präsidien der Universität des Saarlandes, der Hochschule Kaiserslautern sowie der Universität Paderborn in enger Abstimmung beteiligt. Der Umsetzungsvorschlag, der dann im Rahmen der Kieler Tagung vorgetragen wurde, traf auf großes Interesse. Insgesamt sieben weitere Universitäten unterzeichneten das Papier, weitere haben sich noch Bedenkzeit erbeten. Zu den bereits zugesagten Teilnehmern gehören die Universitäten von Bielefeld, Chemnitz, Greifswald, Kaiserslautern, Magdeburg, Paderborn, Potsdam, Rostock, Saarbrücken und Ulm sowie die Hochschule Kaiserslautern.
„Ziel des Verbandes ist es, die Interessen der einzelnen Mitglieder auf Landes- und Bundesebene sowie in der Europäischen Union zu vertreten und die Mitarbeit in den entsprechenden Gremien sicherzustellen. Ebenso wollen wir den wechselseitigen Austausch der einzelnen Akteure und Verbünde befördern, um von den regionalen Best-Practices-Beispielen auch in anderen Allianzen profitieren zu können“, erläutert Prof. Dr. Volker Linneweber, Präsident der Universität des Saarlandes
„Prinzipiell wollen wir den Verband für alle interessierten und bereits existierenden Wissenschafts-allianzen offen halten. Wichtig ist, dass Kooperationsabkommen mit mindestens einem außeruniversitären Forschungsinstitut sowie mit Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft existieren. Außerdem sollte in ausgewählten und zukunftsorientieren Profilbereichen Spitzenforschung betrieben werden, erkennbar beispielsweise durch die Sprecherrolle in mehreren koordinierten DFG-Programmen oder die Beteiligung an Spitzenclustern“, ergänzt Prof. Dr. Wilhelm Schäfer, Präsident der Universität Paderborn.
Für das kommende Jahr sind Veranstaltungen geplant, auf denen die Wissenschaftsallianzen sich der Politik und politisch interessierten Öffentlichkeit vorstellen werden. Außerdem wird es darum gehen, durch gegenseitigen Austausch die existierenden Allianzen zu stärken und gemeinsame Aktivitäten zu koordinieren.