Am Samstag, den 5. Juni, 19 Uhr, gastiert in der Villa Denis in Frankenstein-Diemerstein einer der originellsten Virtuosen auf der Theorbe: der Franzose Bruno Helstroffer. Unverkrampft, hoch virtuos und extrem lebendig ist das Spiel des Elsässers, der bei Koryphäen seines Instruments in Frankreich studierte. Als Theorbist diverser Ensembles machte er sich einen Namen, besonders mit "La Faenza" und dem Bariton Marco Horvath.
In Frankenstein-Diemerstein gibt Helstroffer einen Querschnitt durch die Musik des 17. Jahrhunderts in Frankreich und Italien. Im Rom des Barock galt Girolamo Kapsberger als Inbegriff des Theorbenvirtuosen. Der Sohn eines österreichischen Offiziers bezauberte mit seinem Spiel den Maler Caravaggio ebenso wie den Bildhauer Gianlorenzo Bernini und den großen Barockpapst Urban VIII. Seine berühmte Arpeggiata gehört zu den meist gespielten Lautenstücken überhaupt. Helstroffer gibt noch eine Toccata und andere Stücke von Kapsberger hinzu. Von dessen exzentrischem Kollegen Bellerofonte Castaldi sind virtuose Capricci zu hören, bevor der Solist das Land wechselt und Werke vom Hof Ludwigs XIV. spielt. Selten begab sich der Sonnenkönig zu Bett, ohne von seinem Hoflautenisten Robert de Visée mit einigen Stücken unterhalten worden zu sein. Helstroffer spielt eine Auswahl der schönsten Stücke von Visée: Tänze, Präludien und eine Chaconne. Zum Abschluss seines Programms improvisiert der Franzose über barocke Themen - ganz in der Tradition von Rockgitarristen. Denn auch als solcher ist Bruno Helstroffer schon aufgetreten.