Ein Schlitten ist ein schönes Weihnachtsgeschenk für Kinder. Aber auch so mancher Erwachsene freut sich über einen solchen „fahrbaren Untersatz“. Wenn es sich nicht um einen professionellen Rennrodel handelt, gelten Schlitten als Spielzeug. Sie müssen die Sicherheitsanforderungen der entsprechenden EU-Richtlinien erfüllen und eine CE-Kennzeichnung tragen.
Das richtige Modell
Es gibt Schlitten aus Metall, Kunststoff, Holz sowie aufblasbare Produkte. Die einfachste Variante sind Rodelwannen, Lenkbobs und sogenannte Zipfelbobs aus Kunststoff. Erwachsene kommen mit ihnen aber schnell an ihre Grenzen, weil jede Bodenwelle direkt den Rücken und die Gelenke trifft. Für sie sind aus Komfortgründen klassische Holzschlitten mit zwei Kufen und einem hölzernen Rahmengestell die bessere Wahl. „Noch bequemer sind Modelle, deren Sitzflächen aus einem Textilgeflecht bestehen oder die spezielle Federelemente enthalten“, erklärt TÜV SÜD-Experte Thomas-Michael Maier. Einfach zu manövrieren sind Lenkschlitten mit zusätzlichen Zugseilen, einem Lenkrad und Bremsen für eine optimale Handhabung. Die besonders bei Kindern beliebten ‚Kunststoffschüsseln‘ empfiehlt der TÜV SÜD-Experte nicht: Sie sind so gut wie nicht zu steuern, was vor allem auf steilen oder langen Hängen nicht ungefährlich ist.
Sicherheit beim Kauf und bei der Rodelpartie
Beim Kauf eines neuen Schlittens sollten Verbraucher genau hinsehen: Sind alle Kanten und Ecken gerundet und stehen keine Schrauben, Nägel oder Nieten hervor? Raue Oberflächen, aufgesplittertes Holz oder Quetschstellen sind ein K.O.-Kriterium beim Kauf, weil hier die Verletzungsgefahr relativ groß ist. Eine gute Orientierung bei der Auswahl des Schlittens ist auch das GS-Zeichen (Geprüfte Sicherheit) oder das Oktagon von TÜV SÜD Product Service. Diese Prüfzeichen zeigen, dass die Modelle von unabhängiger Seite geprüft wurden und einen hohen Qualitätsstandard aufweisen. Die Gebrauchsinformation sollte Informationen über Montage, Wartung und maximale Belastung sowie Hinweise für die sichere Benutzung enthalten.
Käufer und Beschenkte sollten die Gebrauchshinweise lesen und Kindern auch die richtige und sichere Benutzung des Schlittens erklären. „Gerade mit kleinen Kindern sollte man das Bremsen und Lenken zunächst an einem flachen Hügel üben, bevor man sich auf den großen Schlittenberg wagt“, empfiehlt Thomas-Michael Maier. Der Schlittenberg muss auch zum Rodeln geeignet sein. Hindernisse wie Bäume, Stümpfe, Pfosten oder Zäune bergen Risiken. Deshalb sollten vor allem Kinder am besten nur ausgewiesene Rodelhänge benutzen. Auch beim Erklimmen des Schlittenbergs kommt es immer wieder zu Unfällen. Deshalb sollten Eltern ihren Kindern zeigen, wie sie gut geschützt am äußersten Rand des Hanges nach oben gehen. Neben wetterfester, warmer Kleidung ist auch die passende Schutzausrüstung wie Handschuhe, festes Schuhwerk und ein Helm wichtig.
Aufbewahrung und Materialcheck
Ist der Winter dann vorbei und die Schlittensaison beendet, sollte das Gefährt trocken und nur mäßig warm aufbewahrt werden – am besten im Keller oder auf dem Speicher. Nach der Sommerpause sollten ältere Schlitten aber zunächst auf Fehler und Materialermüdung hin überprüft werden. So könnten sich beispielsweise Schrauben gelöst haben oder das Material brüchig geworden sein. „Sind am Kunststoffschlitten schon Haarrisse oder Verfärbungen zu sehen, muss das Gerät entsorgt werden“, warnt TÜV SÜD-Experte Maier. „Das ist ein deutliches Warnzeichen, dass das Material an seiner Belastungsgrenze angelangt ist und in Kürze zu Bruch gehen könnte.“ Rost von den Schlittenkufen entfernt man am besten mit feinem Schleifpapier in Laufrichtung und einer anschließenden Versiegelung mit Spezialwachs.
Weitere TÜV SÜD-Tipps gibt es im Internet unter www.tuev-sued.de/pressemeldungen.