Arbeitnehmer eines Unternehmens aus der Branche Energie- und Wasserwirtschaft dürften in diesem Jahr zu den gesündesten Deutschlands zählen. Nach Auswertungen zum Corporate Health Award 2014 ist das Betriebliche Gesundheitsmanagement von Unternehmen der Energie- und Wasserwirtschaft am weitesten entwickelt. So erreichen sie in den drei abgefragten Gebieten Gesundheitsstrukturen, Gesundheitsstrategien und Gesundheitsleistungen des Qualifizierungsbogens zum Corporate Health Award 2014 jeweils die höchsten Werte im Vergleich zu den anderen Branchen. Insgesamt kommt die Branche Energie- und Wasserwirtschaft auf nahezu 80 Prozent der Gesamtpunkte.
Überzeugen können sie vor allem bei den Gesundheitsleistungen, welche mit 81 Prozent noch besser ausfallen. In besonders vielen Unternehmen werden hier mit mehr als 95 Prozent Angebote zur Ergonomie gemacht, daneben in fast 90 Prozent zur Suchtprävention. Knapp 87 Prozent bieten ein betriebliches Eingliederungsmanagement. Was die Gesundheitsstrukturen betrifft, sind Unternehmen aus der Energie- und Wasserwirtschaft besonders gut vernetzt, über 91 Prozent pflegen eine externe Kooperation. Bezüglich der Gesundheitsstrategie sind sie am stärksten bei den Prozessen bzw. der Zielorientierung aufgestellt und erreichen mehr als 81 Prozent. "In der Branche Energie- und Wasserwirtschaft hat gerade das Thema Arbeitsschutz/-Sicherheit einen hohen Stellenwert, da ein großer Teil der Mitarbeiter an oder mit Maschinen arbeitet. Damit Mitarbeiter langfristig gesund und leistungsfähig bleiben und Unfälle vermieden werden können, ist u. a. das Angebot an ergonomischen Beratungen und Suchtprävention in dieser Branche überdurchschnittlich hoch ausgeprägt", sagt Christoph Schäfer, Projektmanager des Corporate Health Award bei EuPD Research Sustainable Management. "Wie enorm wichtig ein strategisches Betriebliches Gesundheitsmanagement ist, haben alle Teilnehmer bereits erkannt", sagt Birgit Klusmeier, Leiterin Kompetenz Center Gesundheit und Medizin der TÜV SÜD Akademie. "Jetzt geht es um die richtige Umsetzung. Dabei besteht vor allem Optimierungspotenzial hinsichtlich des Qualitätsmanagements."
Optimierungspotenzial im Qualitätsmanagement und bei Angeboten zur psychischen Gesundheit
Kontinuierliche Verbesserungsprozesse beziehungsweise ein Qualitätsmanagement sind in zwei Dritteln der Unternehmen vorhanden. Ebenso verhält es sich mit Angeboten zur psychischen Gesundheit/Entspannung. Diese existieren in etwas mehr als zwei Dritteln der Unternehmen.
Hinter der Branche Energie- und Wasserwirtschaft folgen Unternehmen aus den Bereichen Chemie und Pharma sowie Finanzen und Versicherungen. Beide Branchen erreichen jeweils über 70 Prozent der Gesamtpunktzahl - 74 beziehungsweise 73 Prozent. In Unternehmen aus der Chemie und Pharma ist vor allem die Entwicklung von Gesundheitsstrukturen weit vorangeschritten, daneben die Angebote von Gesundheitsleistungen. In beiden Bereichen liegen sie direkt hinter den Unternehmen der Energie- und Wasserwirtschaft. Den zweithöchsten Wert erreicht die Branche Finanzen und Versicherungen bei den Gesundheitsstrategien.
Grundlage der Auswertung
Die Grundlage für die Auswertungen bilden die anonymisierten Qualifizierungsbögen zum Corporate Health Award 2014. Diese stellen einen fundierten Einblick in das Gesundheitsmanagement deutscher Unternehmen dar, sind aber nicht repräsentativ. Insgesamt haben sich 331 Unternehmen um die Gesundheitspreise in zehn Branchenkategorien beworben. Alle Ergebnisse zur Bewerbungsphase des Corporate Health Award 2014 werden im Corporate Health Jahrbuch im Frühjahr 2015 veröffentlicht.
Konferenz und Preisverleihung am 20. November in Bonn
Die Auszeichnung der Gewinner in zehn Branchenkategorien und der Sonderkategorie Mittelstand erfolgt am 20. November im Kameha Grand Hotel in Bonn. Neben der Preisverleihung am Abend findet bereits ab 9 Uhr ein breites Rahmenprogramm mit Workshops und Konferenz statt. Während der Workshops am Vormittag stehen Themen wie Stressprävention, die richtige Ernährung und BGM 2020 im Fokus. Während der Konferenz am Nachmittag informieren verschiedene Referenten unter anderem zu BGM 2.0, Ergonomie und digitales BGM.
Das gesamte Programm steht auf der Webseite des Corporate Health Award (www.corporate-health-award.de/...).
Der Corporate Health Award ist der führende Wettbewerb zum nachhaltigen Betrieblichen Gesundheitsmanagement im deutschsprachigen Raum. Jährlich werden durch Handelsblatt, TÜV SÜD und EuPD Research Sustainable Management die Unternehmen mit den besten betrieblichen Gesundheitskonzepten ausgezeichnet. Der Corporate Health Award steht unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales und wird durch die Allianz Private Krankenversicherungs-AG und Techniker Krankenkasse unterstützt. Zu den weiteren Partnern zählen Biocomfort Diagnostics, brainLight, DanTrim, INSITE-Interventions, KIMBERLY-CLARK PROFESSIONAL*, vitaliberty, Weight Watchers.
EuPD Research Sustainable Management (www.eupd-rsm.de) ist führender Anbieter für die Analyse, Auditierung und Modellierung nachhaltiger Betrieblicher Managementsysteme. Einen besonderen Fokus bilden die Themenbereiche Gesundheitsmanagement und Bildungs- sowie Talentmanagement. Die Kooperation mit einem einzigartigen Netzwerk aus Fachexperten, Wissenschaft und Medien macht es möglich, neue Themen fundiert zu identifizieren, nachhaltige Managementsysteme zu analysieren, zu auditieren und zu implementieren. Einen besonderen Fokus legen wir dabei auf die Praxisvalidierung. Wir identifizieren gemeinsam mit unserem Netzwerk erfolgskritische Faktoren und verbinden so wissenschaftlichen Anspruch mit der notwendigen Funktionalität.