Drei verschiedene Bauweisen
Kopfhörer lassen sich anhand ihrer Bauweise in drei Gruppen unterteilen: In-Ear-, On-Ear- und Over-Ear-Kopfhörer.
Die kompakten und leichten In-Ear-Kopfhörer werden in den Gehörgang geschoben. Dadurch sind sie besonders beim Sport und auf Reisen praktisch, können allerdings für manche Träger auf Dauer unbequem sein. Damit die Ohrstöpsel bei Bewegung nicht herausfallen, bieten viele Hersteller mehrere Aufsatzgrößen zum Wechseln an. Via Ladeetui können In-Ears einfach unterwegs aufgeladen werden.
On-Ear-Kopfhörer sitzen auf den Ohren und sind gut für den alltäglichen Gebrauch geeignet. Luftdurchlässige, leichte Modelle mit anpassbarem Kopfbügel oder Befestigung hinter dem Ohr eignen sich auch für den Sport. Brillenträger sollten die On-Ears anprobieren, da diese Modelle unter Umständen unangenehm auf die Ohrmuschel drücken können.
Bei Over-Ear-Kopfhörern wird die gesamte Ohrmuschel mit einem gepolsterten Gehäuse umschlossen. So dringen möglichst wenig Außengeräusche ans Ohr für ungestörten Musikgenuss. Dies ist aber gleichzeitig auch ein Nachteil, denn: „Der Hörer bekommt von seiner Umwelt akustisch kaum mehr etwas mit. Daher sollte man Kopfhörer in geschlossener Bauweise nicht im Straßenverkehr nutzen“, erklärt Florian Hockel. Over-Ear-Modelle sind meist mit einem stabilen Bügel aus Plastik oder Metall ausgestattet. Wichtig ist, dass das Ohrpolster nicht abfärbt und schweißecht ist, so der Hinweis des Experten. Während In-Ear-Kopfhörer oft nur wenige Gramm wiegen, können Over-Ear-Modelle zwischen 200 und 500 Gramm auf die Waage bringen.
Geräuschunterdrückung und Umgebungsmodus
Nicht nur die Bauweise hat einen Einfluss auf die Geräusche, die zum Hörer durchdringen. Auch die Geräuschunterdrückung, ebenfalls bekannt als Active Noise Cancelling (ANC), mit der viele Modelle ausgestattet sind, minimiert störende Außengeräusche aktiv. Das funktioniert jedoch nur dann, wenn die Kopfhörer gut sitzen und dicht abschließen – und besonders gut bei tieffrequenten Geräuschen wie dem Dröhnen in einem Flugzeug oder Zug. Durch die Geräuschunterdrückung hat der Nutzer allerdings weniger Bewusstsein für die Umgebung, weshalb die Funktion nicht im Straßenverkehr genutzt werden sollte.
„In Situationen, die mehr Aufmerksamkeit erfordern, ist ein Umgebungs- oder Transparenzmodus nützlich. Er bewirkt genau das Gegenteil einer Geräuschunterdrückung: Umgebungsgeräusche werden durchgelassen, ohne dass der Kopfhörer abgenommen werden muss“, weiß Florian Hockel.
Kompatibel?
Die Frage der Kompatibilität mit einem Abspielgerät wie Smartphone oder Computer spielt eine wichtige Rolle bei der Wahl der Kopfhörer. Ob das Gerät per Kabel oder drahtlos verbunden werden soll, ist Geschmackssache. Kabelgebundene Modelle nutzen meist einen USB-C- oder einen 3,5-mm-Klinkenanschluss. Drahtlose Bluetooth-Kopfhörer bieten größere Bewegungsfreiheit und lassen sich mit jedem Gerät koppeln, das Bluetooth unterstützt. Allerdings muss ihr Akku regelmäßig aufgeladen werden. „Standardmäßige Bluetooth-Kopfhörer haben oft eine Reichweite von bis zu zehn Metern. Das ist für die meisten Verwendungszwecke ausreichend, allerdings kann die Verbindung durch Wände oder andere Hindernisse beeinträchtigt werden. Einige fortschrittliche Modelle können sogar Entfernungen von vierzig Metern oder mehr abdecken“, so der Experte.
Wasserdicht bei Schweiß und Wasser
Wer den Kopfhörer beim schweißtreibenden Sport tragen will, sollte darauf achten, dass er mindestens spritzwassergeschützt ist. Aufschluss über die Wasserdichtigkeit gibt der IPX-Wert. Modelle mit IPX4 oder IPX5 sind optimal für Aktivitäten wie Joggen oder Radfahren. Sie halten Schweiß oder einem leichten Regenschauer stand. Ein höherer Grad an Wasserdichtigkeit, wie IPX7 oder IPX8, sorgt dafür, dass die Kopfhörer auch bei intensiverem Kontakt mit Wasser – etwa beim Schwimmen – unbeschädigt bleiben.
Das Gehör schützen – besonders bei Kindern
Wer zu lang und bei voller Lautstärke Musik hört, riskiert Hörschäden. Das gilt sowohl für Erwachsene als auch Kinder. Um das Gehör zu schützen, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Kinder eine Begrenzung auf 75 Dezibel – als Faustformel gilt: Der Ton aus dem Kopfhörer sollte nicht lauter sein als ein Gespräch bei Zimmerlautstärke. Spezielle Kinderkopfhörer begrenzen die Lautstärke und sind zudem besonders robust.
Geprüfte Sicherheit
Die Experten von TÜV SÜD prüfen Kopfhörer auf Gebrauchstauglichkeit. Neben den Funktionen testen sie auch die Sicherheit, insbesondere die chemische Unbedenklichkeit und die Schadstoffbelastung (zum Beispiel durch PFAS, per- und polyfluorierte Chemikalien) sämtlicher Teile. Denn da Kopfhörer direkt am Körper bzw. im Gehörgang Verwendung finden, können Schadstoffe leicht über die Haut aufgenommen werden. Technische Angaben des Produkts werden ebenso überprüft wie die rechtlichen Anforderungen. Dazu gehören Warnhinweise und Angaben zur Entsorgung des Geräts, sowie eine Bedienungsanleitung, die in der jeweiligen Landessprache vorhanden und gut verständlich sein muss. Verbraucher sollten Produkte mit dem blauen TÜV SÜD-Oktagon und dem GS-Zeichen für Geprüfte Sicherheit wählen.
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