- Ergonomischer Arbeitsplatz
- Bewegungsmonotonie vermeiden
- Dehnübungen gegen den Mausarm
- Die richtige Mauswahl
Die ersten Symptome eines Mausarms sind Kraftverlust und Missempfindungen im betroffenen Arm oder in der Hand. Konkrete Schmerzen treten meist erst später auf. Wer jedoch die Anzeichen frühzeitig erkennt oder sich präventiv gegen das Repetitive Strain Injury Syndrom (RSI) schützen möchte, kann mit einfachen Maßnahmen und Übungen der Überbelastung des Arms und den damit einhergehenden Schmerzen vorbeugen. Die Experten von TÜV SÜD geben Tipps, um einen Mausarm zu vermeiden.
Ergonomischer Arbeitsplatz: Eine unverkrampfte Sitz- und Armhaltung ist von großer Bedeutung, um eine Überlastung des Arms oder der Hand zu vermeiden. Voraussetzung dafür ist ein höhenverstell- und drehbarer Bürostuhl, damit dieser und der Tisch aufeinander abgestimmt werden können. Auch die Beinfreiheit sowie die Höhe und der Winkel des Bildschirms verbessern die Bequemlichkeit und Ergonomie des Arbeitsplatzes erheblich. Um eine gesunde Arbeitshaltung einnehmen zu können, sollten Tastatur und Maus auf der Arbeitsfläche variabel platzierbar und ein Auflegen der Hände möglich sein. Im nicht höhenverstellten Zustand ist ein Neigungswinkel der Tastatur zwischen fünf und zwölf Grad ideal. Die Maus sollte der Handgröße des Benutzers angepasst und mit jeder Hand bedienbar sein. Andernfalls sollten Rechts- und Linkshändermäuse zur Verfügung stehen. Als Entlastung für den Arm kann eine vertikale Maus verwendet werden. Diese ermöglicht eine natürliche Haltung des Arms, sodass dieser nicht verdreht wird. Aber Vorsicht: Nicht alle Hände sind gleich, und somit auch nicht alle Mäuse für jeden Benutzer gleich gut oder schlecht geeignet. Hier heißt es, auf den eigenen Körper hören und in Absprache mit dem Betriebsarzt ausprobieren, was am besten passt.
Bewegungsmonotonie vermeiden: Auch ein ergonomischer Arbeitsplatz ist kein Garant dafür, einem Mausarm zu entgehen. Die schmerzhafte Überbelastung der Muskulatur wird durch sich ständig wiederholende Bewegungen hervorgerufen. Daher gilt: Monotonie vermeiden! Doppelklicks sollten möglichst umgangen werden. Per Software können Funktionen oft umdefiniert werden. Andernfalls ist bereits eine Reduzierung der Doppelklickgeschwindigkeit hilfreich. Zudem ist es sinnvoll, möglichst oft zwischen Maus und Tastatur zu wechseln. Mithilfe von Tastenkürzeln kann auf viele Mausklicks verzichtet werden. Auch regelmäßige Pausen beim Arbeiten am Computer oder auf dem Notebook entlasten die Muskeln und beugen Kraftverlust und Schmerzen vor.
Dehnübungen gegen den Mausarm: Kurze Schreib- oder Arbeitspausen können für die Regeneration des betroffenen Armes genutzt werden. Folgende Übungen können dabei hilfreich sein:
- Der jeweilige Arm sollte ausgestreckt und die Hand locker gelassen werden. Mithilfe der anderen Hand wird sie dann zum Körper heran gezogen, bis ein Ziehen kurz vor dem Ellenbogen zu spüren ist. Nach einer kurzen Pause kann die Übung wiederholt werden.
- Für die folgende Übung wird die betroffene Hand zu einer Faust geballt. Die angezogenen Finger werden anschließend ganz langsam geöffnet, bis sie gespreizt sind. Dieser Vorgang sollte rund zehn Sekunden in Anspruch nehmen. Im gespreizten Zustand können die Finger beider Hände anschließend vor dem Körper für mehrere Sekunden gegeneinander gepresst werden. Die gleiche Übung ist auch möglich, wenn die Handflächen flach, ohne abgespreizte Finger, aneinander gedrückt werden.
- Befindet sich in der Nähe des Arbeitsplatzes eine freie Wand, kann auch diese für die Dehnübungen genutzt werden. Dabei sollten die Arme in Richtung der Wand ausgestreckt und die Handflächen mit den Fingern zueinander gedreht an die Wand gelegt werden. Die Ausrichtung der Finger wird anschließend durch die Drehung der Handflächen wie folgt verändert: Von einander zugewandt, über nach oben zeigend bis voneinander wegdeutend, wobei jede Position rund zehn Sekunden gehalten wird.
Diese Übungen helfen, die Muskelspannung herab zu setzen und der Verkürzung der Muskeln entgegen zu wirken. Der ursprüngliche Bewegungsradius bleibt erhalten oder wird wiederhergestellt.
Die richtige Mauswahl: Um den Arbeitsplatz ergonomisch zu gestalten, ist die Wahl der Arbeitsmittel von höchster Bedeutung. Bereits durch die Verwendung einer vertikalen und in der Größe der Hand angepassten Maus kann der durch die Arbeit am Computer belastete Arm eine natürlichere Haltung einnehmen und entspannt werden. Personen, die viel mit der Maus arbeiten, können auch über Alternativen zu ihr nachdenken. Machen sich Schmerzen und die Symptome eines Mausarms bemerkbar, sollte in jedem Fall als erstes der Betriebsarzt konsultiert werden. In Zusammenarbeit mit ihm kann unter Begutachtung des Arbeitsplatzes sowie der Arbeitsbedingungen über eine mögliche Umgestaltung nachgedacht werden. Als Alternativen zur herkömmlichen Maus bieten sich beispielsweise Stiftmäuse, Grafiktabletts oder Trackballs an. Bei Stiftmäusen und Grafiktabletts wird mithilfe eines Stiftes navigiert, ein Trackball ermöglicht eine ruhige Lagerung der Hand, da nur die Finger bewegt werden. Die Verwendung anderer oder verschiedener Eingabegeräte kann für die Hand und den Arm entlastend wirken, da die Muskulatur auf unterschiedliche Weise strapaziert wird. Die Wahl des richtigen Eingabegeräts sollte aber stets in Absprache mit dem Betriebsarzt erfolgen. Durch eine Bewertung der Umstände kann gemeinsam eine optimale Lösung entwickelt werden, die eine gesunde Haltung ermöglicht und langfristig präventiv gegen einen Mausarm wirkt.
Betriebliches Gesundheitsmanagement - Investition in die Zukunft: Ständig wachsende Anforderungen stellen hohe Ansprüche an die Mitarbeiter eines Unternehmens. Von ihnen wird Leistungsbereitschaft, Eigenverantwortung und Flexibilität erwartet. Diese Faktoren können, wenn sie überbeansprucht werden, oft die Gesundheit eines Einzelnen beeinträchtigen, sei es physisch oder psychisch. Viele Unternehmen investieren deshalb in ein Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM). Für Arbeitgeber und Arbeitnehmer entsteht dadurch eine für beide Seiten nutzbringende Situation. Was für den einen ein positives Image als Arbeitgeber mit sich bringt, bedeutet für den anderen eine verbesserte Lebensqualität.
Das Kompetenz-Team von TÜV SÜD, bestehend aus mehr als 400 Psychologen, Ärzten und weiteren Fachkräften, berät und unterstützt Unternehmen bei der Implementierung eines ganzheitlichen BGM-Systems, basierend auf fünf miteinander verbundenen Handlungsfeldern (Arbeits- und Gesundheitsschutz, Betriebliche Gesundheitsförderung, Unternehmensführung, Personalmanagement, interne Unternehmenskommunikation). Weitere Informationen für Medien zum Thema Gesundheit und Betriebliches Gesundheitsmanagement gibt es im Internet unter www.tuev-sued.de/presse/BGM.
Die TÜV SÜD Life Service GmbH ist ein Unternehmen der TÜV SÜD Gruppe mit knapp 500 Mitarbeitern an 100 Standorten. Diese bieten umfassende Beratung und Betreuung auf allen Gebieten der Arbeitsmedizin, -sicherheit und Arbeitspsychologie an. Darüber hinaus sorgen Verkehrspsychologen und -mediziner für mehr Verkehrssicherheit und führen u.a. Medizinisch-Psychologische Untersuchungen durch.