"Mit der landesweiten Kartierung in einer Auflösung von 250 Metern liegt ein erstes zentrales Ergebnis der Windpotenzial-Analyse vor. Aufbauend darauf werden die windstärkeren Regionen nochmals genauer in einer Auflösung von 50 Metern untersucht", sagte der baden-württembergische Wirtschaftsminister Ernst Pfister bei der Vorstellung der Ergebnisse in Stuttgart. Durch die methodisch einheitliche Windkartierung soll den Regionalverbänden eine Entscheidungsgrundlage für die Ausweisung von Vorrangflächen für mögliche Windparkgebiete an die Hand gegeben werden. Die neuen Winddaten bringen eine Quantensprung an Qualität", erklärte Dr. Gerd Hager von der Arbeitsgemeinschaft der baden-württembergischen Regionalverbände. "Sie geben den Regionen mit einer aktuellen Windenergieplanung neue Impulse und beflügeln die Regionalverbände, die gerade ihre Vorrangstandorte überarbeiten."
Zusammenarbeit sichert breite Datenbasis
Um eine möglichst hohe Qualität der Daten zu gewährleisten, hat TÜV SÜD bei der Windkartierung eng mit Betreibern, Anlagenherstellern, dem Bundesverband Windenergie und mehreren Ministerien zusammengearbeitet. "Das besondere an dieser Windkartierung ist, dass sich die Analyse auf die Ertragsdaten der vorhandenen Windkraftanlagen stützt und damit über eine wesentlich breitere Datenbasis verfügt als vergleichbare Erhebungen", betonte Peter-Herbert Meier, Leiter der Abteilung Wind Cert Services bei TÜV SÜD Industrie Service. "Wir haben mit Zustimmung der Anlagenbesitzer auch Kontakt zu den Herstellerfirmen und Betriebsführern aufgenommen, die im Rahmen der Anlagenüberwachung über exakte und für uns wertvolle Datenbestände verfügen."
Die Erstellung eines Windatlasses für ein Binnenland wie Baden-Württemberg ist nach Aussage von Meier nicht ganz einfach: "Das bodennahe Windfeld wird - anders als in Küstengebieten - durch unterschiedliche Reliefstrukturen stark beeinflusst. Daraus ergeben sich im Binnenland höhere Anforderungen an die räumliche Modellierung der Windgeschwindigkeit." Mit hochaufgelösten Gelände- und Bodennutzungsdaten habe die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz (LUBW) einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen des Projektes geleistet.
"Im nächsten Schritt werden wir die Version der Windkartierung für 100 Meter über Grund um weitere gängige Nabenhöhen mit 80 Metern, 120 Metern und 140 Metern ergänzen", erläuterte TÜV SÜD-Experte Meier. Im Anschluss daran werden in der zweiten Projektphase für die jeweiligen Regionen exaktere Berechnungen durchgeführt. Durch Schrittweiten mit einer Auflösung von 50 x 50 Meter könnten auch Kuppen- und Senkenlagen erfasst werden, um eine detaillierte planungstechnische Beurteilung in den Vorranggebieten zu ermöglichen. "Wir gehen derzeit davon aus, dass uns diese Ergebnisse bis Februar 2011 vorliegen", kündigte Meier an. "Nach der Fertigstellung des Windatlasses Baden-Württemberg werden alle Ergebnisse ins Internet gestellt und damit allen Interessenten zugänglich gemacht."
Weitere Informationen zu den Leistungen von TÜV SÜD im Bereich der Windenergie gibt es im Internet unter www.tuev-sued.de/windenergie