Ostern und Weihnachten sind die absoluten Verbrauchsspitzen in Sachen Eier. Obwohl die Verbraucher nachweislich regional erzeugte Lebensmittel bevorzugen, ist der Platz im Eierregal mit ausländischer Ware besetzt. So stammt rund jedes zweite Ei aus dem Ausland. Die meisten der konsumierten Eier stammen nach wie vor aus der Käfighaltung (43 Prozent), nur sechs Prozent der in Deutschland verbrauchten Eier sind Bio-Eier. Aber was passiert, nachdem das Ei gelegt ist und wie lange ist ein Ei "frisch"?
Die Lebensmittel-Fachleute von TÜV SÜD antworten darauf: Ein Ei erreicht heute 24 bis 48 Stunden nach dem Legen den Handel. Ab dem dritten Tag schmeckt das Ei richtig gut, es hat die so genannte Genussreife erlangt. Ein "frisches" Ei ist mit der "Güteklasse A" oder "A frisch" gekennzeichnet. Es hat eine saubere, unverletzte Schale und ist frei von fremden Gerüchen. Was Verbraucher von außen nicht erkennen können: Die Luftkammer ist höchstens sechs Millimeter hoch und das Ei ist frei von fremden Einlagerungen. Wenn die Eier nicht älter als neun Tage sind, darf die Eier-Packung eine Banderole mit dem Aufdruck "extra frisch" tragen, erläutert TÜV SÜD. In diesem Fall darf die Luftkammer nur maximal vier Millimeter hoch sein. Das letzte mögliche Verkaufsdatum ist der 21. Tag nach dem Legedatum.
Nach dem Legetag ist ein Ei mindestens 28 Tage lang haltbar. In dieser Zeit kann es auch roh verzehrt werden. Allerdings nur, wenn das Ei nach dem 18. Tag bei Temperaturen zwischen +5 bis +8 Grad Celsius gekühlt, trocken und lichtgeschützt aufbewahrt wurde, so die Lebensmittel-Experten von TÜV SÜD. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten die Verbraucherhinweise auf den Verpackungen grundsätzlich befolgt werden.
Das bedeutet beispielsweise, dass die Eier nach dem Kauf bei Kühlschranktemperatur aufbewahrt und bei einem Verzehr nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums das Ei gut durcherhitzt werden sollte.
Zum Thema Dioxin geben die TÜV SÜD-Experten Entwarnung: "Selbst wenn Eier mit Gehalten im Bereich der höchsten gemessenen Werte aus den Verdachtsproben über einen längeren Zeitraum verzehrt wurden, ist weder eine unmittelbare noch eine langfristige gesundheitliche Beeinträchtigung für den Verbraucher zu erwarten", so Dr. Andreas Daxenberger, Leiter des Bereichs Lebensmittel bei TÜV SÜD Management Service. Zu diesem Ergebnis kommt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in seiner Stellungnahme vom 26. Januar 2011. Das BfR betont, dass bei Stoffen wie den Dioxinen nicht die tägliche Dosis, sondern die im Körper befindliche Menge, also die Körperlast, entscheidend für die Auswirkungen auf die Gesundheit sei.
"Dioxine entstehen bei Verbrennungsprozessen und haben sich mittlerweile zumindest in Spuren über den gesamten Erdball verteilt. Nicht nur über Lebensmittel, sondern auch über andere Quellen nimmt der Mensch dauerhaft geringe Mengen an Dioxinen auf", erklärt Daxenberger. Punktueller Verzehr von Lebensmitteln mit erhöhtem Dioxingehalt erhöht die persönliche Dioxinbelastung nur unwesentlich. Aufgrund der Vorsorge- und Überwachungsmaßnahmen hat sich die Dioxinbelastung in Deutschland seit den 1980iger Jahren deutlich reduziert.
Weitere Lebensmittel-Tipps von TÜV SÜD gibt es unter www.tuev-sued.de.