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Eine heiße Frage: Welcher Kochtopf ist der richtige?

(lifePR) (München, )
Beim Kochen und Essen ist vieles Geschmackssache - genauso wie bei der Auswahl von Kochtöpfen. Dennoch gibt es für den Kauf und die Anwendung der Küchenutensilien einige Grundregeln zu beachten. Die Produktprofis von TÜV SÜD haben die wichtigsten Tipps zusammengestellt.

Was bei der Auswahl zu beachten ist

- Kochtöpfe gibt es aus vielen verschiedenen Materialien - und jedes davon hat seine Vor- und Nachteile. Edelstahl ist robust, hygienisch, rostbeständig und pflegeleicht. Aber nicht alle Edelstahltöpfe eignen sich für einen Induktionsherd. Ausschlaggebend für die effiziente Energieausnutzung ist die Bauweise des Topfbodens, ein Sandwichboden ist etwa im Induktionsbereich nicht immer geeignet. Mit Sandwichboden ist - vereinfacht dargestellt - ein Topfboden gemeint, der aus mehreren verschiedenen Schichten besteht. Weil Edelstahl selber ein schlechter Wärmeleiter ist, wird am Boden zusätzlich eine Edelstahlkapsel aufgebracht, in der ein Aluminium- oder Kupferkern liegt. Durch den erhöhten Materialbedarf schneiden die Modelle mit Sandwichboden energetisch schlechter ab. Der Vorteil dieser Konstruktion besteht darin, dass sie bei ungleichmäßig erhitzten Kochstellen - wie zum Beispiel den klassischen Gusskochplatten - eine gute Wärmequerleitung hat und die Temperaturunterschiede ausgleicht. Emaillierter Stahl hat glatte, hygienische, rostbeständige und pflegeleichte Oberflächen. Allerdings ist das Kochgeschirr aus emailliertem Stahl relativ stoßempfindlich. Bei Lackschäden kann man die Töpfe nicht mehr verwenden, da sonst Materialreste ins Essen gelangen und der Topf rostet. Gusseisen speichert Wärme hervorragend, was zum Beispiel eine hohe Anbrathitze erlaubt. Nachteil: Die Oberfläche ist sehr rau und rostanfällig, eine Reinigung in der Spülmaschine ist nicht möglich. Kupfergeschirr leitet Wärme gut und schnell, ist aber kratzempfindlich und läuft leicht an. Allergiker bekommen mit Kupfer eventuell Probleme. Töpfe und Pfannen mit Antihaftbeschichtung sind meistens sehr leicht, dürfen aber nicht mit spitzen Gegenständen in Berührung kommen. Hier gilt: Bei Billigprodukten ist die Beschichtung häufig nur dünn und schlecht aufgetragen. Töpfe aus Eisen (meist beschichtet oder in Verbindung mit Emaille) sind recht robust, aber auch schwer. Schließlich gibt es noch Töpfe aus Aluminiumguss: Sie besitzen eine gute Wärmeleitfähigkeit und ein geringes Gewicht, aber die Beschichtung ist kratzempfindlich.

- Für die Auswahl des neuen Topfsets spielt es eine große Rolle, auf welchem Herd das Kochgeschirr zum Einsatz kommen wird. Ein Induktionsherd erzeugt Wärme im Topfboden, man spricht deshalb auch vom "kalten Kochen". Eine elektrische Einheit im Herd erzeugt ein elektromagnetisches Feld, das im Topfboden durch Verwirbelungen die nötige Wärme hervorbringt. Am besten passen zu Induktionsherden Töpfe aus Eisen oder Stahlemaille. Kupfertöpfe oder Töpfe mit Sandwichboden sind weniger geeignet, da die elektrische Energie nicht optimal genutzt werden kann. Beim Sandwichboden kommt es vor allem auf die Bestandteile des Füllmaterials an, die Berater im Fachhandel können dazu Auskunft geben. Glastöpfe funktionieren auf Induktionsherden gar nicht. Für ein Glaskeramikkochfeld kommen grundsätzlich alle Arten von Töpfen in Frage. Da die Beheizung unter anderem mit sichtbarem Licht erfolgt, sind dunkle Töpfe grundsätzlich zu bevorzugen, so der Hinweis von TÜV SÜD. Aluminiumtöpfe hinterlassen auf Glaskeramikfeldern zum Teil einen Abrieb, der nur mühsam oder gar nicht entfernt werden kann. Gasherde bieten den Vorteil, dass sie sehr schnell Hitze zur Verfügung stellen. Die Töpfe sollten daher relativ dünnwandig sein, damit die "schnelle Hitze" auch ausgenutzt werden kann. Töpfe mit Sandwichboden und Glasgeschirr sind bei einem Gasherd nicht zu empfehlen.

- Jeder Topf braucht einen Deckel. Für Glasdeckel spricht, dass man die Speisen beobachten kann. Aber: Sie sind empfindlicher und gehen schneller kaputt. Zudem sind die Glasdeckel häufig schwerer als die Metallvarianten. Die Einfassung der Glasdeckel bietet oft Unterschlupf für Verschmutzungen. Metalldeckel sind vergleichsweise robust - allerdings lassen sie ein Beobachten des Garvorgangs nicht zu. Egal welches Material: Der Deckel muss gut auf dem Topf sitzen und diesen ordentlich verschließen, sonst steigt zum einen der Energieverbrauch, zum anderen kann entweichender Wasserdampf sogar ein Sicherheitsrisiko darstellen. Vom Deckel zu den Griffen: Sie müssen hitzebeständig und sollten nicht wärmeleitend sein. Besonders empfehlenswert sind Griffe aus temperaturbeständigem Kunststoff. Die Griffe müssen gut in der Hand liegen. Pfannen sollten Stielgriffe haben, damit man gut damit hantieren kann. Ein zweiter Griff erleichtert das Tragen.

- Vorsicht ist geboten, wenn der Hersteller einen Warnhinweis zur Benutzung von Handschuhen ausspricht. Überschreiten die Temperaturen an den Griffen bestimmte Höchstwerte, dann muss dieser Hinweis für den Benutzer sichtbar vorhanden sein. In diesem Falle sollte man jedoch vorsichtshalber Abstand vom Kauf der Produkte nehmen.

- Einige Kriterien, die nach Aussage der TÜV SÜD-Experten das Arbeiten mit einem Topf besonders sicher und komfortabel machen: Das Geschirr sollte - am Übergang vom Griff zum Topf sowie am Topfrand - keine scharfen Kanten aufweisen. Im heißen Zustand muss der Topf sicher stehen. Das lässt sich womöglich bei einem Probekochen im Fachgeschäft klären. Der Topfrand sollte als Schüttrand konzipiert sein, damit man den Inhalt tropffrei abgießen kann. Es gibt für diesen Zweck aber auch spezielle Topf-Deckel-Kombinationen. Der Übergang vom Topfboden zur Topfwand soll möglichst abgerundet sein - so lässt sich perfekt umrühren und mit dem Schneebesen hantieren. Und schließlich: Töpfe, die sich gut stapeln lassen, nehmen weniger Platz in der Küche weg.

- Wer schon ein konkretes Topfset im Auge hat, sollte sich noch mal kritisch fragen: Passen die Töpfe zu meinem Herd? Ist das Kochgeschirr leicht zu handhaben? Für wie viele Personen koche ich in der Regel, welche Größe müssen also die Töpfe haben? Möglichst vermeiden sollte man Modelle, die an den Übergängen zwischen Topf, Deckel und Griffen schwer zugängliche Schmutzecken bieten - sonst wird's mit der Reinigung und Hygiene schwierig.

- Sonderfall Schnellkochtopf: Bei diesen Küchenhelfern gibt es inzwischen schon Modelle mit unterschiedlichen Gartemperaturen - 109 Grad Celsius für schonendes Garen und 120 Grad Celsius für schnelles Garen. Der Topf sollte nicht zu groß gekauft werden, sonst wird Energie verschwendet. Ebenfalls wichtig: Lassen sich die Deckelgriffe zur Reinigung abnehmen? Beim Schnellkochtopf empfiehlt sich Markenware, denn die Dichtungen von Schnellkochtöpfen werden nach einiger Zeit spröde - und von namhaften Herstellern kann man dann die Dichtungen nachkaufen. Gefahrenquelle: Bei fehlerhafter Dichtung oder fehlerhaftem Ventil kann der Überdruck vor dem Öffnen des Deckels nicht mehr kontrolliert abgelassen werden. Die Speisen können durch den Druckunterschied explosionsartig aufkochen und dabei den Anwender verletzen. Die Sicherheitsmerkmale haben sich im Laufe der Zeit verbessert, so dass vor allem ältere Modelle mit defekten Dichtungen vorsichtiger zu handhaben sind.

- Ob "normale Töpfe" oder Schnellkochtopf: Vor dem Kauf ist ein Beratungs-gespräch im Fachhandel empfehlenswert. Und nach dem Kauf raten die Fachleute von TÜV SÜD zur Lektüre der Bedienungsanleitung - diese sollte gut verständlich sein und auf alle wichtigen Fragen Antworten geben.

Tipps von TÜV SÜD für die Anwendung

- Eine wichtige Faustregel für den Küchenalltag: Durchmesser des Topfbodens und Kochplatte sollten möglichst gut zueinander passen. Denn ist der Topf kleiner als die Platte, steigt der Energieverbrauch.

- Für die Reinigung des Kochgeschirrs gilt: Beschichtete Modelle vorsichtig bearbeiten - auf keinen Fall mit Scheuerschwamm oder -milch oder Stahlwolle. Gusskochtöpfe vertragen weder Spülmittel noch Geschirrspüler. Sonst rosten die Töpfe, außerdem kleben die Speisen fest. Die Gusskochtöpfe mit Wasser und Bürste/Schwamm abreiben, ab und zu eventuell mit etwas Speiseöl auswischen.

- Weg damit heißt die Devise, wenn die Beschichtung eines Topfes abplatzt. Ausmustern ist auch angesagt, wenn die Griffe abgebrochen sind, weil sicheres Arbeiten dann nicht mehr möglich ist. Das gilt auch - vor allem mit Kindern im Haushalt - bei einem stark verbogenen Topf, weil der Boden nicht mehr optimal auf der Platte aufsetzt und der Topf zu sehr wackelt. Außerdem steigt der Energieverbrauch. Ein Schnellkochtopf muss ausrangiert werden oder zur Reparatur, wenn Dichtung oder Ventil nicht mehr funktionieren.
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