Bereits heute müssen Hersteller von energiebetriebenen Produkten sowie von Maschinen, Anlagen und Komponenten besondere Effizienzansprüche erfüllen. Für Verbraucher ist der Ausweis der Energieeffizienz in Effizienzklassen nach der sogenannten Ökodesign-Richtlinie (Richtlinie 2009/125/EG) mittlerweile ein wichtiges Kaufkriterium. "Doch auch im Industriebereich achten die Käufer verstärkt auf die Betriebskosten und nicht mehr allein auf den Kaufpreis", erklärt Dr. Gerd Streubel, Leiter Energieeffizienz Industrie international der TÜV SÜD Industrie Service GmbH.
Eine einheitliche Bewertung nach Energieeffizienzklassen ist nach Aussage von Dr. Streubel bei Anlagen und Maschinen aufgrund der Individualfertigung und Komplexität meist nicht sinnvoll. Dennoch besteht ein hoher Bedarf nach einem Standard. Hierfür hat TÜV SÜD in enger Abstimmung mit der Deutschen Energie-Agentur (dena) und den zuständigen Behörden die Zertifikate "Energieeffiziente Unternehmen" und "Energieeffiziente Anlagentechnik" entwickelt. Das Ziel der Zertifizierungen besteht darin, die vernachlässigten Chancen der effizienten Energienutzung zu erkennen und umzusetzen.
Der Weg zur effizienten Energienutzung
Für die Zertifizierung als "Energieeffizientes Unternehmen" gilt die Vorgabe, dass der Energieverlust nicht mehr als zehn Prozent des unvermeidlichen Gesamtbedarfs beträgt. Um diesen Stand zu verifizieren, prüfen die Experten von TÜV SÜD die erforderlichen Unterlagen und Prozesse im Unternehmen. Dabei wird die Dokumentation der einzelnen Entwicklungsschritte genauso berücksichtigt wie die Befragung von Konstrukteuren und die Betriebsbedingungen. Zudem werden umfangreiche Messungen durchgeführt und das erreichte Energieeffizienzniveau wird bewertet. Dr. Streubel: "Durch die Zertifizierung können sich Hersteller vom Wettbewerb differenzieren und die Transparenz erhöhen."
Ändern und Zusammenfügen von Maschinen und Anlagen
Hersteller und Betreiber erhalten am Messestand von TÜV SÜD auch wichtige Informationen über das Inverkehrbringen, die Abnahme und den Betrieb von Maschinen und Anlagen. Denn infolge immer speziellerer Anforderungen werden Betreiber schnell zum Hersteller. Das passiert, wenn Betreiber selbst eine Anlage oder unvollständige Maschine zu einer neuen Maschinenanlage zusammenstellen oder Umbauten vornehmen und die Maschine oder Anlage dabei wesentlich verändern. "Betreiber müssen in der Rolle des Herstellers alle gesetzlichen Anforderungen und Richtlinien einhalten", sagt Hans-Peter Hilse, Experte für Maschinensicherheit bei TÜV SÜD Industrie Service. "Wegen der Vielzahl von Möglichkeiten ist dabei immer eine individuelle Betrachtung erforderlich."
Die Experten von TÜV SÜD begleiten Betreiber und Hersteller unter anderem bei der Risikobeurteilung nach der Maschinenrichtlinie, der Erstellung von Konformitätserklärungen sowie bei CE-Kennzeichnungen und der Berücksichtigung aller CE-Richtlinien für Maschinenanlagen. Hinzu kommen technische Bewertungen für Investoren sowie Schadensanalysen inklusive der Werkstofftechnik.
Vorträge:
- Dienstag, 26.02.2013, 11:10 - 11:35 Uhr: Zertifizierung nach dem TÜV SÜD-Standard Energieeffiziente Anlagentechnik - Grundlagen, Nutzen, Beispiele (Dr. Gerd Streubel)
- Dienstag, 26.02.2013, 14:20 - 14:40 Uhr: Sicherheit im Maschinenbau (Philipp Wagner)
- Donnerstag, 28.02.2013, 10:30 - 10:55 Uhr: Rollenwechsel vom Betreiber zum Hersteller nach MaschRL (Hans-Peter Hilse)
Weitere Informationen zu den Leistungen von TÜV SÜD unter www.tuev-sued.de/is.