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Fatih Birol von der Internationalen Energieagentur bestätigt Analysen der Ludwig-Bölkow-Systemtechnik zu Ölverknappung

(lifePR) (München/Ottobrunn, )
Fatih Birol, Chefökonom der Internationalen Energieagentur (IEA), warnt in einem Interview mit der Zeitschrift "Internationale Politik" vor deutlichen Verknappungen von Erdöl auf dem Weltmarkt. Damit bestätigt er die Analysen der Ludwig-Bölkow-Systemtechnik (LBST), die seit einem Jahrzehnt die Verfügbarkeit von Öl beobachtet und die mittel- und langfristig möglichen Ölförderraten auf Grund physischer Verknappung analysiert. In ihrer viel beachteten Studie für die Energy Watch Group kam die LBST im Oktober 2007 zu dem Schluss, dass die Weltölförderung im Jahr 2006 ihr Maximum überschritten hat und auf Grund der physischen Verknappung kontinuierlich sinken muss.

"Wir sollten das Öl verlassen, bevor es uns verlässt", sagt Fatih Birol gegenüber "Internationale Politik". "Es hängt von den Regierungen ab, Maßnahmen zu ergreifen. Wir haben sie gewarnt." Laut Birol droht ein deutliches Auseinanderklaffen von Angebot und Nachfrage, für das er drei Gründe identifiziert: "Das Hauptproblem ist [...] dreifacher Natur: Geologie, Investitionen, Produktionspolitik der Hauptförderländer." Für eine ausreichende Versorgung des Marktes würden genau 12,5 Millionen Barrel pro Tag fehlen. Das seien rund 15 Prozent des Weltölbedarfs. "Diese Lücke bedeutet", so Birol, "dass wir in den nächsten Jahren eine Lieferklemme und sehr hohe Preise erleben könnten."

Schon vor zehn Jahren hat die Ludwig-Bölkow-Systemtechnik erstmals im Internet-Newsletter HyWeb-Gazette darauf hingewiesen, dass das Maximum der weltweiten Ölförderung auf Grund der fortschreitenden Erschöpfung der Ressourcen vor 2010 zu erwarten ist (siehe Artikel vom 23. Februar 1998 unter: www.hyweb.de/...). Die im Oktober 2007 veröffentlichte LBST-Studie für die Energy Watch Group "Crude Oil - the Supply Outlook" kommt zu dem Ergebnis, dass die Ölförderung nach dem Maximum 2006 schnell sinken wird (siehe Grafik): "Das wichtigste Ergebnis ist der steile Abfall der Ölversorgung nach dem Maximum", so das Fazit der Studie. "Dieses Ergebnis - zusammen mit dem Zeitpunkt des Maximums - ist offensichtlich in scharfem Widerspruch zu den Projektionen der IEA." Das aktuelle Interview mit Fatih Birol markiert damit eine historische Kehrtwende in der Haltung der IEA.

Fatih Birol kündigt in dem Interview an, dass sich der nächste World Energy Outlook (WEO) der IEA, der im November 2008 erscheinen wird, deutlich von allen bisherigen unterscheiden wird. In der Vergangenheit wurde das Wachstum der Energienachfrage aufgrund der erwarteten wirtschaftlichen Entwicklung prognostiziert und gleichzeitig angenommen, dass das Angebot jederzeit der Nachfrage folgen kann. Die Entwicklungen auf den Ölmärkten in den vergangenen Jahren haben jedoch gezeigt, dass die Ausweitung des Angebots offensichtlich an Grenzen stößt. Daher wird sich die IEA zum ersten Mal detailliert mit den künftigen Produktionsmöglichkeiten in den wichtigen Ölregionen befassen. Diese Analyse wird zeigen, so Fatih Birol, dass die weltweite Ölförderung schon in naher Zukunft deutlich zurückgehen wird. "Meines Wissens wird es die erste umfassende öffentliche Studie sein, in der wir unser Denken darüber überprüfen und revidieren, wie viel Öl und Gas auf den Markt kommt. Dabei werden etliche Leute neue Schlussfolgerungen ziehen."

Auf die Frage nach seinem Wissen über die für die Weltversorgung entscheidenden Ölreserven im Mittleren Osten, die nach den Analysen der LBST wahrscheinlich um 50 Prozent überschätzt werden, erwidert Birol: "Eine Hauptaussage, die ich vom WEO 2008 erwarte, ist mehr Transparenz in Bezug auf die Ölreserven, sowohl der staatlichen als auch der internationalen Ölgesellschaften. [...] Im Moment fliegen wir fast blind und brauchen dringend mehr Klarsicht!"

Die IEA in Paris beobachtet im Auftrag der OECD-Länder die Entwicklung der Energieversorgung und ist die Interessenvertretung der Energie verbrauchenden Länder gegenüber den Energie exportierenden Ländern. Sie wurde in den Ölpreiskrisen der 1970er Jahren explizit als Gegengewicht zur OPEC gegründet.

LBST-Veröffentlichungen zur Verfügbarkeit von Energieressourcen
- Studien für die Energy Watch Group (www.energywatchgroup.org): "Crude Oil - the Supply Outlook" (2007), "Coal: Resources and Future Production" (2007), "Uranium Resources and Nuclear Energy" (2006)
- "Ölwechsel!", erschienen bei dtv, ISBN 978-3-423-34389-3
- Schriftenreihe des Club Niederösterreich (www.clubnoe.at): "Zukunft der weltweiten Erdölversorgung" (2007), "Energieversorgung am Wendepunkt - Die vermeintlichen Alternativen Kohle und Kernenergie" (2006)
- Studie "Fossile Energiereserven (nur Erdöl und Erdgas) und mögliche Versorgungsengpässe aus Europäischer Perspektive" (2000) für das Büro für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag
- Internet-Portal zur Ressourcenlage fossiler Energieträger seit 1999 unter www.energiekrise.de

Die Ludwig-Bölkow-Systemtechnik GmbH arbeitet seit 1982 weltweit als Strategie- und Technologieberater für nachhaltige Energie- und Verkehrssysteme. Die LBST-Experten unterstützen Industrie, Politik und Nicht-Regierungsorganisationen bei Fragen der nachhaltigen Energieerzeugung und Energienutzung. Die Schwerpunkte der Beratungstätigkeit liegen auf dem Einsatz von neuen Technologien, der Einführung von alternativen Antriebssystemen und Kraftstoffen sowie auf der Erstellung von grundsätzlichen Strategien im Energie- und Verkehrsbereich. Seit dem Jahr 2006 ist der internationale Dienstleistungskonzern TÜV SÜD zu 47 Prozent an Ludwig-Bölkow-Systemtechnik beteiligt. Das gemeinsame Ziel von TÜV SÜD und LBST ist die wirtschaftliche und sichere Anwendung von alternativen Energieträgern.

Weitere Informationen über die Aktivitäten von Ludwig-Bölkow-Systemtechnik GmbH stehen im Internet unter www.lbst.de
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