Älteren Menschen wird oft nachgesagt, sie seien generell weniger leistungsfähig, kaum lernfähig, weniger belastbar, langsamer in der Informationsaufnahme und krankheitsanfällig. Deshalb bevorzugen viele Unternehmen noch immer junge Arbeitskräfte. Doch die gängigen Vorurteile stimmen so nicht. Zwar verlieren wir im Alter an Muskelkraft sowie Schnelligkeit und die Leistungsfähigkeit der Sinnesorgane lässt nach, doch manch andere Fähigkeit wird von der Anzahl der Lebensjahre nicht beeinflusst. So haben ältere Mitarbeiter meist mehr Erfahrungswissen, eine höhere Arbeitsdisziplin, eine bessere Einstellung zu Qualität und verfügen über mehr Loyalität, Zuverlässigkeit und Führungskompetenzen. Es spricht also nichts dagegen, auch ältere Arbeitskräfte zu beschäftigen. Doch damit sie tatsächlich lange genug fit bleiben, müssen Unternehmen für entsprechende Arbeitsbedingungen sorgen.
Gesundheitsschonende Arbeitsbedingungen - für jung und alt
"Bereits junge Mitarbeiter brauchen Arbeitsplätze und -zeiten, mit denen sie gesund altern können", erklärt Dr. Rumen Alexandrov, Fachlicher Leiter Arbeitsmedizin bei der TÜV SÜD Life Service GmbH. "Schließlich werden ihre Kräfte und Fertigkeiten auch in dreißig Jahren noch gebraucht. Unternehmen appellieren gerne an ihre Mitarbeiter, dass sie sich gesund ernähren und Sport treiben sollen. Es liegt aber auch am Arbeitgeber, Arbeitsbedingungen zu schaffen, die die Gesundheit schonen." Ein erster Schritt dahin ist eine sorgfältige Analyse der betrieblichen Altersstruktur sowie eine umfassende Gefährdungsbeurteilung hinsichtlich alterskritischer Tätigkeiten an allen bestehenden und geplanten Arbeitsplätzen. So können der vorzeitige Verschleiß der aktuell jungen Beschäftigten verhindert und auf ältere Mitarbeiter abgestimmte Arbeitsplätze gestaltet werden. Außerdem sollten Maßnahmen zum betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) eingeführt werden. Dazu zählt der klassische Arbeits- und Gesundheitsschutz zum Beispiel in Form von ergonomisch optimierten Arbeitsplätzen genauso wie die betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) mit Sportangeboten, Ernährungsseminaren oder Angeboten, mit denen psychischen Fehlbelastungen entgegengewirkt werden kann. Zusätzlich sind Weiterbildungen ein wichtiger Faktor für lange Leistungsfähigkeit. Denn mangelnde Qualifikationen führen schnell zu Überforderung, Unsicherheit und Stress - und somit häufig auch zu Krankheit und Arbeitsunfähigkeit.
Grundlegend für den Erfolg der Maßnahmen und der Integration älterer Mitarbeiter ist ein wertschätzender und vorurteilsfreier Umgang mit ihnen, der in der gesamten Unternehmenskultur integriert ist. Vor allem Führungskräften sollten die Stärken ihrer älteren Kollegen bewusst sein, damit es zu keiner Benachteiligung kommt. Denn in einer altersgemischten Belegschaft können sich die Stärken der verschiedenen Altersgruppen ergänzen und Schwächen ausgleichen.
TÜV SÜD unterstützt Unternehmen in puncto Gesundheitsmanagement
Die TÜV SÜD Life Service GmbH betreut die Mitarbeiter von knapp 10.000 Unternehmen in Deutschland beim Arbeits- und Gesundheitsschutz und entwickelt individuelle Lösungen zum Umgang mit Stress, zur Förderung der Arbeitsmotivation, bei Suchtgefährdung sowie bei Über- oder Unterforderung. Das Ziel ist stets, Bedingungen am Arbeitsplatz zu schaffen, die die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter schützen. Die Mitarbeiter honorieren dies durch bessere Leistungsfähigkeit. Kosten durch Arbeitsunfälle, einseitige Belastungen und Krankheiten werden verringert und auch Leistungseinbrüche durch psychischen Stress oder Überforderung können durch ein durchdachtes Betriebliches Gesundheitsmanagement wirksam abgefedert werden.
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Wussten Sie schon, dass...
... häufig die mangelhafte Gestaltung von Arbeitsplätzen für vermeintlich natürliche Altersdefizite verantwortlich sind?