Beim Grillen auf offenem Feuer sind die Temperaturen auf der Oberfläche der Lebensmittel sehr hoch, Fleischsaft, Gewürze, Marinaden und Fett tropfen in die Glut. Dabei entsteht Rauch, der gemeinsam mit der Hitze das typische und beliebte "Grillaroma" auf dem gewürzten Grillgut erzeugt. Die Zugabe von Fett, Flüssigkeit und Gewürzen ist auf dem Grill selbst nur beschränkt möglich. Deshalb ist die gute Qualität des Grillgutes und entsprechende Vorbereitung für den Grillerfolg entscheidend. Selbst hergestellte Marinaden sind von Vorteil, da die Rezeptur dem Verbraucher dann bekannt ist und auf Geschmacksverstärker sowie potentielle Allergene verzichten werden kann.
Qualität des Grillgutes Das oberste Prinzip ist eine gute Qualität des Fleisches. Was auch immer auf den Grill gelegt wird, die Frische des Grillgutes und der Marinade ist dabei absolut entscheidend. Grillgut von Rind, Schwein oder Lamm soll zart, nicht faserig, aber auch nicht zu mager sein. Stücke vom Fisch sollten fleischig-fest und eher fettreich sein, damit der Fisch beim Grillen nicht zerfällt oder am Ende trocken schmeckt. Gemüse wie Maiskolben, Champignons, Paprika sollte frisch, knackig und ohne schadhafte Stellen auf den Grill kommen. In einigen Fällen empfiehlt sich ein leichtes Vorgaren, damit am Ende alles zum gleichen Zeitpunkt fertig ist.
Zweites wichtiges Gebot: Fleisch und Fisch müssen durchgängig kühl gelagert werden. Am besten wird das Fleisch vom Laden in der Kühltasche nach Hause transportiert und gleich in den Kühlschrank gelegt. Auch nach dem Marinieren sollte das Grillgut bis kurz vor der Zubereitung sehr kühl gelagert werden.
Praktisches Zubehör trägt zur Sicherheit und zum Gelingen der Grillparty bei. Beispielsweise darf eine Grillzange nicht fehlen. Wenn man sein Fleisch mit herkömmlichem Besteck ansticht und wendet, tritt übermäßig viel Fleischsaft aus und wird trocken. Besteckte Grillspieße sind eine beliebte Methode, Grillgut mundgerecht vorzubereiten. Sie dürfen allerdings nicht zu heiß werden, damit das Grillgut nicht verkohlt. Holzspieße sollten eine Stunde vor dem Aufstecken eine Stunde in Wasser eingelegt werden, damit das Fleisch nicht festbrät.
Gesund Grillen Grillfeste eignen sich nicht gerade zum Kaloriensparen. Nichtsdestotrotz können aber Blattsalate, Baguette in Vollkornvarianten oder frisches Gemüse und leichte Dips dazu beitragen, dass der Grillsommer nicht zur Kalorienfalle wird. Im Handel sind heute viele schmackhafte und kalorienreduzierte Lebensmittel zum Grillen vorhanden. Ansonsten sollte beim Grillen auf offenem Feuer darauf geachtet werden, krebserzeugende Substanzen (z.B. Benzpyrene oder polyzyklische Kohlenwasserstoffe) möglichst gering zu halten. Diese gelangen durch den Rauch direkt auf das Grillgut. Daher ist eine starke Rauchentwicklung möglichst zu vermeiden. Wer falsch grillt, riskiert pro Kilogramm Fleisch eine gehörige Menge davon zu erzeugen - entsprechend dem Zigarettenqualm von bis zu 600 Zigaretten! Folgende Tipps der TÜV SÜD-Experten tragen zum gesunden Grillen bei:
- Das Grillgut sollte nicht zu früh aufgelegt werden, sondern erst, wenn die Holzkohle gut durchgeglüht ist, d.h. eine feine weiße Ascheschicht die Glut bedeckt. Das Durchglühen dauert in der Regel zwischen 30 und 60 Minuten. Als Faustregel gilt: Sie sollten die Hand ca. 3 Sekunden auf einer Höhe des Grillguts halten können, ohne sich die Finger zu verbrennen.
- Genügend Abstand zwischen Rost und Feuer: Mindestens 10 cm sollten es sein.
- Damit das Grillgut nicht austrocknet, empfiehlt sich ein Öl mit einem eher geringen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, wie z.B. Olivenöl oder Erdnussöl. Die sonst empfehlenswerten ungesättigten Fette verbrennen auf Grund ihrer chemischen Struktur sehr schnell und tragen somit zur Rauchentwicklung bei.
- Gepökelte oder geräucherte Lebensmittel gehören nicht auf den Grill. Denn die sehr hohen Gartemperaturen fördern die Entstehung krebserregender Nitrosamine.
- Besonders bei Fisch, Geflügel & Schweinefleisch sollte darauf geachtet werden, dass es gut durch ist, vor allem direkt an Knochen dauert es länger.
- Bier auf das Grillgut zu tropfen, fördert die Rauchentwicklung und sollte vermieden werden.
- Der Rost sollte regelmäßig gesäubert werden, um alte Fett- und Essensreste zu entfernen.
- Bei heißem Wetter vor einem heißen Grill zu stehen, ist auch für den Grillmeister anstrengend. Deshalb ist es gut, wenn für ihn bei der Vorbereitung an Sonnenschirm oder -segel gedacht wird und in der Kühlbox genügend Wasser oder Fruchtsaftschorle bereitstehen.
- Aluschalen oder Alufolie als Unterlage für Fleisch, Fisch und Gemüse erhalten die Vitamine besser und verhindern, dass das Grillgut stellenweise verbrennt. Zudem gelangt weniger abtropfendes Fett ins offene Feuer. Allerdings fehlt so dem Grillgut oft der typische Rauchgeschmack.
Abschließend noch ein wichtiger Hinweis: Es dient der Sicherheit des Grillmeisters sowie aller großen und kleinen Gäste, kein Benzin, Spiritus oder andere Brandbeschleuniger einzusetzen. Grillgeräte, Anzündhilfen und Holzkohle können in Deutschland nach DIN 1860 genormt werden. Die Lebensmittelexperten von TÜV SÜD raten dazu, flüssige oder feste Anzünder und Holzkohle mit DIN-EN- oder TÜV-Siegel zu verwenden. Denn diese garantieren ein sauberes und rückstandsfreies Verbrennen und somit eine solide Glut für die Grillparty.