Die meisten morgendlichen Schulwegunfälle von Kindern im Alter zwischen 6 und 14 Jahren passieren in den "dunklen" Monaten zwischen Oktober und März. Vorschriftsmäßige Reflektoren können das Risiko solcher Unfälle deutlich reduzieren. Deswegen schreibt die DIN-Norm 58124 vor, dass Schulranzen weithin sichtbar sein sollen. Zu diesem Zweck müssen vorne und an den Seiten 10 Prozent der Fläche retroreflektierend sein. Das heißt, dass das Material zurückstrahlt, wenn es angeleuchtet wird. Weitere 20 Prozent der Fläche bestehen aus fluoriszierenden Materialien in Orange, Rot oder Gelb. Diese Stoffe speichern Licht und geben es nur langsam wieder ab, wodurch die Sichtbarkeit verbessert wird. Besonders sinnvoll sind Schulranzen in hellen, leuchtenden Tönen wie etwa Orange, Rot oder Gelb, betonen die TÜV SÜD-Fachleute.
Leicht zu tragen
- Viele Kinder zwischen weisen bereits Haltungsschäden auf oder leiden unter Rückschmerzen. Deshalb sollen Schulranzen so gestaltet sein, dass die ergo-nomischen Anforderungen erfüllt werden. So müssen beispielsweise zwei Tra-gegurte auf beiden Seiten vorhanden sein, die jeweils mindestens 30 Millimeter breit sind. Die Gurte dürfen nicht einschneiden - müssen also im Schulterbereich weich gepolstert sein. Aufgrund der besseren Sichtbarkeit müssen auch die Schultergurte mit jeweils 10 Quadratzentimetern retroflektierendem Material ausgestattet sein.
Leicht einzustellen
- Ein Schulranzen muss gut sitzen und darf auf dem Rücken nicht verrutschen. Ob dicke Winterjacke oder dünnes T-Shirt - die Gurte sollten sich leicht auf die Größe des Trägers einstellen lassen. Meistens verwenden die Hersteller dafür einen Verschiebemechanismus aus Kunststoff, der auch ungeduldigen Kinder-händen standhalten muss.
- Zwei Trageriemen nützen nichts, wenn das Kind den Schulranzen nur einseitig trägt. Eltern sollten darauf achten, dass ihr Kind den Ranzen richtig packt und richtig aufsetzt, damit das Gewicht gleichmäßig auf dem Rücken verteilt ist.
- Den Schulranzen sollte relativ hoch getragen werden und nicht auf die Lendenwirbel drücken. Für zierliche Kinder sind hochformatige Exemplare bessere geeignet, robustere Schüler vertragen auch einen breiten Ranzen.
- Der Schulranzen darf nicht über die Kinderschulter hinausragen. Sonst be-steht die Gefahr, dass der Schüler hängenbleibt. Dieses Sicherheitsrisiko lässt sich durch die gezielte Auswahl leicht vermeiden.
Gut zu nutzen
- Ein wichtiger Aspekt bei der TÜV SÜD-Prüfung von Schulranzen ist die Wasser-dichte. Dafür steht der Ranzen zehn Minuten in einer Pfütze und muss der Näs-se von unten trotzen. Anschließend erfolgt eine zehnminütige künstliche Beregnung im Labor. Die Fachleute wissen, dass gerade bei diesem Test viele Schulranzen noch Schwachstellen aufweisen.
- Ein Schulranzen muss frei von Schadstoffen sein. Die TÜV SÜD-Experten tes-ten die Materialien auf mögliche chemische Risiken wie etwa Schwermetalle und verbotene Azofarbstoffe. Zudem muss die Farbe speichel- und schweißecht sein.
Gut vorzuzeigen
- Design und Farbe des Schulranzens müssen dem Kind gefallen. Die Aufdrucke gefährden die Sicherheit nicht. Wichtig: Kinder lieben Aufkleber. Die Reflektoren des Ranzens dürfen aber auf keinen Fall überklebt werden.
- Alle Verschlüsse des Schulranzens sollten für Kinder mühelos zu öffnen sein. Der Ranzen sollte eine übersichtliche Aufteilung mit Innenfächern haben.
- Ob Discounter oder Spezialist - die Qualität der Ranzen ist meistens unabhängig vom Verkaufsort. Allerdings hat der Fachhandel den Vorteil der Beratung. An- und ausprobieren sollte das Kind den Ranzen vor dem Kauf auf jeden Fall.
- Dass ein Ranzen den Vorgaben der DIN-Norm 58124 entspricht, erkennen Eltern auch am GS-Zeichen oder am Oktagon von TÜV SÜD Product Service.