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Gut zu tragen, gut zu sehen

(lifePR) (München, )
Schulranzen müssen einiges einstecken. Sie werden auf den Boden geworfen, stehen in Pfützen und dienen mitunter auch als Sitzgelegenheit. Noch dazu sollen sie für Sicherheit auf dem Schulweg sorgen und die Haltung nicht schädigen. TÜV SÜD-Experten haben einige Tipps zusammengestellt, damit Eltern beim Kauf eines Schulranzens die richtige Wahl treffen.

Zwei Drittel der morgendlichen Schulwegunfälle von Kindern im Alter zwischen 6 und 14 Jahren als Fußgänger ereignen sich in den dunklen Monaten zwischen Oktober und März. Vorschriftsmäßige Reflektoren können die Gefahren von solchen Unfällen weitgehend verhindern. Deswegen schreibt die DIN-Norm 58124 vor, dass Schulranzen weithin sichtbar sein sollen. Zu diesem Zweck müssen vorne und an den Seiten zehn Prozent der Fläche retroreflektierend sein. Das heißt, dass das Material zurückstrahlt, wenn es angeleuchtet wird. Weitere 20 Prozent der Fläche bestehen aus fluoriszierenden Materialien in Orange, Rot oder Gelb. Diese Stoffe speichern Licht und geben es nur langsam wieder ab, wodurch die Sichtbarkeit verbessert wird. Besonders sinnvoll sind Schulranzen in hellen, leuchtenden Tönen wie etwa Orange, Rot oder Gelb, betonen die TÜV SÜD-Fachleute.

Leicht zu tragen
- Etwa 68 Prozent der Kinder zwischen 10 und 16 Jahren leiden unter Rückenschmerzen, 73 Prozent dieser Altersgruppe weisen bereits Haltungsschäden auf. Um solchen Probleme zu vermeiden, müssen Schulranzen zwei Tragegurte auf beiden Seiten haben, die jeweils mindestens 40 Millimeter breit sind. Die Gurte dürfen nicht einschneiden - müssen also im Schulterbereich weich gepolstert sein.
- Die Experten von TÜV SÜD weisen darauf hin, dass ein Schulranzen ohne Befüllung nicht mehr als 1,2 Kilogramm wiegen darf. Zudem sollten Eltern darauf achten, dass ein bepacktes Exemplar nicht schwerer als zehn Prozent des Körpergewichts des Kindes ist. Bei einem Körpergewicht von 40 Kilogramm sollte ein voller Schulranzen nicht mehr als vier Kilogramm wiegen.

Leicht einzustellen
- Ein Schulranzen muss gut sitzen und darf auf dem Rücken nicht verrutschen. Ob dicke Winterjacke oder dünnes T-Shirt - die Gurte sollten sich "kinderleicht" auf die Größe des Trägers einstellen lassen. Meistens verwenden die Hersteller dafür einen Verschiebemechanismus aus Kunststoff, der auch ungeduldigen Kinderhänden standhalten muss.
- Selbst zwei Trageriemen nützen nichts, wenn das Kind den Schulranzen nur einseitig trägt. Eltern sollten darauf achten, dass ihr Kind den Ranzen richtig auf-setzt und das Gewicht ausgewogen auf dem Rücken verteilt ist.
- Experten empfehlen, den Schulranzen relativ hoch zu tragen. Er sollte nicht auf die Lendenwirbel drücken. Zierliche Kinder entscheiden sich für ein hoch-formatiges Exemplar, robustere Schüler vertragen auch einen breiten Ranzen.
- Der Schulranzen darf nicht über die Kinderschulter hinausragen. Sonst besteht die Gefahr, dass der Schüler hängenbleibt - ein Sicherheitsrisiko, das es zu vermeiden gilt.

Gut zu nutzen
- Ein wichtiger Aspekt bei der TÜV SÜD-Prüfung von Schulranzen ist die Wasserdichte. Dafür steht der Ranzen zehn Minuten in einer Pfütze und muss der Näs-se von unten trotzen. Anschließend erfolgt eine zehnminütige künstliche Beregnung im Labor. Die Fachleute wissen, dass gerade bei diesem Test viele Schulranzen noch Schwachstellen aufweisen.
- Ein Schulranzen muss frei von Schadstoffen sein. Die TÜV SÜD-Experten testen die Materialien auf mögliche chemische Risiken wie etwa Schwermetalle und verbotene Azofarbstoffe. Zudem muss die Farbe speichel- und schweißecht sein.
- Die meisten Schulranzen bestehen aus Kunststoff, einem sehr leichten Material. Seit einiger Zeit steigt die Nachfrage nach pflanzlich gegerbten Lederranzen, die ebenfalls relativ leicht und zudem sehr langlebig sind. Ein atmungsaktives Rückenteil gilt als Pluspunkt beim Kauf.

Gut vorzuzeigen
- Design und Farbe des Schulranzens müssen dem Kind gefallen. Besonders beliebt beim Nachwuchs sind Disneymotive oder TV-Serienfiguren. Die Aufdrucke gefährden die Sicherheit nicht. Wichtig: Kinder lieben Aufkleber. Die Reflektoren des Ranzens dürfen aber auf keinen Fall überklebt werden.
- Alle Verschlüsse des Schulranzens sollten für Kinder mühelos zu öffnen sein. Zudem sollte der Ranzen eine übersichtliche Aufteilung mit Innenfächern haben. So kann das Kind lernen, Ordnung zu halten.
- Zu einer perfekten Ausstattung gehören eine Aufhängeschlaufe sowie ein Tragegriff.
- Ob Discounter oder Spezialist - die Qualität der Ranzen ist meistens unabhängig vom Verkaufsort. Allerdings hat der Fachhandel den Vorteil der Beratung. An- und ausprobieren sollte das Kind den Ranzen vor dem Kauf auf jeden Fall.
- Dass ein Ranzen den Vorgaben der DIN-Norm 58124 entspricht, erkennen Eltern am GS-Zeichen oder am Oktagon von TÜV SÜD Product Service.

Zusatzinfo Prüfung:

Die Experten von TÜV SÜD Product Service prüfen Schulranzen für das GS-Zeichen auf Haltbarkeit, Sichtbarkeit, Sicherheit und Ergonomie gemäß der DIN-Norm 58124 aus dem Jahr 2001. Derzeit erarbeitet eine deutsche Expertenkommission eine Revision dieser Norm. Die Fachleute von TÜV SÜD untersuchen beispielsweise im Optik-Labor die reflektierenden Materialien. Sie messen ihre Eigenschaften anhand verschiedener Beleuchtungsquellen und unterschiedlicher Winkel bei nassem und trockenem Material. Besonderes Augenmerk richten die Prüfer zudem auf mögliche Schadstoffe. Schwermetalle wie Cadmium, Blei, Quecksilber, Chrom und Brom dürfen die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte nicht überschreiten.
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