- Arbeitszeit und -intensität anpassen: Bei hohen Außentemperaturen ist zu prüfen, ob die Arbeit gegebenenfalls verschoben oder zumindest in die kühlen Morgenstunden verlegt werden kann. Die Pausenzeiten sind der Belastung entsprechend anzugleichen. Arbeitnehmer sollten vor allem die Mittagshitze meiden, da diese dem Körper viel abverlangt.
- Ausreichend trinken: Ist es sehr heiß, produziert der Körper viel Schweiß und ihm wird eine große Menge an Flüssigkeit entzogen. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, viel zu trinken und die Getränke in greifbarer Nähe, jedoch möglichst nicht in der prallen Sonne aufzubewahren.
- Haut und Augen schützen: Als Sonnenschutz bieten sich körperbedeckende Kleidung, wenn möglich mit UV-Schutz, und ein breitkrempiger Hut an. Unbedeckte Körperpartien sind zudem rechtzeitig und ausreichend mit Sonnenschutzmittel einzureiben. Dabei ist der Lichtschutzfaktor dem Hauttyp entsprechend auszuwählen. Zum Schutz der Augen eignet sich eine Sonnenbrille, die sowohl ein CE-Zeichen als auch die Blendschutzkategorie zwei oder drei sowie die Bezeichnung "UV400" aufweist. Zusätzlichen Schutz im Freien bieten Anlagen zur Belüftung oder zur Beschattung wie Sonnensegel und Schirme. Beim Thema Haut- und Augenschutz kann zudem der Betriebsarzt weiterhelfen und fundierte Tipps geben.
- Schadstoffgrenzwerte beachten: Melden Umweltbehörden Überschreitungen der Ozonwerte beziehungsweise Sommersmog, sind deren Empfehlungen zu befolgen. Insbesondere ist es dann ratsam, schwere Arbeiten einzuschränken oder ganz zu vermeiden. Aktuelle Messdaten und Verhaltenshinweise sind beim Umweltbundesamt abrufbar.
- Mitarbeiter schulen: Bei der Arbeit unter extremen Bedingungen wie Hitze ist es besonders wichtig, auf sich selbst und seine Kollegen achtzugeben, um gesundheitliche Risiken oder Notfälle rechtzeitig zu erkennen und richtig zu reagieren. Hierfür sollten Arbeitgeber ihren Angestellten Informationen über Gefahren und Vorsorgemaßnahmen zur Verfügung stellen und sie gegebenenfalls für bestimmte Situationen schulen. Wer Symptome von Hitzeerkrankungen bei sich oder Kollegen entdeckt, kann rechtzeitig handeln und im Ernstfall Erste-Hilfe-Maßnahmen anwenden.
- Hitzeerkrankungen erkennen: Neben einem Sonnenstich kann es bei der Arbeit im Freien in Extremfällen auch zu einem Hitzschlag kommen. Ersterer kann nach lang anhaltender, direkter Sonneneinstrahlung auf Kopf und Nacken auftreten. Die Symptome sind Schwindel, Übelkeit, Erbrechen und Nackenschmerzen. Bei einem Hitzschlag versagt die Kühlfunktion des Körpers und die Schweißproduktion versiegt. Die Haut ist trocken, gerötet und heiß. Im schlimmsten Fall kann der Betroffene bewusstlos werden.
- Sofortmaßnahmen im Hitzenotfall: Machen sich Krankheitsanzeichen in Verbindung mit Hitzearbeit bemerkbar, muss der Betroffene sofort aus dem Hitzebereich heraus und in eine kühle, schattige Umgebung gebracht werden. Einengende Kleidung ist zu öffnen und nach Möglichkeit ganz abzulegen. Eine wichtige Maßnahme ist die äußere Kühlung. Diese kann mit kalten Nackenkompressen und durch die Befeuchtung der Haut insbesondere der Unterarme erfolgen. Mit einem Ventilator oder durch Zufächern kann der Erkrankte weiter gekühlt werden. Ansprechbare Personen sind mit erhöhtem Oberkörper zu lagern. Es ist wichtig, dass sie viel und in kleinen Schlucken trinken. Am besten eignet sich hierfür nicht zu kaltes Wasser. Getränke wie Milch, Limonaden und Alkohol sind in diesem Fall ungeeignet. Bei Muskelkrämpfen ist der Salzverlust mit Kochsalzzugabe von einem Teelöffel pro Liter Wasser auszugleichen. Betroffene mit Kreislaufproblemen sollten in eine Schocklage mit flach gelagertem Oberkörper und hoch gelagerten Beinen gebracht werden. Ist der Betroffene bewusstlos, ist er unbedingt in eine stabile Seitenlagerung zu bringen, denn falls er sich übergeben muss, wird so das Einatmen von Erbrochenem verhindert. Da Hitzenotfälle nicht immer leicht von anderen schweren akuten Krankheitsbildern abzugrenzen sind, ist in jedem Fall der Betriebs- oder ein Notarzt zu rufen. So gehen Betroffene und Kollegen auf Nummer sicher.