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Keine Chance für Fahrraddiebe

TÜV SÜD gibt Tipps zu Fahrradschlössern

(lifePR) (München, )
Viel war im vergangenen Jahr vom Fahrrad-Boom die Rede. Fest steht: Durch die Coronakrise und das inzwischen hohe Bewusstsein für den Klimawandel und die eigene Gesundheit steigen gerade in den Städten viele Menschen auf das Fahrrad um. Ob zur Arbeit, zur Uni oder zum Einkaufen – immer muss das Rad auch für einige Zeit unbeaufsichtigt geparkt werden. Damit es währenddessen keinen Langfingern zum Opfer fällt, gibt TÜV SÜD-Experte Andreas Hüsam hilfreiche Tipps zum Kauf von Fahrradschlössern.

2019 wurden nach Angaben der Bundesregierung 271.500 Fahrräder gestohlen. Zwar ist die Zahl im Trend rückläufig, trotzdem gilt: Wer sein Fahrrad lange behalten möchte, sollte es immer absperren. Ein gutes Fahrradschloss kann Diebstahl verhindern oder es den Dieben zumindest schwer machen. „Leider gibt es kein hundertprozentig diebstahlsicheres Schloss. Lediglich der Zeitaufwand für das Knacken des Schlosses sowie die dafür notwendigen Kenntnisse variieren. Aber je schwerer es den Dieben fällt, desto eher werden sie schon vom Versuch Abstand nehmen“, meint Andreas Hüsam. Daher geht es darum, die Zeit, die ein Dieb zum Knacken braucht, zu erhöhen.

Kriterien für den Fahrradschloss-Kauf

Ein gutes und qualitativ hochwertiges Fahrradschloss muss verschiedene Merkmale erfüllen: Sicherheit steht dabei an oberster Stelle. Daneben spielen auch die Themen Gewicht, Handling und Größe eine Rolle. Käufer sollten darauf achten, dass die Größe des Schlosses sie nicht beim Fahren stört oder das Metall das Fahrrad beschädigt. Ist das Fahrradschloss nicht fest mit dem Rahmen verbunden, sollte es zudem nicht zu schwer sein. Praktisch ist es auch, wenn das Schloss sich einfach um einen Baum oder Pfahl wickeln lässt. „In vielen Tests bestätigt sich immer wieder, dass Bügel- und Faltschlösser die sicherste Variante sind. Zudem ist es sinnvoll, das Rad an einen festen Gegenstand oder einen Fahrradständer zu sperren, das erschwert den Diebstahl zusätzlich“, erklärt der TÜV SÜD-Experte. Grundsätzlich unterscheidet er fünf verschiedene Arten von Schlössern:

Bügelschlösser: Die robusten Stahlbügel sind seit Jahren das Beste, was es an Fahrradsicherheit gibt. Viele Produkte sind mittlerweile so stabil, dass ein Aufbruch auf offener Straße eine sehr geringe Erfolgschance hat. Leider sind diese Schlösser unflexibel und der Bügel oft nicht lang genug, dass Besitzer ihr Fahrrad an Bäume oder Laternenpfähle ansperren können. Zur Befestigung am Fahrrad kommen viele Bügelschlösser mit einer separaten Halterung für den Fahrradrahmen. Bügelschlösser sind meist die teuersten unter den Diebstahlsicherungen – gerade wer ein teures Fahrrad besitzt, sollte aber hier nicht sparen.

Panzerkabel und Ketten: Die Kettenglieder guter Panzerkabel und Kettenschlösser sind mittlerweile fast genauso widerstandsfähig und sicher wie Stahlbügel. Klarer Vorteil gegenüber Bügelschlössern ist, dass sie flexibler sind und das Rad damit auch leichter an Straßenlaternen abzusperren ist.

Faltschlösser: Sie lassen sich zu einer kompakten Form zusammenfalten und können gut mittels Halterung am Rad befestigt werden. Faltschlösser kombinieren die stabile Sicherheit des Bügelschlosses mit der Flexibilität eines Kettenschlosses. Zur Auswahl stehen verschiedene Längen, wobei die längste Variante auch das Absperren am Laternenpfahl ermöglicht.

Spiralkabelschlösser: Dünne Spiralkabel bieten nicht genügend Sicherheit, um das Rad guten Gewissens unbeobachtet zu lassen. Hier reicht meist schon ein Seitenschneider, um das Kabel zu durchtrennen.

Rahmenschlösser: Rahmenschlösser reichen als Diebstahlsicherung allein nicht aus. Zwar blockieren sie das Hinterrad, das Fahrrad kann aber ganz leicht weggetragen werden.

Neu: Textilschlösser: Sie haben eine Verstärkung im Kern, umwickelt mit verschiedenen Schichten stabiler Textilfaser. Das Textilkabel hat an den Enden zwei Stahlösen und kommt mit einem stählernen Verschlussbügel. Es besteht also aus drei Teilen, was beim Abschließen etwas Übung benötigt. Dafür bietet es maximale Flexibilität sowohl beim Transport als auch beim Absperren. Der Bügel kann beispielsweise auch durch die Speichen geführt werden, und entscheidet sich der Käufer für zwei Bügel, kann das Schloss sogar noch durch alle diebstahlgefährdeten Teile wie Vorderrad und Sattel geführt werden, um diese zusätzlich zu sichern. Das Textilschloss ist in unterschiedlichen Längen und Bügelgrößen erhältlich – dementsprechend variieren auch die Preise. Hier müssen Käufer aber auf jeden Fall über 100 Euro investieren.

„Für ein gutes Schloss sollte ein Fahrradbesitzer schon eine gewisse Summe Geld investieren“, meint Andreas Hüsam. „Aber es muss trotzdem nicht immer das teuerste Modell sein, um ausreichende Sicherheit zu erhalten. Als grober Anhaltspunkt gelten Preise zwischen 35 € und 100 € – dafür erhält der Käufer meist eine sehr gute Qualität von den führenden Marken.“ Übrigens: Beliebte Orte für einen Fahrraddiebstahl sind Bahnhöfe, Schulen, Universitäten, Fachhochschulen und andere öffentliche Plätze, wo Fahrräder auch mal über Nacht stehen oder spontan ein Fortbewegungsmittel benötigt wird.

Weitere Infos gibt es unter: https://www.tuvsud.com/de-de/branchen/konsumgueter-und-handel/sportund-freizeit/pruefung-fahrraeder-fahrradzubehoer

TÜV SÜD AG

Im Jahr 1866 als Dampfkesselrevisionsverein gegründet, ist TÜV SÜD heute ein weltweit tätiges Unternehmen. Mehr als 25.000 Mitarbeiter sorgen an über 1.000 Standorten in rund 50 Ländern für die Optimierung von Technik, Systemen und Know-how. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, technische Innovationen wie Industrie 4.0, autonomes Fahren oder Erneuerbare Energien sicher und zuverlässig zu machen. www.tuvsud.com/de

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