In 4,5 Sekunden auf 240 Stundenkilometer - das ist Formel-1-Feeling für die Fahrgäste der Formula Rossa. Die schnellste Achterbahn der Welt steht in der Ferrari World in Abu Dhabi, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Formel-1-Kurs des Emirates. Diese Nachbarschaft zeigt sich nicht nur in der Namensgebung der Achterbahn, sondern auch in der Gestaltung der Fahrzeuge, die an Formel-1-Rennwagen angelehnt ist. Damit die Sicherheit bei der Highspeed-Fahrt durch die Wüste nicht auf der Strecke bleibt, hat TÜV SÜD die Formula Rossa im Auftrag des Herstellers Intamin von der Planung bis zur Inbetriebnahme begleitet.
"Wir haben eine komplette Prüfung nach der europäischen Norm EN 13814 für Freizeitparks durchgeführt", sagt Projektleiter Thomas Uhrig von der Abteilung Fliegende Bauten der TÜV SÜD Industrie Service GmbH. Dazu gehören die Prüfung von technischen Unterlagen, die Kontrolle der Produktion sowie die Abnahmeprüfung vor der Inbetriebnahme. "Die größte Herausforderung dieser Anlage ist die ungeheure Energie, die in kurzer Zeit freigesetzt wird und die sicher beherrscht werden muss", erklärt Uhrig. "Immerhin liegt die Leistung der hydraulischen Seilwinde für den Antrieb der Formula Rossa bei etwa 24.000 kW oder 32.000 PS." Aufgrund der sehr hohen Komplexität der Anlage war die Zusammenarbeit von Experten aus verschiedenen Disziplinen erforderlich. "Allein neun Kollegen - jeder Spezialist in seinem Bereich - waren über mehrere Monate hinweg mit der Unterlagenprüfung beschäftigt", berichtet der TÜV SÜD-Mann. "Bei der umfangreichen Abnahmeprüfung vor Ort waren drei Kollegen an insgesamt zehn Tagen im Einsatz."
Das Team der Fliegenden Bauten hat nicht nur die Formula Rossa, sondern auch die anderen zwölf Attraktionen der Ferrari World abgenommen. Für die Experten der Fliegenden Bauten war der Einsatz in Abu Dhabi - fast - nichts Besonderes. "Wir führen Erstabnahmen und wiederkehrende Prüfungen von Fahrgeschäften auf der ganzen Welt durch", berichtet der TÜV SÜD-Experte. Zu den wichtigsten Kunden gehören Freizeitparks in Europa, den USA, Asien - und jetzt auch im Nahen Osten. Die Abteilung Fliegende Bauten hat bereits eine lange Historie. Sie wurde im Jahr 1929 gegründet, um Prüfungen auf dem Oktoberfest in München durchzuführen. Dort sind die TÜV SÜD-Experten auch heute noch im Auftrag der bayerischen Landeshauptstadt im Einsatz und sorgen mit ihren Prüfungen für ein sicheres Vergnügen.
Weitere Informationen zur Prüfung von Fahrgeschäften und Freizeitparks sowie internationale Referenzen gibt es im Internet unter www.tuev-sued.de/is