Alle Ventilatoren haben gemeinsam, dass sie die Luft bewegen und gleichmäßig verteilen. Damit kühlen sie diese zwar nicht tatsächlich ab, sorgen durch die entstehende Brise aber für einen Kühleffekt auf der Haut. Allerdings sind je nach Typ die Geräuschbelastungen manchmal sehr hoch. „Beim Kauf eines neuen Ventilators sollten sich Verbraucher erst einmal für einen Typ entscheiden. Je nach Einsatzort und -bedingungen kommt entweder ein Decken-, Stand-, Tisch- oder Turmventilator in Frage“, erklärt Guido Kuttler.
Deckenventilator – geräuscharm, platz- und energiesparend
Wie der Name schon sagt, werden Deckenventilatoren an der Decke angebracht. Dadurch benötigen sie wenig Platz im Zimmer und es können große Rotationsflügel eingesetzt werden. Diese verteilen eine beträchtliche Menge Luft gleichmäßig im Raum, was für eine angenehme Temperierung sorgt. Da sich die Flügel relativ langsam bewegen, entsteht kein unangenehmer Luftzug und es ist kein Schutzgitter nötig. Gleichzeitig ist der Ventilator dadurch nahezu geräuschlos und verbraucht vergleichsweise wenig Strom. Von Nachteil ist, dass Deckenventilatoren fest installiert und damit nicht flexibel einsetzbar sind.
Standventilatoren – flexibel und leistungsfähig
Im Vergleich zum Deckenventilator hat ein guter Standventilator eine höhere Rotationsgeschwindigkeit. Allerdings erzeugt er dadurch auch eine starke Zugluft. Die Schwenkfunktion sorgt für eine gleichmäßige Belüftung des Raums. Dabei kann der Wirkungsbereich in der Regel selbst eingestellt werden und der Standfuß des Ventilators ist meist in der Höhe verstellbar. Um die Verletzungsgefahr zu minimieren, ist der Rotor von einem Sicherheitsgitter umschlossen.
Turmventilator – Funktionsvielfalt mit großflächiger Luftverteilung
Die meisten Turmventilatoren sind Tangential- oder Querstromlüfter. Das heißt, sie können große Luftmengen gleichmäßig über die gesamte Austrittsfläche vom Boden bis zur Gehäusedecke abgeben. Allerdings kann in der Regel der Neigungswinkel nicht verändert werden, weshalb sie auf dem Boden stehend nur die Beine belüften. Alternativ können sie auf einem Tisch oder Hocker positioniert werden. Ein Vorteil ist die große Funktionsvielfalt. So verfügen Turmventilatoren häufig über eine Timer-Funktion und verschiedene Windprogramme, mit denen sich unter anderem die Temperatur gradgenau einstellen lässt. Außerdem haben sie bei geringen Drehzahlen einen ausreichenden Luftdurchsatz, wodurch sie im Betrieb sehr leise sind.
Tischventilator – ideal für den Arbeitsplatz
Ein Tischventilator ist ein kleiner und kompakter Lüfter, der vor allem am Schreibtisch zum Einsatz kommt. Er ist deutlich kleiner als ein Standlüfter, erzielt aber ähnlich gute Ergebnisse. Der Rotor ist meist kleiner und damit die Leistung auch geringer. So wird im Vergleich zu Standventilatoren weniger Raumluft bewegt. Daher reicht ein Tischventilator nicht aus, um in einem ganzen Raum für eine frische Brise zu sorgen. Zur Sicherheit ist auch hier der Rotor durch ein Gitter geschützt.
Kriterien für die Kaufentscheidung
Bei der Auswahl des richtigen Ventilators ist die Luftumwälzung entscheidend. Der in diesem Zusammenhang angegebene Wert zeigt, wie viel Kubikmeter Luftgemisch in einer Stunde umgeschichtet werden können. Hochwertige Modelle schaffen bis zu 2.000 m³/h. Einfache Tischventilatoren erreichen nur 600 m³/h. Hier geben letztlich die Raumgröße und der gewünschte Einsatz den Ausschlag, welcher Wert am besten geeignet ist. Die Drehfunktion sollte bei Stand- und Tischventilatoren grundsätzlich abschaltbar sein. Damit der Ventilator nicht zum Störfaktor wird, ist beim Kauf auf jeden Fall die Geräuschentwicklung zu beachten. Tests zeigen, dass diese zwischen 30 und 52 Dezibel (dB) variieren kann. „Die Wahl sollte hier nach Möglichkeit auf ein Gerät fallen, das einen Wert unter 45 dB hat“, rät Guido Kuttler. Zu bedenken ist auch, dass drei dB mehr eine Verdoppelung der Lautstärke bedeuten.
Ein wesentliches Entscheidungskriterium ist auch die Sicherheit. Wichtig ist, dass die Rotorenblätter nicht berührbar sind, da sonst eine große Verletzungsgefahr besteht. Alternativ gibt es hier Ventilatoren ohne Rotor. Bei ihnen wird die angesaugte Luft über Schlitze ausgeblasen. Sie eignen sich besonders, wenn es Kinder oder Tiere im Haushalt gibt, da damit keine Unfälle passieren können. Standlüfter sollten über einen guten und stabilen Standfuß verfügen, damit sie möglichst stabil stehen.
Für den Kauf eines Ventilators lohnt sich der Weg in ein Fachgeschäft. Denn hier kann selbst geprüft werden, welche Leistungsstufen das Gerät hat, wie stabil es steht und wie die Geräuschentwicklung ist. Eine hilfreiche Orientierung, was die Qualität angeht, bieten auch das GS-Zeichen (Geprüfte Sicherheit) oder das Oktagon von TÜV SÜD. Sie zeigen, dass ein Gerät von Experten auf Herz und Nieren geprüft wurde und eine hohe Qualität aufweist.