"Steigende Anforderungen an eine nachhaltige, wirtschaftliche und sichere Energieversorgung erfordern ein hohes Maß an interdisziplinärem Know-how bei der Planung", sagt Dr. Gerd Streubel, Branchenmanager Stadtwerke/EVU bei der TÜV SÜD Industrie Service GmbH. So investieren Stadtwerke beispielsweise zunehmend in den Ausbau dezentraler Energiequellen. Hinzu kommen Initiativen zur Energieerschließung im Ausland und der Aufbau eigener Netzinfrastrukturen mit überregionalen Partnern. Langfristig sollen überdies annähernd CO2-neutrale Regionen entstehen. TÜV SÜD Industrie Service unterstützt Kommunen, Regionen und Investoren mit ganzheitlichen Energiekonzepten, die als belastbare Entscheidungsgrundlage für die Planung dienen. "Unsere Hauptziele sind nicht nur Energieeffizienz und Klimaschutz, sondern auch die Sicherung von Standortvorteilen für die Wirtschaftsinfrastruktur", betont Dr. Streubel. "So sollen Kommunen beispielsweise in die Lage versetzt werden, regenerative Energie für Privat- und Gewerbekunden bereitzustellen."
Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit prüfen
"Für ein nachhaltiges Energiekonzept bewerten interdisziplinäre Teams zunächst die bestehende Verbraucher- und Versorgungsstruktur", erklärt Dr. Streubel. In die Bewertung einbezogen werden Gebäude, Verkehr und Industrie sowie die Systeme zur Erzeugung und Verteilung von Energie, aber auch das öffentliche Versorgungsnetz. Auf dieser Basis lassen sich Wärme- und Emissionskataster erstellen, die eine wichtige Planungsgrundlage sind. TÜV SÜD-Experten entwickeln zudem Versorgungsalternativen und zeigen der öffentlichen Hand auch Maßnahmen für eine Verbesserung der Energieeffizienz auf. Mögliche Optimierungen werden über Modellrechnungen auf ihre Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit hin untersucht. Wie sich einzelne Parameter dabei mittel- bis langfristig auswirken, zeigt eine Sensitivitätsanalyse mit unterschiedlichen Szenarien. "In der Praxis geraten zum Beispiel die Betriebskosten von technischen Anlagen im Gegensatz zu den Investitionskosten schnell aus dem Blick", so Dr. Streubel. "Doch gerade in der frühzeitigen und umfassenden Kostensenkung von Energiebezug und -erzeugung liegt der Schlüssel zum Erfolg." Auch der Einsatz innovativer Versorgungstechniken wie Blockheizkraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und die Integration erneuerbarer Energien sollten hierfür geprüft werden - einschließlich möglicher Wechselwirkungen. So beeinflusst etwa eine neue Strom- oder Wärmequelle die Auslastung bestehender KWK-Anlagen, Gebäudedämmungen wirken sich auf die Abnahmestruktur für Wärmeenergie aus.
Neue Energietechnologien wie die tiefe Geothermie erfordern ganzheitliche Begleitung
Mehr und mehr Kommunen nutzen die Erdwärme als dezentrale Energiequelle. Neben der oberflächennahen Geothermie lassen sich in einigen Regionen auch geothermische Heißwasser-Reservoire über Tiefbohrungen erschließen. "Bei modernen Energietechnologien wie der Tiefengeothermie liegt besonderes Augenmerk auf Machbarkeitsstudien und einer ganzheitlichen Projektbegleitung von Anfang an", sagt René Schiemann, Branchenmanager Geothermie bei TÜV SÜD Industrie Service. Geprüft werden beispielsweise die technischen Rahmenbedingungen und das Finanzierungsmodell, aber auch die Qualität des Bohrkonzepts. Weitere wichtige Voraussetzungen sind ein zielführendes Versicherungsmodell zur Fündigkeit, die technisch-wirtschaftlichen Planungskriterien zum Eigenstrombedarf der Anlage sowie eine realistische Kalkulation der Betriebs- und Wartungskosten. Für eine wirtschaftliche Strom- und Wärmegewinnung müssen die Thermalwasser-Bohrungen und die Anlagen zur Energieerzeugung von Beginn an als funktionale Einheit betrachtet werden.
TÜV SÜD-Experten begleiten Kommunen und Investoren in allen Phasen der Energieplanung und sichern die optimale Integration innovativer Energiesysteme in die bestehende Infrastruktur. Umfassende Informationen zu den Dienstleistungen finden Sie unter www.tuev-sued.de/is.