Wichtigste Charaktereigenschaft beim Lenken eines Fahrzeugs: Ruhe und Bedachtsamkeit. Das heißt auf der Straße: defensiv und vorausschauend fahren. Quietschende Reifen und Rennen mit anderen Verkehrsteilnehmern sind lange out und beeindrucken niemanden. Trotzdem wollen unreife Fahrer immer wieder Mut und Stärke auf die Straße verlegen. Der Grund: jugendliches Imponiergehabe - die Folge: viel zu hohes Tempo und Drängeleien. Dazu Eberhard Lang von TÜV SÜD: "Die Reifeprüfung bestanden hat der, der Fahr-Duellen und Provokationen aus dem Weg geht. Deshalb: Lieber zweimal als einmal links und rechts schauen; Tempolimits einhalten; lieber defensiver als zu risikoreich fahren; Drängeleien vermeiden." Schon klar: Wer den Führerschein frisch in der Tasche hat, will das neue Freiheitsgefühl auch genießen - das verleitet zu Übermut. Der sichere Weg zum Kavalier der Straße lautet aber: Beobachten, Erfahrungen sammeln, zur Selbstkritik bereit sein und Handeln gegebenenfalls anpassen. Sicher zu Hause ankommen - das ist erwachsen!
Vernetzt: Telefonieren am Steuer? Mit Freisprecheinrichtung kein Problem. Trotzdem ist man beim Sprechen abgelenkt - deshalb gilt: Nur telefonieren, wenn es wirklich nötig ist, und das Tempo drosseln. Beim Lesen oder Schreiben von SMS oder gar E-Mails ist die Ablenkung noch größer. Lang: "Wer bei 50 Sachen zwei Sekunden aufs Display schaut, fährt in der Zeit knapp 30 Meter weit ohne direkte Sicht auf die Straße Auf der Landstraße bei 100 Stundenkilometern sind es knapp 60 Meter - quasi im Blindflug."
Genuss: Laute Musik zu hören, gehört für viele zum Freiheitsgefühl dazu. Ab einer bestimmten Lautstärke leiden aber Konzentration und Aufnahmefähigkeit. Außerdem werden wichtige akustische Warnsignale im Straßenverkehr überhört. Martinshorn, Fahrradklingeln, Hupen und Co. sollen für Sicherheit in Gefahrensituationen sorgen.
Vernunft: Jugendlicher Unfallklassiker - Fahrten rund um den Disco-Besuch. Nächtliche Unfallursache Nummer eins: Alkohol oder Drogen. Beides hat nicht nur bei Fahrern nichts zu suchen. Auch alkoholisierte Mitfahrer können zum Sicherheitsrisiko werden, weil sie den Chauffeur ablenken. Der Experten-Tipp dazu: Ruf-Sammeltaxis benutzen! Sie bieten inzwischen im ländlichen Raum eine gute Alternative. Soll es aber unbedingt das eigene Auto sein: Einen Fahrer bestimmen, der nichts trinkt.
Mitdenken: Ob man mit dem Auto sicher unterwegs ist, hängt nicht nur vom eigenen Können ab, sondern auch vom Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer. Deshalb heißt es: mitdenken, auch für die anderen. Fußgänger und Radfahrer sind die schwächsten und brauchen daher besondere Aufmerksamkeit. Achtung auch bei Auswärtigen: Fällt ein Wagen mit fremdem Kennzeichen durch unsichere Fahrweise auf, Abstand halten und wenn es die Situation erlaubt: Fragen, ob man helfen kann, beispielsweise mit der Auskunft über den richtigen Weg.
Wissen: Sonne, Regen, Nebel, Schnee - das Verhalten hinterm Steuer immer den Witterungsverhältnissen anpassen! Die physikalischen Parameter beim Fahren zu kennen - das zeugt von gutem Allgemeinwissen. Das gilt natürlich auch für Geschwindigkeit und Kurvenfahrten. Auch im Sommer damit rechnen: Ein Gewitterregen verändert schlagartig die Physik zwischen Fahrzeug und Straße: Aquaplaning und Schleudern drohen. Ebenfalls gefährlich: Ein Schmierfilm auf der Straße, wenn es nach längerer Trockenheit regnet.