Es gibt verschiedene Arten von Schlafstörungen, die jedoch nicht behandelt werden müssen, wenn der Betroffene am Tag nicht darunter leidet. Dazu zählen beispielsweise Auffälligkeiten wie Sprechen im Schlaf oder Einschlafzuckungen. Daneben gibt es Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus, die häufig durch Zeitzonenwechsel oder Schichtarbeit entstehen sowie Störungen mit vermehrter Tagesschläfrigkeit. Am meisten verbreitet und behandlungsrelevant sind jedoch Insomnien, also Ein- und Durchschlafstörungen. In jedem Fall gilt es jedoch einen Arzt aufzusuchen, wenn die Schlafprobleme gehäuft und über einen Zeitraum von vier Wochen auftreten und dadurch die Tagesbefindlichkeit sowie die Leistungsfähigkeit beeinträchtigt werden.
Schlafstörungen werden häufig durch eine oder mehrere Ursachen ausgelöst, die belastend oder mit Stress verbunden sind - Berufswechsel, Schichtarbeit, Mobbing, Pflege von Angehörigen oder die Trennung vom Partner. Daneben können aber auch Verhaltensgewohnheiten, körperliche oder psychische Erkrankungen der Grund für Schlafprobleme sein. Bei Ein- und Durchschlafstörungen ist es typisch, dass diese meist weiter anhalten, wenn die auslösenden Ursachen nach einiger Zeit nicht mehr vorhanden sind. Die Sorge, nicht schlafen zu können, und der selbst auferlegte Druck, einschlafen zu müssen, erzeugen einen Erregungszustand, der den Betroffenen erst recht keinen Schlaf finden lässt.
"Chronische Schlafstörungen dürfen nicht unterschätzt werden, sondern erfordern eine ärztliche Behandlung", erklärt Diplom-Psychologin Kerstin Reviol, Leiterin der Arbeitspsychologie bei der TÜV SÜD Life Service GmbH. "Leider greifen zu viele Menschen ohne Rücksprache mit einem Arzt auf Schlafmittel zurück. Diese bekämpfen jedoch nur für den Moment die Symptome, die nach einer gewissen Zeit erneut auftreten. Sinnvoller ist es, zunächst die Regeln der Schlafhygiene einzuhalten und eine Verhaltenstherapie zu machen. Zu einer guten Schlafhygiene gehört beispielsweise ein regelmäßiger Tagesablauf mit einheitlicher Aufstehzeit, der Verzicht auf Genussmittel einige Stunden vor dem Schlafengehen und das Abschließen von offenen Aufgaben, um Grübeleien zu vermeiden."
Auch Arbeitgeber sollten sich für das Thema Schlafstörungen interessieren, denn durch fehlenden Schlaf kommt es zu Leistungseinbußen und erheblichen Fehlern bei der Arbeit. Anhaltende Schlafprobleme können außerdem zu einem erhöhten Risiko für Bluthochdruck, Herzinfarkt und psychischen Erkrankungen führen. Allerdings sollte auch beachtet werden, dass gerade Stress und belastende Bedingungen am Arbeitsplatz häufig erst zu Schlafstörungen führen. Arbeitgeber sollten sich selbst und ihre Mitarbeiter daher gut über dieses Thema informieren und Überforderung vermeiden.
TÜV SÜD unterstützt Unternehmen in puncto Gesundheitsmanagement
Die TÜV SÜD Life Service GmbH betreut die Mitarbeiter von knapp 10.000 Unternehmen in Deutschland beim Arbeits- und Gesundheitsschutz und entwickelt individuelle Lösungen zum Umgang mit Stress, zur Förderung der Arbeitsmotivation, bei Suchtgefährdung sowie Über- oder Unterforderung. Das Ziel ist stets, Bedingungen am Arbeitsplatz zu schaffen, die die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter schützen. "Die Mitarbeiter honorieren dies durch bessere Leistungsfähigkeit. Kosten durch Arbeitsunfälle, einseitige Belastungen und Krankheiten helfen wir zu verringern und auch Leistungseinbrüche durch psychischen Stress oder Überforderung können unsere Experten durch ein durchdachtes Betriebliches Gesundheitsmanagement wirksam abfedern", erläutert Gabriele Sommer, Geschäftsführerin der TÜV SÜD Life Service GmbH.