Die meisten Senioren sind noch bis ins hohe Alter fähige Mitglieder im Straßenverkehr. Doch manche Situationen lassen sich aufgrund von Orientierungsproblemen nicht mehr richtig einschätzen. Das birgt nicht nur für sie selbst ein Risiko, sondern auch für andere Verkehrsteilnehmer. Häufig sind es aber auch Unsicherheiten, die sich durch richtige Aufklärung und kleine Hilfen vermeiden, absichern oder umgehen lassen.
Sicher fühlen – sicher fahren
Wer selten Auto fährt, ist im Verkehr leichter zu verunsichern, egal um welche Altersgruppe es sich handelt. Hier bietet es sich an, Verwandte oder Bekannte auf dem Beifahrersitz mitzunehmen und um Rückmeldung zu bitten. Eine ehrliche Meinung kann die Sicherheit beim Fahren zurückbringen. „Ist das nicht möglich, können Senioren auch das Angebot von Fahrschulen in Anspruch nehmen. Eine Fahrstunde aus dem Programm für ältere Fahrer kostet etwa 40 Euro und kann eine erste Anlaufstelle sein“, so Jürgen Brenner-Hartmann. Auch die Landesverkehrswacht bietet Trainings wie Einparken oder Fahren im Winter an. Das Wichtigste ist, immer in Übung zu bleiben.
Erleichternd können aber auch moderne Hilfsmittel wie Einparkassistenten oder der Umstieg von der Gangschaltung auf Automatikgetriebe sein. Es gibt genügend Maßnahmen, um nicht sofort auf das Autofahren verzichten zu müssen. TÜV SÜD bietet beispielsweise auch Fitness-Checks an, bei denen Reaktionsgeschwindigkeit und Aufmerksamkeit getestet werden. Die Ergebnisse, die streng vertraulich behandelt werden, können auch zu einem sicheren Gefühl beitragen und den einen oder anderen Rat, was man beachten sollte, kann man auch mitnehmen.
Krankheiten und Medikamenteneinnahme
Geht es um die Fahrtauglichkeit, ist häufig der Gesundheitszustand ausschlaggebender als das Alter. Gerade bei der Einnahme von verschiedenen Medikamenten kann es zu problematischen Wechselwirkungen kommen. Hier kann die Rücksprache mit dem Arzt sehr hilfreich sein. Natürlich kann eine medizinische Behandlung von Krankheiten noch viele Jahre helfen, die Fahrtüchtigkeit zu behalten. Aber Krankheiten wie Demenz sind schon im Anfangsstadium riskant, da Patienten schon früh nicht mehr selbständig den Alltag bewältigen, Verkehrssituationen richtig einschätzen oder ein Auto sicher fahren können.
Mobil sein auch ohne Auto
Wenn die Gesundheit das Steuern eines Fahrzeugs irgendwann nicht mehr zulässt, sollten Angehörige zusammen mit dem Betroffenen über andere Fortbewegungsmittel sprechen. Hier ist Feinfühligkeit gefragt, da die eigene Mobilität für ältere Menschen sehr wichtig ist. Beispielsweise sind manche Erledigungen mit dem Taxi oder der Bahn ebenso möglich. Die Mehrkosten durch häufiges Taxifahren lassen sich mit dem Verkauf des Autos decken, gleichzeitig fallen Sprit- und Versicherungskosten weg. Angehörige können hier beim Kalkulieren helfen. Es empfiehlt sich auch, Fahrkarten für Bus oder Bahn anfangs gemeinsam zu kaufen. Viele ältere Menschen sind vielleicht zum ersten Mal in ihrem Leben auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen und deshalb im Umgang damit noch unsicher. „Es ist sinnvoll hier rechtzeitig für Kompetenzaufbau zu sorgen, damit ein sanfter Übergang auf neue Fortbewegungsmittel gesichert ist“, erklärt Brenner-Hartmann abschließend.
Weiterführende Informationen gibt es unter www.tuev-sued.de/fitness-check.