Woran erkennt man einen sicheren Spielplatz? Hilfreich ist das GS-Zeichen auf den Spielgeräten: Das Siegel für Geprüfte Sicherheit erhalten Geräte, die die Anforderungen des Produktsicherheitsgesetzes (ProdSG) erfüllen. Grundsätzlich dient das GS-Zeichen als Orientierung, aber es lohnt sich, noch einen extra Blick auf den Zustand der Geräte und des Platzes zu werfen. Stehen die Spielgeräte fest oder wackeln sie? Weisen sie starke Abnutzungen auf? Liegt auf dem Spielplatz viel Müll herum? Das alles sind Indikatoren dafür, ob ein Spielplatz regelmäßig kontrolliert und ob für die allgemeine Sicherheit gesorgt wird. Wichtig ist auch, dass der Boden um Rutsche, Schaukel und Co. mit weichen Materialien wie Fallschutzsand ausgelegt ist. Diese federn Stürze ab und verringern das Verletzungsrisiko. Ein Zeichen, dass auf die Sicherheit geachtet wird, ist ein gut sichtbar platziertes Hinweisschild, auf dem Notrufnummern und der Name des verantwortlichen Spielplatzbetreibers stehen. Somit kann im Notfall oder bei Mängeln und Beschädigungen sofort die richtige Person kontaktiert werden.
Wie verhält man sich auf dem Spielplatz richtig? Selbst auf der sichersten Anlage können unsachgemäße Benutzung und falsches Verhalten zu Unfällen führen. Der richtige Umgang mit den eigenen Kindern und Spielgeräten trägt wesentlich dazu bei, dass der Ausflug auf den Spielplatz nicht in Tränen endet. Folgende Punkte sind dabei besonders wichtig:
Fahrradhelme abnehmen: Wenn Kinder auf dem Spielplatz ihren Helm aufbehalten, besteht die Gefahr, dass sie an einer gefährlichen Stelle hängenbleiben und sich im schlimmsten Fall sogar strangulieren. Denn: Die Abstände der Einzelteile an Spielgeräten sind so festgelegt, dass ein Kinderkopf entweder nicht hindurch passt oder dass ein Kopf und ein ganzer Kinderkörper durchrutschen können. Ein Helm könnte sich aber verfangen.
Keine Kordeln oder Zugbänder an Kinderbekleidung: Nach der europäischen Norm DIN EN 14682 darf seit 2006 Kinderkleidung keine Kordeln oder Zugbänder im Halsbereich aufweisen. Das gilt für Kleidung bis Größe 146. Die Kordeln könnten sich beim Klettern verfangen und das Kind verletzen. Solche Kinderkleidung dürfte in den Regalen eigentlich überhaupt nicht mehr zu finden sein, kann aber beispielsweise auf Kinderflohmärkten noch in Umlauf sein. Eltern sollten auf diese Gefahrenquelle achten und vorhandene Kordeln oder Zugbänder auf jeden Fall abschneiden oder kürzen.
Kinder nicht auf die Geräte heben: Auf Spielplätzen sieht man oft Eltern, die ihre Kinder über zu hohe Eingangsstufen oder Leitern heben. Diese vermeintlichen Barrieren dienen aber einem bestimmten Zweck: Der Zugang zu einem Spielgerät ist auf ein bestimmtes Kindesalter bzw. Körpergröße ausgerichtet. Wenn ein Kind die Barriere selbstständig überwinden kann, ist auch die Nutzung des Spielgeräts in der Regel gefahrenlos. Wenn Eltern ihre Kinder also beispielsweise auf steile Rutschen oder Plattformen von Klettertürmen heben, umgehen sie dieses Sicherheitsmerkmal und riskieren damit auch unnötige Unfälle.
Spielplätze sauber halten: Abfall, insbesondere scharfe und spitze Gegenstände und Scherben, sind große Gefahren für herumtollende Kinder. Das gleiche gilt für kleinteilige Abfälle, die Kleinkinder aufheben und verschlucken könnten. Eltern sollten darauf achten, Abfälle in die dafür vorgesehenen Behälter zu werfen.
Die TÜV SÜD Akademie bietet Seminare rund um die Spielplatzsicherheit an. Weitere Informationen gibt es unter www.tuev-sued.de/akademie/spielplatz.
Weitere Informationen zu Konsumprodukten gibt es unter www.tuev-sued.de/ps.
TÜV SÜD, eibe & ELTERN verlosen aktuell zwei Spielplätze. Weitere Infos hier!