Brandschutzbeauftragte beraten und unterstützen die Arbeitgeber in Brandschutzfragen, kontrollieren die Einhaltung der Brandschutzvorschriften und beurteilen Brandgefährdungen. Sie können grundsätzlich in jedem Betrieb bestellt werden. Wird im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung eine erhöhte Brandgefährdung ermittelt, kann die Benennung eines Brandschutzbeauftragten zweckmäßig sein. Beispiele von Bereichen und Tätigkeiten in Arbeitsstätten mit erhöhter Brandgefährdung gibt die ASR A2.2 "Maßnahmen gegen Brände". Dabei sind die Personengefährdung, die baulichen Gegebenheiten, die angewendeten Arbeitsverfahren, die Menge und Art der eingesetzten Arbeitsstoffe, die Beschaffenheit usw. zu berücksichtigen.
Im Dezember 2020 ist die aktualisierte DGUV Information 205-003 "Aufgaben, Qualifikation, Ausbildung und Bestellung von Brandschutzbeauftragten" bzw. die textgleiche vfdb-Richtlinie 12-09/01 erschienen. Die Vorgaben zur Ausbildung des Brandschutzbeauftragten wurden komplett überarbeitet und dem aktuellen Stand der Technik angepasst. Außerdem erlaubt die DGUV Information ab sofort neue Ausbildungsformate, wie Selbstlernphasen und Online-Seminare. Zusätzlich zum etablierten, zweiteiligen Präsenzseminar bietet die TÜV SÜD Akademie daher ab sofort ein flexibles Blended Training an. Dabei werden klassische Unterrichtsmethoden mit neuen, modernen Formen von mediengestütztem Lehren und Lernen kombiniert.
Konzept Blended Training
Im sogenannten Blended Training werden zwei Lernformate kombiniert, Präsenz- und Online-Lernphasen wechseln sich ab. Die Ausbildung zum Brandschutzbeauftragten beinhaltet eine viertägige Präsenzzeit, in der ein Trainer der Gruppe die Inhalte unter Einhaltung der aktuell geltenden Hygieneregeln vermittelt. Hier besteht auch ausreichend Gelegenheit zum Austausch unter den Teilnehmenden und mit dem Seminarleiter. Es folgt eine dreitägige Online-Selbstlernzeit inklusive Lernerfolgskontrollen, bei freier Ort- und Zeiteinteilung. So werden Fehlzeiten im Betrieb gemindert und Reisekosten gespart. Die Inhalte der Ausbildung zum Brandschutzbeauftragten setzen sich zusammen aus rechtlichen und baulichen Grundlagen, Brandlehre, Brand- und Explosionsgefahren, anlagentechnischem und organisatorischem Brandschutz sowie einer praktischen Übung mit Handfeuerlöschern und einer Begehung (falls das Infektionsgeschehen es zulässt).
Prüfung und Zertifikat
Teilnehmende, die nach der Selbstlernphase Fragen haben, können diese im Rahmen der Prüfungsvorbereitung noch am Prüfungstag stellen. Die Prüfung findet im Virtuellen Klassenzimmer statt und beinhaltet 45 Multiple-Choice-Fragen. Des Weiteren absolvieren die Teilnehmer eine mündliche Prüfung, in der sie Fragen zu einer Fallstudie beantworten müssen. Nach bestandener Prüfung wird das Zertifikat zum Brandschutzbeauftragten zugesandt.