In der Tat gehören im TÜV Report 2010, für den über sieben Millionen Fahrzeughauptuntersuchungen ausgewertet wurden, die Bremsen wieder zu den großen Sorgenkindern der TÜV SÜD-Prüfer. Beispiel Bremsscheibe: Bei Fahrzeugen ab fünf Jahren zeigten sich bei 4,1 Prozent der geprüften Fahrzeuge Mängel an der Bremsscheibe, bei Autos älter als sieben Jahre kletterte die Mängelquote auf 4,9 Prozent und bei Autos älter als neun Jahre auf fünf Prozent: "Für einen hochgradig sicherheitsrelevanten Bereich wie die Bremsen, ist das erschreckend," sagt TÜV SÜD Auto-Experte Philip Puls - und ein vollkommen überflüssiges Risiko: Denn bereits mittels einer simplen Sichtprüfung lässt sich feststellen, ob man in Sachen Bremsscheiben und Bremsflüssigkeit noch auf der sicheren Seite ist.
Hinschauen und auf das Auto hören: Erste mögliche Probleme mit den Bremsen kündigen sich durch Schleifgeräusche an, weiteres Alarmzeichen ist, wenn beim Treten des Bremspedals das Pedal "pulsiert", das Pedal also leicht vor und zurück schlägt. Schon im kritischen Bereich befindet sich die Bremse, wenn beim Bremsen der Druckpunkt des Pedals langsam nachlässt. Um sich vom Zustand der Bremsen zu überzeugen, kann man eine Sichtprüfung der Bremsscheibe vornehmen. Diese sollte eine blanke Fläche ohne Riefen aufweisen. Sind Riefen sichtbar: ab in die Werkstatt.
Flugrost "weg bremsen": Leicht angerostete Bremsscheiben, landläufig als Flugrost bezeichnet, können durch ausgiebiges Bremsen mit hoher Verzögerung entfernt werden - natürlich unter strenger Beachtung des nachfolgenden Verkehrs. Zeigen sich aber bereits Rostpickel oder Rostnarben hilft das nichts und man sollte daher den Fachmann aufsuchen. Ob der Flugrost durch die Bremsmanöver erfolgreich entfernt wurde, kann man nach dem Manöver durch eine Sichtprüfung der Bremsscheibe feststellen. In der Regel tritt nach Entfernung des Flugrosts auch kein Schleifgeräusch mehr beim Bremsen auf.
Bremsflüssigkeit prüfen: Ebenfalls durch eine Sichtprüfung lässt sich der Zustand der Bremsflüssigkeit checken. In der Regel gilt: Bremsflüssigkeit sollte honig- bis bernsteinfarben sein. Ist die Flüssigkeit schwarz oder sehr dunkel eingefärbt, sollte diese gewechselt werden. Zum Wechsel der Bremsflüssigkeit empfiehlt TÜV SÜD dringend den Besuch einer Werkstatt. Dies gilt auch sofern zu wenig Bremsflüssigkeit im Vorratsbehälter ist. Zu wenig Bremsflüssigkeit heißt_ Leck im Bremskreis oder stark verschlissene Bremsscheiben und Beläge. Das Alter der Bremsflüssigkeit kann man zudem durch die Überprüfung des Siedepunktes an TÜV SÜD Service-Centern oder beim ADAC feststellen.
Weitere Informationen für Autofahrer gibt es unter www.tuev-sued.de/auto