Die Steuerpauschale verbunden mit dem H-Kennzeichnen lohnt sich bei aktuellen 25,36 Euro pro 100 cm3 Hubraum für Benziner rechnerisch erst ab circa 650 Kubikzentimeter. Oldtimer wie die Isetta oder auch der Fiat 126 sind günstiger mit normaler Zulassung unterwegs. Allerdings ist zu bedenken: Umweltzonen sind für die Lenker historischer Kleinwagen mit normaler Zulassung dann tabu, weil eine Nachrüstung mit Katalysator oder Feinstaubfilter für die grüne Feinstaubplakette oft nicht möglich ist. Autos mit H-Kennzeichen sind dagegen von der bunten Plakettenregelung befreit.
Schild für alle? Auch Youngtimer-Fahrer können Bares sparen, wenn sie sich im Schilderwald auskennen. Das Wechselkennzeichen kann nämlich eine Alternative sein. Zweitwagen wie Cabrio oder Youngtimer sind im Preis mit drin. Die Versicherungen bieten verschiedene Kombi-Tarife an. Genau nachrechnen kann sich lohnen. Steuerlich bringen die neuen Schilder keine Vorteile. Der Satz fällt für beide Fahrzeuge voll an.
Rote 07-er Nummer: Private Besitzer von Oldtimern können ein rotes Schild mit der so genannten 07-er Nummer für ihren Liebhaberwagen bekommen. Die Kennzeichen haben als erste Ziffern die 07er-Kombination (ORT-07123). Vorteile: geringere Steuern und günstige Versicherungstarife. Je nach Zulassungsstelle können zudem mehrere verschiedene Fahrzeuge mit der Nummer gefahren werden. Vor 2007 galt die Regelung auch für Youngtimer ab 20 Jahren. Seitdem gilt: 07er-Schilder nur für Oldtimer, das heißt für Fahrzeuge ab 30 Jahren. Keine Regel ohne Ausnahme: Weiter gültig bleiben 07er-Kennzeichen, die vorher unbefristet vergeben wurden.
Nicht ins Ausland: 07-er Kennzeichen gelten in Deutschland generell nur für Probe- oder Prüfungsfahrten durch Kfz-Sachverständige, Überführungsfahrten sowie Touren zur Wartung und Reparatur. Auch erlaubt sind An- und Abfahrten sowie die Teilnahme an Oldtimer-Veranstaltungen. Verboten ist der Alltagsbetrieb. Um sicherzustellen, dass das Auto nicht im Alltag gelenkt wird, muss häufig ein Fahrtenbuch geführt werden. Achtung: Die Rechtslage im Ausland rund ums rote 07-er-Kennzeichen ist äußerst unklar. Wer also mit dem Oldtimer zum Treffen ins Nachbarland will, sollte sich vorab genau informieren. Wichtig auf jeden Fall: die grüne Versicherungskarte.
H-Kennzeichen: Keine Probleme gibt es mit dem H-Kennzeichen. Auch im Ausland nicht. Weitere Vorteile für Oldtimerbesitzer: Eine pauschale Kfz-Steuer, die nicht vom Hubraum des Motors abhängt. Zudem gilt hier: freie Fahrt in Umweltzonen. Ist ein weiteres Alltagsmodell angemeldet, bieten oft auch die Versicherer Rabatt. Gekennzeichnet sind solche Wagen mit dem Buchstaben "H" am Ende des Nummernschilds. Zum Beispiel: M-DE 12H. Voraussetzung: Das Fahrzeug muss seit mindestens 30 Jahren im Verkehr sein. Das H-Kennzeichen wird erst nach einer positiv abgeschlossenen technischen Untersuchung im Umfang einer Hauptuntersuchung zugeteilt.
Rote 06-er Nummer: Sie gibt es heute nur noch für Werkstätten und Autohäuser. Zu erkennen sind die roten Nummern von Händlern an den ersten beiden Ziffern 06 (ORT-06123).
Saison-Schilder: Motorrad, Cabrio oder Youngtimer - solche Wagen werden oft nur für eine begrenzte Zeit genutzt, meistens im Sommer. Dafür gibt es das Saisonkennzeichen, das nur für einen festgelegten Zeitraum von zwei bis elf Monaten gültig ist. Außerhalb dieser Zeit darf das Gefährt nicht mehr auf öffentlichen Straßen bewegt werden. Achtung: Selbstverständlich müssen Halter sich darum kümmern, das Auto für den zugelassenen Zeitraum zu versichern.
Kurzzeit-Nummer: Teilweise ersetzt wurden rote Nummern durch das Kurzzeit-Kennzeichen. Dies wird zum Zwecke der Probefahrt oder für die Überführung genutzt. Sie gelten maximal fünf Tage lang.