Valide, einheitliche und damit vergleichbare Messdaten von CO2-Emissionen in der gesamten EU sind eine wichtige Grundlage für die Reduktion der Treibhausgase. Das Schlagwort dazu: Carbon Footprint. Er soll für alle Produkte und Dienstleistungen ausgewiesen werden. Nicht nur die bei der Herstellung von Produkten, sondern auch die beim Transport der Rohstoffe und der fertigen Produkte zum Verbraucher entstehenden Treibhausgase gehen in die Bilanz ein. Ab März stehen dafür einheitliche Regeln fest. Die DIN EN 16258 liefert erstmals Basisformeln und Umrechnungswerte für Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen (Well-to-Wheel, Tank-to-Wheel) der reinen Transportprozesse, inklusive Allokationsregeln (Fahrzeug, Tonnenkilometer, Palette, Personenkilometer) und Empfehlungen für Datenquellen. Dazu Bernhard Kerscher, Sprecher der Geschäftsführung der TÜV SÜD Auto Service GmbH: "Mit der neuen Norm wird der Carbon Footprint zur Messlatte für den wirtschaftlichen Erfolg. Das ist gut fürs Geschäft, gut für die Umwelt und gut fürs Image. Mit BLUELOGICO haben wir ein Tool entwickelt, mit dem Transportunternehmer den CO2-Ausstoß immer im Blick haben - und das in Echtzeit."
CO2-Emission und Kraftstoffverbrauch im festen Verhältnis
Die neue Norm und ständig steigende Spritpreise bringen das Thema Energieeffizienz in der Branche insgesamt immer mehr in Fahrt. Die Experten von TÜV SÜD sehen hier ein enormes Potenzial für Kosteneinsparungen - schließlich machen die Dieselkosten bis zu 45 Prozent an den Gesamtkosten für den Lkw aus. Für Dieter Roth, Senior Project Manager Truck Services bei TÜV SÜD, spielt der Fahrer dabei eine immer größere Rolle: "Er kann auf 100 Kilometern leicht zwei Liter einsparen. Das sind bei einer Flotte von 80 Lkw eine viertel Million Euro Einsparung pro Jahr drin (150.000 Kilometer Jahreslaufleistung)." Das bei der Verbrennung von Kraftstoff frei werdende Kohlendioxid steht in einem festen Verhältnis zur Kraftstoffmenge. Bei Dieselkraftstoff zum Beispiel entstehen 2,67 kg CO2 pro Liter Diesel, weil jedes Kohlenstoffatom im Kraftstoff sich mit zwei Sauerstoffatomen der Luft verbindet. Wer also zukünftig den CO2-Ausstoß für jedes Fahrzeug in Echtzeit genau ablesen kann, der erkennt Schwachstellen und Verbesserungspotenzial und kann langfristig beim Spritverbrauch gegensteuern.
BLUELOGICO liefert alle Parameter online
Detaillierte Informationen dazu liefert BLUELOGICO, ein System, das die Vorgaben der DIN EN 16258 erfüllt und mit dem der Unternehmer alle Tour-Koordinaten stets im Blick hat. BLUELOGICO erweitert die elektronische Fahrzeugakte um die Parameter Fahrverhalten, Verbrauch, CO2-Emissionen. Das System nutzt dazu die Fahrzeugstammdaten und speichert alle laufend über die Telematik erfassten Informationen. Stichwort Einsparpotenzial durchs Fahrverhalten: Dazu gehört beispielsweise auch, wie intensiv gebremst oder beschleunigt wird, welche Strecke der Fahrer zurücklegt, ohne Gas zu geben und wie gleichmäßig die Geschwindigkeit ist. Durch die direkte Rückmeldung merkt der Lenker schnell, dass sich der Verbrauch allein durch einfache Fahrstilanpassungen um bis zu 20 Prozent reduzieren lässt. Dafür bekommt er konkrete Vorschläge. Zusätzliches Einsparpotenzial: Wer immer weiß, wer, wann, wo und wie unterwegs ist, hat auch alle Daten für die Optimierung der Touren in der Hand. Umwege vermeiden, Mautkosten berechnen, Transporte intelligent planen. Das war bisher in Echtzeit nicht möglich, ist aber Bares wert.
Weitere Infos rund um die neue Norm DIN EN 16258 und zu BLUELOGICO unter www.tuev-sued.de.