Packen, Pausen, Pannenhilfe - wer Urlaub mit dem Motorrad plant, muss sich besonders gut vorbereiten. Denn vor einer solchen Tour stehen viele Fragen: Habe ich überhaupt die passende Maschine? Mache ich bei schlechtem Wetter Pause oder fahre ich bei Sturm und Regen weiter? Fahre ich alleine oder in der Gruppe? Bin ich fit genug? Dazu Lars Krause von TÜV SÜD: "Wer mit dem Motorrad in den Urlaub fährt, muss gut vorbereitet sein. Für die Technik gilt: vor der Reise unbedingt zur Inspektion. Für den Fahrer: sich nicht überschätzen, erst einmal kürzere Etappen wählen und ausreichend Rast- und Tankmöglichkeiten einplanen." Wer sein eigenes Bike unbedingt im Urlaub dabei haben will, aber die lange Tour zum Zielort scheut, für den gibt es als Alternative die Anfahrt mit dem Autoreisezug. Weitere Möglichkeit: "Das Motorrad auf dem Anhänger transportieren. Dann kann das gesamte Gepäck ins Auto", so Krause.
1. Mensch: Längere Motorradtouren verlangen vor allem gute Kondition. Erfahrene Biker halten sich ohnehin mit Joggen oder Schwimmen fit. Gut für Koordination und Reaktion ist es, vorab öfter mal aufs Fahrrad zu steigen. Die beim Motorradfahren besonders beanspruchte Muskulatur von Handgelenken, Unterarmen und Fingern bekommt man durchs Drücken eines Tennisballs fit.
2. Maschine: Selbst wenn die Maschine bereits im Frühjahr bei der Inspektion war, vor der Tour sollte auf jeden Fall noch einmal alles vom Fachmann durchgeschaut werden. Besonders im Fokus stehen die Sicherheitskomponenten, allen voran die Bereifung und die Bremsen. Vor der langen Fahrt Pneus und Felgen, Bremsbeläge und Bremsscheiben besonders genau unter die Lupe nehmen. Bei den Belägen und Bremsscheiben auf ausreichend Stärke achten. Die Scheiben dürfen keine Riefen oder gar Risse haben. Bikers Lebensversicherung: die Reifen. Die Checkliste: Ist die Profiltiefe noch ausreichend? Drei Millimeter sollten es für die Urlaubstour schon sein. Die gesetzlich vorgeschriebenen 1,6 Millimeter reichen dann nicht aus. Sind Profil und Flanken der Reifen okay - Beschädigungen zu sehen oder gar Fremdkörper im Gummi? Sind noch alle Ventilkappen vorhanden? "Außerdem unbedingt auf genügend Puste achten - auch während der Tour", so der Hinweis von Krause.
3. Material: Auch fürs Packen gelten besondere Regeln beim Bike. Grundsätzlich wichtig ist es, das Gewicht nicht zu weit hinten anzubringen. Denn ist das Vorderrad zu sehr entlastet, fängt das Motorrad an zu pendeln. Zudem kann es für die beladene Maschine nötig sein, das Fahrwerk nachzujustieren. Hinweise dazu liefert das Handbuch, das ohnehin dabei sein sollte. Bei der Gepäckauswahl zudem darauf achten, die maximal freigegebene Zuladung nicht zu überschreiten. Weitere Tipps: Richtig schwere Gegenstände gehören in den Tankrucksack. Genauso wie Utensilien, die griffbereit sein sollen. In den Packtaschen oder Koffern Schweres immer nach unten laden. Viele Hersteller empfehlen ein Tempolimit für die beladene Maschine. Oft heißt es dann: nicht schneller als 130 Stundenkilometer! Beim Packen auch Platz für Werkzeug einkalkulieren. Dazu gehören die passenden Instrumente fürs Spannen der Antriebskette oder für den Radausbau im Falle einer Reifenpanne. Sinnvoll sind zudem Draht, Kabelbinder und ein Multitool. Ganz Versierte haben noch einen Satz Kupplungs- und Bremshebel im Gepäck.