„Die TÜV SÜD Management Service GmbH konnte darlegen, dass ihre Auditoren über das nötige Fachwissen und die entsprechende Kompetenz einschließlich der entsprechenden Kenntnisse zur neuen Terminologie verfügen, um Unternehmen zu zertifizieren, die Prozesse zur Verbesserung von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit nach der neuen Norm ISO 45001 implementiert haben“, sagt Andreas Engelhardt von der Zertifizierungsstelle der TÜV SÜD Management Service GmbH. „Ich bin sehr froh, dass uns die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) offiziell als erste Zertifizierungsgesellschaft in Deutschland für die Zertifizierung nach ISO 45001 anerkannt hat.“
Nach einer Übergangszeit von drei Jahren wird der bisherige Standard BS OHSAS 18001 ungültig und eine Zertifizierung erfolgt nur noch nach der neuen ISO 45001. Die Übergangszeit endet im März 2021. Auf Unternehmen, die mit einem nach OHSAS 18001 zertifizierten Arbeits- und Gesundheitsschutz-Managementsystem arbeiten, kommen nach Aussage von Andreas Engelhardt einige Änderungen zu.
Die ISO 45001 betrachtet das Thema nicht isoliert, sondern im Kontext des Unternehmens. Sie stellt die Interaktion zwischen einer Organisation und deren Geschäftsumfeld, das aus unterschiedlichen interessierten Parteien besteht, in den Mittelpunkt. Das Managementsystem bezieht also nicht nur Mitarbeiter des Unternehmens, sondern auch andere Personen mit ein, die der Zuständigkeit oder dem Einfluss des Unternehmens unterliegen – beispielsweise externe Mitarbeiter, Nachunternehmer und andere Geschäftspartner. Diese müssen im Vorfeld definiert werden. Besonders wichtig ist der Punkt „Konsultation und Beteiligung der Beschäftigten“. Das bedeutet, dass Beschäftigte zu definierten Aspekten zu beteiligen oder deren Ansichten einzuholen sind und gegebenenfalls andere interessierte Parteien zu Sicherheit und Gesundheit abgefragt und im Managementsystem berücksichtigt werden müssen. Das Vorgehen nach dem P-D-C-A-Zyklus – also Planen, Durchführen, Prüfen der Maßnahmen und entsprechendes Handeln (Plan, Do, Check Act) – ist dabei von wiederkehrender, entscheidender Bedeutung. Durch die High-Level-Structure hat die neue Norm die gleiche Grundgliederung wie andere revidierte ISO-Normen – insbesondere wie die ISO 9001:2015 für Qualitätsmanagementsysteme oder die ISO 14001:2015 für Umweltmanagementsysteme. Dadurch ist sie in der Terminologie vergleichbar und besser mit diesen Managementsystemen kompatibel. So wird zum Beispiel in allen drei Normen die besondere Verantwortung des oberen Managements für das Managementsystem betont. Als weitere Neuerung sollen mit der ISO 45001 nicht nur Risiken, sondern auch Chancen identifiziert und umgesetzt werden, um die Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz zu verbessern.
Unternehmen, die aktuell nach OHSAS 18001 zertifiziert sind, sollten nun beispielsweise die Erwartungen der Beschäftigten zu Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit (SGA) sowie andere interessierte Parteien analysieren, die Einfluss auf SGA haben könnten. Außerdem müssen die Unternehmen die dadurch entstehenden Risiken identifizieren und Prozesse festlegen, wie diese durch das SGA-Managementsystem kontrolliert werden. „Eine Zertifizierung nach ISO 45001 bestätigt, dass in einem Unternehmen die Prozesse und Anforderungen implementiert sind, um Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit zu steuern und zu verbessern und den Beschäftigten einen sicheren Arbeitsplatz zu ermöglichen“, erklärt Andreas Engelhardt. Außerdem zeige ein Unternehmen so auch nach außen, dass ihm die Sicherheit und Gesundheit seiner Beschäftigten am Herzen liegt.
Weitere Informationen zu den Leistungen von TÜV SÜD zum Thema Arbeitsschutz und ISO 45001 gibt es unter https://www.tuev-sued.de/management-systeme/arbeitsschutz/iso-45001.