Damit der Campingurlaub in vollen Zügen genossen werden kann, muss die Ausstattung stimmen. „Wer sich für den nächsten Urlaub ein neues Zelt zulegen möchte, sollte sich vor allem die Frage stellen, in welchem Umfeld und bei welchen Witterungsbedingungen es zum Einsatz kommen soll“, sagt TÜV SÜD-Produktexperte Michael Rann. Denn Außentemperatur, Wetter und auch die Urlaubsart sind wesentliche Faktoren für die Wahl des richtigen Zeltes. So wird für eine Trekkingtour in alpinem Gelände ein anderes Zelt benötigt, als für den nächsten Familienurlaub auf einem Campingplatz im Süden. Grundsätzlich sollte das Zelt leicht biegsame, nicht zerbrechliche Stangen haben, von denen es gestützt wird. Zudem sollte das Innenzeltmaterial am besten aus luftdurchlässigem Nylon sein. Das Außenzelt ist im Idealfall reißfest, witterungsbeständig und – besonders wichtig – wasserfest.
Wasserdicht für erholsamen Schlaf bei Regen
Besonders hierzulande kann es auch in den Sommerferien den einen oder anderen Regenschauer geben. Damit nicht gleich der ganze Urlaub ins Wasser fällt, ist es empfehlenswert, auf eine gewisse Wasserdichtheit des Zeltes zu achten. Die sogenannte Wassersäule gibt Auskunft darüber, wie wasserfest ein Zelt ist. Unter normalen Witterungsbedingungen und laut DIN-Norm gilt ein Zelt mit einer Wassersäule von 1.300 Millimetern als wasserdicht. Da es sich hier um die absolute Untergrenze handelt, empfiehlt sich eine Wassersäule von 3.000 Millimetern – besonders für Urlaube in regenreichen Gebieten wie Großbritannien oder Skandinavien. Damit auch bei Pfützen auf dem Campingplatz kein Wasser ins Zeltinnere gelangt, sollte darauf geachtet werden, dass der robustere Zeltboden einige Zentimeter die Zeltwand hochragt und die Zeltnähte ordentlich gearbeitet und eventuell versiegelt sind.
Im Handumdrehen aufgebaut – verständliche Gebrauchsanweisungen
Ob Tunnel-, Kuppel- oder Geodätenzelt – damit nicht schon zu Urlaubsbeginn Stress aufkommt, ist eine detaillierte und leicht verständliche Anleitung zum Zeltaufbau und -abbau wichtig. Außerdem müssen in der Anleitung auch Hinweise zum Verhalten im Brandfall enthalten sein, ebenso wie Details zur Lüftung des Innenzeltes. Und wichtig für die Standplatzwahl: Die genauen Maße inklusive der Zelthöhe sollten sich ebenfalls in der Beschreibung wiederfinden.
Gute Lüftung ist ein Muss
Egal, welche Form ein Zelt hat – scheint die Sonne, wird es im Innenraum schnell stickig. Wichtig ist deshalb, dass Interessenten beim Kauf auf gute Lüftungsmöglichkeiten achten. Die Anforderungen hängen allerdings stark vom Einsatzzeitraum ab. Während beispielsweise im Sommer gute Lüftungsmöglichkeiten erforderlich sind und das Außenzelt deshalb nicht bis zum Boden reichen sollte, ist dies bei Allrounder-Zelten nicht der Fall. Hier sollte es bei Bedarf möglich sein, das Außenzelt bis zum Boden herunterzuziehen, um vor Kälte und Nässe zu schützen. Fenster im unteren und im oberen Drittel der Zeltwand ermöglichen eine ausreichende Frischluftzirkulation und reduzieren die Bildung von Kondenswasser. Wichtig: Das Innenzelt sollte möglichst großflächig aus Moskito-Gaze bestehen, um lästige Insekten abzuhalten. Bei kälteren Außentemperaturen sorgt der dünne Stoff außerdem dafür, dass die Wärme länger im Zeltinnern bleibt. Bestehen Außen- wie Innenzelt aus Baumwolle beziehungsweise einem Baumwoll-Mischgewebe, sorgt das für ein angenehmes Raumklima.
Unabhängig von Zeitpunkt und Anlass des nächsten Zeltkaufs bieten Prüfzeichen eine gute Orientierungshilfe bei der Auswahl. So empfiehlt es sich beispielsweise, auf das GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit oder das TÜV SÜD-Oktagon für besonders gebrauchstaugliche Produkte zu achten.