Türschloss, Batterie, Wischwasser - sie werden bei Kälte zu den ersten großen Mobilitätsbremsen, vor allem wenn der Wagen nachts im Freien stand. Dabei lassen sich eingefrorene Schlösser, kälteschwache Batterien und gefrorenes Wischwasser durch umsichtige Pflege und Vorbereitung auf frostige Tage durchaus vermeiden. Flüssigkeiten wie Wischwasser und Kühlmittel sollten ohnehin den gesamten Winter über Frostschutz bis mindestens minus 20 Grad aufweisen. Wird es - wie für einige Regionen prognostiziert - noch kälter, muss nachgefüllt werden. Dazu Philip Puls von TÜV SÜD: "Friert die Wischwaschanlage ein, wird die Fahrt schnell zum Blindflug, weil salzhaltiges Spritzwasser die Scheibe im Nu undurchsichtig macht. Ausreichend Wischwasser mit entsprechendem Frostschutz sorgt für freie Sicht und damit für Sicherheit."
Zugang sichern. Die Fahrertür ist eingefroren. Und der Türschlossenteiser? Im Handschuhfach! Den Helfer in die Manteltasche stecken, um den morgendlichen Klassiker zu vermeiden. Auch die Dichtungsgummis der Autotüren und am Kofferraum frieren bei eisigen Temperaturen häufig fest - die vorsorgliche Behandlung mit einem einfachen Fettstift oder Silikonspray sorgt für freien Eintritt.
Für Sicht sorgen. Wer im Winter mit Sommerreiniger im Wischwasser unterwegs ist, riskiert den Blindflug. Friert das Wasser in der Waschanlage ein, können im schlimmsten Fall Behälter und die Pumpe Risse bekommen. Beim Wischwasser reichen minus 20 Grad. Das entsprechende Mischverhältnis ist auf den Additivbehältern abgebildet. Tipp für Pendler: Wer viel auf Autobahnen unterwegs ist, braucht viel Wischwasser für die freie Sicht. Deshalb lieber einen günstigen Fünf-Liter-Kanister aus dem Fachhandel in den Kofferraum!
Komplett freikratzen: Vollen Durchblick sollten Autofahrer gleich beim Start haben - das gilt auch, wenn der Wagen draußen steht. Ein kleines Guckloch in der Frontscheibe reicht nicht. Ehe die Fahrt in den kalten Wintermorgen beginnt, unbedingt ringsherum alle Scheiben komplett von Eis und Frost befreien. Für Laternenparker empfiehlt es sich, über Nacht eine Thermo-Matte auf der Windschutzscheibe zu befestigen. Beim Freikratzen keinesfalls den Motor laufen lassen, sondern erst starten, wenn es wirklich losgeht. Die Gründe: Besonders wenn der Motor kalt ist, ist der Benzinbedarf mit bis zu 40 Litern pro 100 Kilometern besonders hoch und der Schadstoffausstoß ebenso. Der Motor ist erst nach ungefähr vier Kilometern warm gefahren und erreicht dann seine normale Leistung bei normalem Verbrauch.
Starthilfe sichern. Ist die Batterie im Wagen schon älter, sollte in diesen Tagen das Starthilfekabel im Auto nicht fehlen. Zur Schonung des Energiespeichers sollten Kurzstrecken möglichst vermieden werden, denn: Auf Fahrten unter zehn Kilometern wird die Batterie im Winter praktisch nie voll. "Manches vergebliche Orgeln an einem kalten Wintermorgen beruht nicht auf einer kaputten, sondern nur leeren Batterie. Das ist dann ein Fall für ein Ladegerät", so Puls. Der Batterie zuliebe auch die kleinen und großen Energiefresser stets im Blick haben - zum Beispiel heizbare Heckscheibe, Sitzheizung und Gebläse.
Für Kühlung sorgen: Friert der Kühlkreislauf ein, drohen teure Schäden: gerissene Kühler, gebrochene Wasserpumpen, im schlimmsten Fall Haarrisse im Motorblock oder Zylinderkopf. Moderne Fahrzeuge haben daher inzwischen ein geschlossenes, wartungsfreies Kühlmittelsystem. Die eingestellte Mindesttemperatur für den Winter können Autofahrer an einem Anhänger am Kühlerdeckel ablesen. "Reicht der Kälteschutz nicht aus, in der Fachwerkstatt austauschen lassen", erläutert Puls. Bei älteren Fahrzeugen, bei denen das Kühlsystem noch "offen" ist, kann man den Frostschutzanteil im Kühlwasser mit einer Frostschutzspindel selbst testen. Vorsicht: Bei der Wahl des Frostschutzmittels auf die Herstellerfreigabe achten. Ungeeignete Mittel können den Kühlkreislauf beschädigen.
Checkliste abhaken. Sind alle Frosthelfer parat? Enteisungsspray (in der Manteltasche), Eiskratzer, Starthilfekabel, Abschleppseil, eine Decke für den Stau und Schneeketten gehören im Winter dazu.
Weitere Informationen unter www.tuev-sued.de
Die TÜV SÜD Auto Service GmbH ist ein Unternehmen der TÜV SÜD Gruppe. Das Dienstleistungsspektrum umfasst Haupt- und Abgasuntersuchung sowie die Fahrerlaubnisprüfung. Zu den weiteren Dienstleistungen zählen unter anderem Schaden- und Wertgutachten, Gebrauchtwagen-Zertifikate, Fahrzeug- und Flottenmanagement. An rund 300 Service-Centern betreuen wir täglich etwa 10.000 private und gewerbliche Kunden.