„Mit einem Mix an verschiedensten Ansätzen inklusive vieler Anreize für Mitarbeiter, den CO₂-Ausstoß zu senken, gehen die Gewinnerunternehmen ganz grundsätzlich neue Wege beim Thema Mobilität“, sagt Arnd Martin, Geschäftsführer von Fleet Logistics bei der Preisverleihung am TÜV SÜD-Stand auf der IAA in Frankfurt am Main. Mit dem GreenFleet®-Award, der bereits zum neunten Mal vergeben wird, reihen sich die Gewinner 2017 ein in eine prominente Liste von Firmen, die in den vergangenen Jahren bereits viel für die Umwelt getan haben. Beispiele sind die Deutsche Post, Sony oder die Berliner Stadtreinigung. Während allerdings die vergangenen Jahre geprägt waren von Downsizing und kleineren Flotten, kommen jetzt neue Ansätze wie Shared Mobility dazu. Martin: „Mit ihrem Marktgewicht geben die Flotten ein Stück weit die Route vor – ein Auto für mehrere Nutzer. Das ist der große Trend der Mobilität von morgen.“
Insgesamt betreuen die Fahrzeugmanager von Fleet Logistics unter dem Dach des TÜV SÜD inzwischen weltweit mehr als 180.000 Flottenfahrzeuge. Und begleiten als führender Anbieter unabhängiger Flottendienstleistungen mit ihrem innovativen Flottenpreis zugleich den enormen Wandel im Fuhrpark-Management. Martin: „Der Spritverbrauch ist einer der größten Kostenfaktoren im Flottenmanagement. CO₂-Einsparung ist also ein wichtiges Effizienzthema für die Fuhrpark-Manager. Ökonomie und Ökologie gehen Hand in Hand – das unterstützen wir mit dem GreenFleet®-Award.“
Maximale Freiheit
GreenFleet®-Award-Gewinner Daiichi Sankyo Europe GmbH hat sich als ein weiteres Element seiner Personalstrategie 2024 ein ganz neues Mobilitätskonzept für seine Dienstwagenberechtigten und auch alle anderen Mitarbeiter ausgedacht, bei dem persönlich bevorzugte und nachhaltige Verkehrsmittel unterstützt werden. Dienstwagenberechtigte Mitarbeiter erhalten ein Mobilitätsbudget, das sich an den Kosten des bisherigen Dienstwagens orientiert. Hierdurch kann sich der Kollege auch für ein kleineres Auto entscheiden und das restliche Budget zum Beispiel für Bus, Bahn und Taxi oder andere private Zwecke beanspruchen. Nicht dienstwagenberechtigte Mitarbeiter profitieren, wenn sie auf besonders umweltfreundliche Mobilitätsformen oder Fahrzeuge mit alternativem Antrieb zurückgreifen. Je nach Nutzung erhalten sie ebenfalls ein bestimmtes Mobilitätsbudget, das sie auch privat nutzen können. Angepeilte CO₂-Reduktion des Pharmaunternehmens: ein Drittel pro Mitarbeiter.
Frischer Wind bei Senvion
Ebenfalls ein ganzes Bündel zur Reduktion der CO₂-Emissionen kommt beim Windenergieanlagenhersteller Senvion zum Einsatz: Neben neuen Schnellladestationen und der Anschaffung von Elektroautos setzt das Unternehmen bei Dienstwagen ebenfalls auf Car Sharing. Mitarbeiter sollen ihren Dienstwagen nicht ungenutzt in der Garage parken, sondern Kollegen zur Verfügung stellen. Eine optimierte Verwaltung der Fahrzeuge sorgt dabei für bestmögliche Auslastung. Wenn Mitarbeiter die gleichen Ziele ansteuern, werden von der zentralen Fuhrparkverwaltung Fahrgemeinschaften gebildet. Weitere Punkte, die die Jury überzeugten: Eine CO₂-Malus-Regelung, bei der Fahrer für Überschreitungen des Grenzwertes bei der Wahl wenig ökologischer Dienstwagen zahlen müssen, sowie ein Shuttlebus zwischen den verschiedenen Standorten.
Umweltschutz ist attraktiv
Abgaben bei Überschreitungen der CO₂-Grenzwerte gibt es auch beim Gewinner MSD. Das Pharmaunternehmen hat seine Regelungen für die rund 900 Fahrzeuge weiterentwickelt und bereits jetzt bei den neubestellten Autos die 2015 anvisierte Grenze von 110 Gramm CO₂ pro Kilometer erreicht. Riesige Resonanz findet auch das MSD Firmenfahrrad. Dabei beteiligt sich das Unternehmen an den Leasingkosten für zwei Fahrräder pro Mitarbeiter. Zehn Euro gibt es pro Monat und Rad dazu. Das macht bei einer Laufzeit von 36 Monaten summa summarum 720 Euro pro Bike. Seit dem Projektstart im April dieses Jahrs wurden bereits 250 Fahrräder bestellt.
Unabhängige Jury von Experten
Wie in den vergangenen Jahren, hat auch 2017 wieder eine hochrangige Jury aus unabhängigen Experten die Gewinner ermittelt. Die Mitglieder kommen vom Bundesdeutschen Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management (B.A.U.M.) e.V., von der FOM Hochschule für Ökonomie und Management, von der TÜV SÜD Akademie und vom Initiator, der Fleet Logistics.
Die Vergabekriterien lauten: CO₂-Einsparung innerhalb eines Jahres. Welches Potenzial hat das Projekt? Lässt es sich auf andere Unternehmen übertragen? Wie innovativ ist der eingereichte Vorschlag? Der GreenFleet®-Award berücksichtigt folgende Erfolgsfaktoren: Erfolgreiche Senkung des Spritverbrauchs, die Umsetzung innovativer technischer Konzepte und die Umgestaltung der Firmenwagenregelung bis hin zu kostengünstigeren und umweltfreundlicheren Modellen. Für die Bewerbung gibt es keine Beschränkungen: „Es können sich auch Unternehmen bewerben, die keine Fleet Logistics-Kunden sind“, betont Martin.