Ladezustand: Schwächelnde Batterien kündigen Probleme an, beispielsweise dadurch, dass sich der Anlasser beim Start deutlich schwerer tut als üblich. Im einfachsten Fall ist dann der Ladezustand zu niedrig und ein einfaches Aufladen der Batterie behebt den Fehler. Dazu auf jeden Fall ein modernes Ladegerät mit automatischer Regelung und Abschaltung verwenden! Das Aufladen im Betrieb bringt insbesondere bei reiner Stadtfahrt nicht den gleichen Erfolg; die Batterie wird dabei nicht vollständig aufgeladen. Tritt der Effekt wiederholt auf, sollte eine Werkstatt das Bordnetz und den Stromspeicher prüfen.
Starthilfe: In Gang bekommen lässt sich das Auto mit einem Starthilfekabel. "Das ist aber nur als Notlösung gedacht", sagt Eberhard Lang. "Der Vorgang belastet die Spenderbatterie stark und ist auch nicht ganz ungefährlich.
"Eine völlig leere Batterie kann beim Anlegen der Spannung explosives Knallgas bilden. Unbedingt zu beachten seien die richtige Reihenfolge beim Anschluss der Zangen und der Anschluss an geeignete Massepunkte. Dazu am besten in der Betriebsanleitung nachsehen! Als erstes sind die Pluspole der beiden Batterien mit dem roten Kabel zu verbinden, beginnend mit dem des Spenderfahrzeugs. Dann die schwarze Leitung an der vollen Batterie anschließen und den Motor des Hilfsfahrzeugs starten. Ist der Fahrer am Platz und bereit für den Start, wird die letzte Zange mit einem Massepunkt des Pannenfahrzeugs verbunden. Dabei keinesfalls den Minuspol der Batterie benutzen! Dabei entstehende Funken könnten nämlich das erwähnte Knallgas zünden und die Batterie explodieren lassen. Ein möglichst weit von der Batterie entfernter Punkt mit Masseverbindung bietet die größte Sicherheit. Bei vielen modernen Autos hat der Hersteller dafür eine Stelle vorgesehen und in der Betriebsanleitung vermerkt. Sofort nach dem Anschluss starten! Nach dem Anspringen des Motors noch zehn Sekunden warten und dann einen elektrischen Verbraucher wie Scheinwerfer oder Heckscheibenheizung einschalten, um Spannungsspitzen beim Trennen der Kabel zu vermeiden. Die Starthilfekabel in umgekehrter Reihenfolge abnehmen.
Tür-Fernsteuerung. Ein weiterer Batterieausfall ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten zu einer der fünf häufigsten Pannenursachen geworden. Sie betrifft die Stromquelle der Fernbedienung zum Öffnen der Türen und tritt bei Kälte öfter auf. Sinnvoll ist der vorsorgliche Austausch der Batterien im Jahresrhythmus. Auch ein Satz Reservezellen in der Brieftasche ist eine gute Vorsorge. "Es gibt aber fast immer eine Notentriegelung. Über deren Funktion sollte sich jeder Autofahrer gelegentlich in der Betriebsanleitung informieren", sagt der Experte von TÜV SÜD. Liegt das Handbuch im nicht zu öffnenden Auto, ist es zu spät.
Schlüssel: Klassische Schließzylinder können zufrieren. Zum Auftauen keinesfalls heißes Wasser verwenden! Ein Föhn ist ein gutes Hilfsmittel. Kommt der nicht in Frage, den Schlüssel anwärmen und damit das Schloss gefühlvoll auftauen. Enteisersprays sollten nur als letztes Mittel in Betracht kommen. Sie beseitigen kein Wasser; das Schloss wird bei nächster Gelegenheit wieder zufrieren. Die altväterliche Vorbeugung mit Grafit schadet eher, da das Material der Schlösser sich schon seit 30 Jahren nicht mehr gut damit verträgt. Spezielle Teflonsprays sind nach den Erfahrungen von TÜV SÜD die bessere Wahl.
Dichtungen: Ist die Fahrertür fest gefroren, keinesfalls gewaltsam am Türgriff ziehen, das kann die Dichtungen dauerhaft schädigen. Alle Türen durchprobieren, meist findet sich eine, die sich leichter öffnen lässt. Notfalls den unbequemen Einstieg über den Kofferraum in Erwägung ziehen. Beim Aussteigen aus dem Auto ebenfalls vorsichtig vorgehen. Das Auto dann möglichst in frostfreier Umgebung abstellen und auftauen lassen. Danach unbedingt die Dichtungen behandeln, um erneutes festfrieren zu vermeiden. Alte Hausmittel wie Hirschtalg sind dabei für heutige Materialien ungeeignet. TÜV SÜD empfiehlt Pflegesubstanzen auf Basis von Perfluor-Verbindungen.
Kratzen: Für Laternenparker steht das Eiskratzen als erste Arbeit vor dem Start an. An sie sollte man schon beim Abstellen des Autos denken. Die Scheibe muss nämlich sauber sein, damit sie der Schmutz beim morgendlichen Eisentfernen nicht zerkratzt. Aus Pumpflaschen aufgesprühter Enteiser kann eine Alternative zum Kratzen sein. Ansonsten die Scheibe von oben nach unten vom Eis befreien und dazu einen Kratzer ohne Scharten und vor allem ohne harte Metallklinge verwenden! Besondere Vorsicht ist bei den Spiegelgläsern angesagt. Sie leiden am schnellsten unter rüdem Kratzen. Nicht vergessen: Guckloch reicht nicht. Die gesamte Scheibe muss schnee- und eisfrei sein.
Wischer: Angefrorene Scheibenwischer vorsichtig lösen! Nicht brüsk daran ziehen, sondern eher durch Andrücken auf die Scheibe das Gummi bewegen und damit das Eis sprengen.
Radkästen: Blieb von der letzten Fahrt noch Schnee oder Matsch im Radkasten, können diese über Nacht knochenhart gefroren sein. Diese Hindernisse für Lenkung und Federung müssen weg - am besten natürlich noch bevor sie festfrieren, also am Ende der letzten Fahrt.
Scheibenwaschanlage: "Wenig bekannt sind die großen Qualitätsunterschiede bei Frostschutz für das Waschwasser", sagt Eberhard Lang von TÜV SÜD. Das gilt nicht nur für die Gefriersicherheit, sondern vor allem für die Reinigungswirkung. Und die immer häufiger eingebauten Fächerdüsen kommen mit manchen Produkten schlecht zurecht. Probleme kann es auch bei Fahrzeugen mit Scheinwerferreinigungsanlage geben. Deren Abschlussscheiben reagieren allergisch auf manche Frostschutzmittel. Bei Markenprodukten kommt das nach den Erfahrungen von TÜV SÜD nicht vor. Lang empfiehlt, Frostschutz sorgfältig zu verdünnen. "Eine Gefriersicherheit bis minus 18 Grad reicht in unseren Breiten in den meisten Fällen aus. Zu hohe Dosierungen verschlechtern bei mäßigen Frosttemperaturen eher die Reinigungswirkung."