Eine Vielzahl von Fahrerassistenz-Systemen ist in modernen Fahrzeugen bereits verbaut – die Helfer gehören zum Autofahren von heute dazu. Dementsprechend groß ist der Bedarf an Nachrüstsätzen aus dem Zubehörhandel. Allerdings sind diese Lösungen den ab Werk eingebauten in aller Regel unterlegen. Deshalb ist bei der Auswahl Sorgfalt notwendig. „Von einer 99-Cent-Smartphone-App darf niemand die gleichen Eigenschaften erwarten wie von einem System für tausend Euro“, sagt Eberhard Lang von TÜV SÜD. Die vorgestellten Ideen sind daher nicht als Alternative zu einer Bestellung beim Autohersteller zu verstehen, sondern als Geschenke für Besitzer älterer Fahrzeuge.
Spur halten: Die Lane Departure Warning (LDW) braucht eine Kamera, die Fahrbahnmarkierungen und den Straßenrand im Auge behält. Nachrüstlösungen von Softwarefirmen, die auch die Autohersteller beliefern, haben eine eigene Kamera. Die akustische und optische Warnung kommt entweder aus dem an der Windschutzscheibe angebrachtem Gerät selbst oder aus dem Smartphone, das sich per Bluetooth mit dem System verbindet.
Frei sprechen: Immer noch telefonieren zu viele Autofahrer mit dem Handy in der Hand. Dagegen und die dabei drohenden Bußgelder sowie Punkte in Flensburg hilft auch wieder Bluetooth. „Freisprecheinrichtungen mit dieser Technik gibt es in verschiedenen Komfortstufen. Manche können auch Musik wiedergeben“, sagt Lang. Besonders empfehlenswert ist eine Sprachsteuerung, damit die Hände am Lenkrad bleiben können.
Druck überwachen: Neue Autos müssen eine Reifendrucküberwachung haben. Das Reifendruck-Kontrollsystem (RDKS oder TPMS für Tire Pressure Monitoring System) lässt sich verhältnismäßig einfach nachrüsten. Gute Zubehör-Systeme nutzen die gleichen Sensoren in den Rädern wie bei der serienmäßigen Ausstattung. Ein Empfänger im Innenraum verarbeitet die Signale und zeigt sie über ein Display an. Alternativ gibt es wieder die Möglichkeit, Luftdruck und Reifentemperatur auf dem Telefondisplay abzulesen.
Rückschau halten: Die in den USA vorgeschriebene und in Europa gern per Aufpreis erworbene Rückfahrkamera ist für viele Autos nachrüstbar. „Wegen der perfekten Integration sind Einbausätze von Autoherstellern die erste Wahl“, meint der Experte von TÜV SÜD. Ihr Bild erscheint dann beim Einlegen des Rückwärtsgangs auf dem serienmäßigen Display. Hat das Auto so etwas noch nicht oder ist es zu alt für eine Kamera-Vorbereitung, hilft eine Universallösung. Wieder gibt es welche, die eine Rückschau über das Smartphonedisplay ermöglichen.
Unterhaltung suchen: Reine Autoradios sind heute passé. Unter dem Stichwort Infotainment integrieren Autohersteller inzwischen Navigation, Verkehrshinweise, Musik-Player, Radio auch in digitaler Technik und vieles mehr in der Mittelkonsole. Hat das Auto einen so genannten Doppel-DIN-Einbauplatz, passen darin Nachrüstgeräte. Einige können sogar die angesagten Smartphone-Erweiterungen Carplay, Android Auto oder Mirrorlink nutzen.
Verbindung halten: Nicht nur modernes Infotainment setzt auf eine ständige Verbindung mit dem Internet. So schätzen mitreisende Kinder und Jugendliche einen WLAN-Hotspot. Bei Neufahrzeugen der oberen Klassen ist er üblich. Für kleinere oder ältere Autos gibt es welche für deutlich unter 100 Euro. „Die einfachsten Versionen werden dabei schlicht über die 12-Volt-Steckdose betrieben“, weiß der Experte von TÜV SÜD. Erforderlich sei aber in jedem Fall auch eine SIM-Karte mit Guthaben für Daten über das Mobilnetz. „Auch sie ist ein willkommenes Geschenk“.
Abos abschließen: Überhaupt lassen sich Daten auf den Gabentisch legen. „Eine hochwertige Navigations-App oder ein guter Dienst mit Verkehrsinformationen bringen echte Vorteile im Cockpit“, weiß Eberhard Lang. Für ein Geschenk hat man die Wahl zwischen einmaligen Ausgaben oder Abonnement-Modellen.
Weitere Informationen unter www.tuev-sued.de.