Ein Schild für alle? Beispielsweise Youngtimer-Fahrer könnten mit dem Wechselkennzeichen Bares sparen. Vor allem, seit 2007 die Möglichkeit weggefallen ist, Youngtimer (Fahrzeugalter ab 20 Jahre) mit dem 07-er Kennzeichen partiell zu betreiben, ist die geplante Zulassungsnovelle ein Lichtblick. Denn die Kfz-Versicherung wird nur für das Auto mit der höchsten Typklasse fällig. Zweit- oder Drittwagen wie Cabrio oder Youngtimer sind im Preis mit drin. Ende des vergangenen Jahres war eine Einführung bereits für Sommer 2011 angedeutet worden. Zuletzt ist es auf der politischen Ebene aber wieder stiller um das Thema geworden. Vor allem seitens der Kommunen werden Steuerausfälle befürchtet. Laut einer aktuellen Auskunft des Bundesverkehrsministeriums steht der genaue Zeitpunkt für die Einführung der Wechselkennzeichen noch nicht fest.
Rote 07-er Nummer: Private Besitzer von Oldtimern können ein rotes Schild mit der so genannten 07-er Nummer für ihren Liebhaberwagen bekommen. Die Kennzeichen haben als erste Ziffern die 07er-Kombination (ORT-07123). Vorteile: geringere Steuern und günstige Versicherungstarife. Je nach Zulassungsstelle können zudem mehrere verschiedene Fahrzeuge mit der Nummer gefahren werden. Vor 2007 galt die Regelung auch für Youngtimer ab 20 Jahren. Seitdem gilt: 07er-Schilder nur für Oldtimer, das heißt für Fahrzeuge ab 30 Jahren. Keine Regel ohne Ausnahme: Weiter gültig bleiben 07er-Kennzeichen, die vorher unbefristet vergeben wurden.
Nicht ins Ausland: 07-er Kennzeichen gelten in Deutschland generell nur für Probe- oder Prüfungsfahrten durch Kfz-Sachverständige, Überführungsfahrten sowie Touren zur Wartung und Reparatur. Auch erlaubt sind An- und Abfahrten sowie die Teilnahme an Oldtimer-Veranstaltungen. Verboten ist der Alltagsbetrieb. Um sicherzustellen, dass das Auto nicht im Alltag gelenkt wird, muss häufig ein Fahrtenbuch geführt werden. Achtung: Die Rechtslage im Ausland rund ums rote 07-er-Kennzeichen ist äußerst unklar. Wer also mit dem Oldtimer zum Treffen ins Nachbarland will, sollte sich vorab genau informieren. Wichtig auf jeden Fall: die grüne Versicherungskarte.
H-Kennzeichen: Keine Probleme im Ausland gibt es hingegen mit dem H-Kennzeichen. Weitere Vorteile für Oldtimerbesitzer: Eine pauschale Kfz-Steuer, die nicht vom Hubraum des Motors abhängt. Zudem gilt hier: freie Fahrt in Umweltzonen. Ist ein weiteres Alltagsmodell angemeldet, bieten oft auch die Versicherer Rabatt. Gekennzeichnet sind solche Wagen mit dem Buchstaben "H" am Ende des Nummernschilds. Zum Beispiel: M-DE 12H. Voraussetzung: Das Fahrzeug muss seit mindestens 30 Jahren im Verkehr sein. Das H-Kennzeichen wird erst nach einer positiv abgeschlossenen technischen Untersuchung im Umfang einer Hauptuntersuchung zugeteilt, in dem der originale beziehungsweise zeitgenössische und gut erhaltene Zustand des Oldies bestätigt wird. Dazu muss in allen Punkten die Mindestnote "3" erreicht werden.
Rote 06-er Nummer: Sie gibt es heute nur noch für Werkstätten und Autohäuser. Zu erkennen sind die roten Nummern von Händlern an den ersten beiden Ziffern 06 (ORT-06123).
Saison-Schilder: Motorrad, Cabrio oder Youngtimer - solche Wagen werden oft nur für eine begrenzte Zeit genutzt, meistens im Sommer. Dafür gibt es das Saisonkennzeichen, das nur für einen festgelegten Zeitraum von zwei bis elf Monaten gültig ist. Außerhalb dieser Zeit darf das Gefährt nicht mehr auf öffentlichen Straßen bewegt werden. Achtung: Selbstverständlich müssen Halter sich darum kümmern, das Auto für den zugelassenen Zeitraum zu versichern.
Kurzzeit-Nummer: Teilweise ersetzt wurden rote Nummern durch das Kurzzeit-Kennzeichen. Dies wird zum Zwecke der Probefahrt oder für die Überführung genutzt. Solche Nummernschilder gelten maximal fünf Tage lang.
08/15: Bei der Anmeldung eines neuen oder gebrauchten Fahrzeugs teilt die Zulassungsstelle ein Kennzeichen zu. Anmelder können sich aber auch gegen eine geringe Gebühr eine Buchstaben-Zahlenkombination aus noch verfügbaren Zeichen zusammenstellen. Das geht inzwischen bei fast allen Gemeinden online. Auf den Internetseiten der Zulassungsstellen kann man sich bequem eine Übersicht über noch nicht vergebene Kombinationen anschauen, sich das Wunschkennzeichen aussuchen und für eine gewisse Zeit reservieren. Dieser Service kostet in der Regel zwischen zehn und 20 Euro. In jedem Fall aber vor Ort erkundigen, wie das Verfahren in der jeweiligen Gemeinde gehandhabt wird. Die Herangehensweisen sind sehr unterschiedlich, wissen die TÜV SÜD-Experten.
Vor jeder Zulassung steht der Autokauf. "Oldtimer als Wertanlage" - das ist das Schwerpunktthema von TÜV SÜD auf der Retro Classics 2011. Wie man Modellen mit Klassikpotenzial auf die Spur kommt, mit welchen Kosten Anleger rechnen müssen, wenn sie das Hobby zur Geldanlage machen, darüber sprechen die TÜV SÜD-Spezialisten mit Kennern der Szene am Samstag, 12. März, jeweils um 12:30 bis 12:55 Uhr und um 16:00 bis 16:30 Uhr auf der Showbühne in Halle 1 der Messe Stuttgart. Mit dabei sind u.a. Malte Jürgens, Chefredakteur Motor Klassik, und Christian Steiger, stellvertretender Chefredakteur Auto Bild. Moderiert wird das Expertengespräch von SWR-Moderator Constantin Beims.
Auf dem TÜV SÜD-Stand, Halle 1, Stand J54, stehen den Besuchern an allen drei Messetagen die Spezialisten zu allen Fragen rund um Old- und Youngtimer zur Verfügung.
Weitere Informationen unter www.tuev-sued.de.