Nächster Service: 25.000 Kilometer - so steht es bei den meisten Fahrzeugen nach dem turnusgemäßen Werkstatttermin auf dem Display. Nimmt man die durchschnittliche jährliche Fahrleistung von 12.000 Kilometern (Statistisches Bundesamt) als Berechnungsgrundlage, heißt das: Zwischen den Serviceterminen können mehr als zwei Jahre liegen. Bremsen, Räder, Beleuchtungsanlage oder Filter brauchen da zwischenzeitlich Aufmerksamkeit. "Viele Verschleißteile müssen eventuell schneller ausgewechselt werden", so Eberhard Lang von TÜV SÜD. Zwar warnt moderne Fahrzeugelektronik vor zur Neige gehender Bremsflüssigkeit und abgefahrenen Bremsbelägen. Hundertprozentig verlassen sollte man sich darauf aber nicht. Ein gewisses Grundverständnis für die Technik sollte jeder Autofahrer mitbringen. Und: Ein Blick in die Betriebsanleitung zeigt, was einfach selbst gemacht werden kann. "Das trägt enorm zum Werterhalt bei", so Lang. Die meisten Arbeiten gehörten jedoch in die Werkstatt.
1. Leuchten: Beinahe allen Lampen im Auto kann sich der Autofahrer selbst widmen. Weil der Tausch von Blinker- und Standlicht und anderen Lampen manchmal selbst die Werkstatt viel Zeit kostet, lässt sich durch Do-it-yourself hier durchaus Geld sparen. Nach dem selbst durchgeführten Ersatz von Scheinwerferlampen empfiehlt TÜV SÜD, die Einstellung in der Werkstatt oder im nächstgelegenen TÜV SÜD Service-Center überprüfen zu lassen. Das kostet in aller Regel weniger als der Wechsel oder ist sogar gratis. Achtung: Von Xenon-Lampen grundsätzlich die Finger lassen. Diese Scheinwerfer setzen nämlich zum Zünden Spannungen von bis zu 50.000 Volt ein.
2. Ausbessern: Mit Tupflack lässt sich Rost an Steinschlagschäden stoppen. Geschickte Tüftler erzielen sogar mit Spraydosen akzeptable Ergebnisse. Jedoch darf niemand ein makelloses Finish erwarten wie bei der Werks- oder einer Profilackierung. Das gilt vor allem für Metallic-Farben.
3. Reinigen: Es gibt viele Stellen, an denen ein Auto abseits der Wagenwäsche von einer Reinigung profitiert. Beispiel: "Ein sauberer Motor neigt viel seltener zu Störungen und Reparaturbedarf", sagt Lang. Wer zudem den Unterboden, Achs- und Radaufhängungskomponenten regelmäßig reinigt, verhindert Korrosion. Das erhält den Wert und macht sich spätestens beim Weiterverkauf bemerkbar, denn kritische Gebrauchtwagenkäufer und Händler haben mehr im Blick als nur Motor und Lack.
4. Schmieren: Wer Türen und Hauben Schmierung gönnt, wird den Erfolg unmittelbar bemerken. Schlösser arbeiten leichter und Scharniere quietschen nicht länger. Letztere verschleißen übrigens Dank Behandlung mit Sprühfett viel langsamer. Das beugt zudem schlecht schließenden Türen vor. Gelenke an Motor- und Kofferraumhauben freuen sich über ein paar Tropfen Universalöl. Die Schließzylinder sollten - wenn überhaupt - nur einen speziellen Teflon-Schmierstoff bekommen und keinesfalls Graphit. Das ist für heutige Materialien ausgesprochen schädlich.
5. Lassen: Finger weg! Das gilt für alle Sicherheitskomponenten wie Bremsen, Lenkung, Radaufhängung und Elektronik. Lang: "Bei diesen Bauteilen sind Fachkenntnisse gefragt. Wer keine entsprechende Ausbildung hat, muss solche Arbeiten einer Werkstatt überlassen."
Nachweisen: Regelmäßige Wartung nach den Herstellervorschriften hilft den Wiederverkaufswert zu erhalten. Wer etwas selbst macht, bekommt dafür keine Stempel in das Service-Heft. Andere Nachweise, wie etwa Rechnungen für Material, können diesen Mangel zumindest teilweise ausgleichen.
Weitere Informationen für Autofahrer unter www.tuev-sued.de.