Mehr als 570.000 Wohnwagen waren zu Jahresanfang in Deutschland zugelassen. Dazu kommen noch einmal mehr als 340.000 Wohnmobile. Geheizt, gekühlt und gekocht wird größtenteils mit Gas. Mit der richtigen Technik und einer sorgfältigen Kontrolle ist das eine sichere Sache. Hindernisse kann es im Ausland geben. Gasangebote, Flaschen und Anschlüsse sind nicht genormt. "Am besten ist es, mit vollen Glasflaschen abzureisen. Das erspart Ärger in anderen Ländern", sagt Eberhard Lang von TÜV SÜD.
Auswahl: Flüssiggas ist in aller Regel ein Gemisch aus 40 Prozent Propan und 60 Prozent Butan. Letzteres liefert mehr Energie pro Kilogramm als Propan. Dafür kann dieses auch in der kalten Jahreszeit verwendet werden. Reines Butan würde nämlich schon bei rund null Grad nicht mehr verdampfen. Im Winterurlaub und bei Reisen in sehr kalte Regionen darf deshalb nicht zu viel Butan in der Flasche sein. Verkaufsstellen bezeichnen das Gemisch dann als Wintergas. Unvermischtes Propan ist noch bis fast minus 40 Grad nutzbar.
Anschluss: Das A und O des Brandschutzes bei Gasanlagen ist Sorgfalt beim Verbinden der einzelnen Komponenten. "Dafür vorgesehene Schraubenschlüssel sind die einzig geeigneten Werkzeuge", sagt Lang. Rohrzangen oder ähnliches ruinieren oder beschädigen die Muttern. Auch können die hohen Hebelkräfte Dichtungen überbeanspruchen. Achtung: Bei Gasanlagen gibt es häufig Verschraubungen mit Linksgewinden!
Adapter: Anschlüsse und Gewinde sind alles andere als einheitlich. Im Handel für Campingausrüstung gibt es jedoch Adaptersets. Eines ist das Europa-Füll-Set, das eigene Flaschen mit vielen ausländischen Füllstationen kompatibel macht. Das Europa-Entnahme-Set wiederum dient zum Anschließen deutscher Gasregler an ausländische Flaschen.
Abschluss. Schläuche, Absperrhähne, Druckminderer und andere Armaturen müssen absolut dicht sein. Tritt Gasgeruch auf, wenn kein Verbraucher betrieben wird, ist dies ein Alarmzeichen. Die Anlage muss von Sachkundigen gecheckt werden. Ein Tipp von TÜV SÜD: Das Management von Campingplätzen kann in aller Regel einen Spezialisten in der Umgebung empfehlen.
Ausland: Deutsche Gasflaschen können oder dürfen in manchen Ländern nicht gefüllt oder getauscht werden. Das ist beispielsweise in Finnland, Frankreich, Norwegen und Schweden so. Anderswo gibt es den Service nur in manchen Regionen, größeren Städten oder bestimmten Campingplätzen. Dazu gehören Griechenland, Italien, die Schweiz und Spanien. In wieder anderen ist es am einfachsten, eine dort übliche Flasche zu kaufen oder zu leihen. Doch für den Anschluss ist mitunter noch ein Adapter nötig, zum Beispiel in Italien.
Anschnallen: Die sichere Befestigung der Gasflaschen hat höchste Priorität. Das gilt nicht nur für den Aufbewahrungsplatz im Gaskasten auf der Deichsel. Auch Reserveflaschen im Innern müssen sorgfältig festgezurrt sein. Schon beim scharfen Bremsen können sie sonst zu gefährlichen Geschossen werden.
Abnahme: Alle zwei Jahre müssen Gasanlagen in Campingfahrzeugen vom Sachkundigen geprüft werden. "Dessen Bescheinigung ist für den Weiterbetrieb erforderlich", erläutert Lang.
Weitere Informationen unter www.tuev-sued.de.