Die Ausstattung des Arbeitsplatzes und die richtige Sitzhaltung sind für die Gesundheit, das Wohlbefinden sowie eine konstante Arbeitsleistung von großer Bedeutung. Wer in seinem Job die meiste Zeit vor dem Bildschirm verbringt, verspannt sich dadurch oft und überanstrengt die Nacken- und Rückenmuskulatur. "Das gravierendste Problem bei der Arbeit am Computer ist neben mangelnder Bewegung, dass der Arbeitsplatz und die Arbeitsplatzumgebung in vielen Fällen nicht gesundheitsfördernd gestaltet sind", erklärt Dr. Rumen Alexandrov, Fachlicher Leiter Arbeitsmedizin bei der TÜV SÜD Life Service GmbH. "Die Rücken-, Rumpf- und Bauchmuskulatur werden durch langes Sitzen geschwächt und können die Wirbelsäule weniger effektiv stützen, als es nötig wäre. Um diese Folgen abzuschwächen, ist es immens wichtig, dass der Bildschirmarbeitsplatz ergonomisch gestaltet ist und richtig eingestellt sind."
Richtige Möbel unterstützen gesundes Arbeiten
Ein ergonomisch gestalteter Arbeitsplatz enthält einen standsicheren Drehstuhl, der den Sitzenden in seiner natürlichen Sitzhaltung unterstützt. Dafür ist es wichtig, dass der Stuhl über eine höhenverstellbare Sitzfläche und bewegliche Rückenlehne verfügt. Zudem sollte die Sitzfläche vorne abgerundet und hinten hochgezogen sein. Die Rückenlehne sollte eine Dynamik aufweisen und einen Lendenbausch haben. Der Arbeitnehmer muss den Stuhl individuell anpassen und wechselnde Sitzhaltungen in ihm einnehmen können. Dieses "dynamische Sitzen" entlastet den Körper und verhindert Verspannungen. Entscheidend ist auch die Höhe des Schreibtisches. Im Idealfall sollte dieser höhenverstellbar sein - mit einem Verstellbereich von mindestens 68 bis 76 Zentimetern. Ist das nicht der Fall, liegt die empfohlene Höhe des Tisches bei rund 72 Zentimetern. Tisch und Stuhl sollten so eingestellt sein, dass die Oberarme ungefähr im rechten Winkel darauf liegen können. Kleine Personen können eine Fußstütze benutzen, falls die Beine bei passender Einstellung nicht bis auf den Boden reichen. Um alle Arbeitsmaterialien optimal anordnen zu können, sollte der Tisch am besten mindestens 1,20 Meter breit und 80 Zentimeter tief sein. Außerdem ist darauf zu achten, dass der Bereich unter dem Tisch nicht mit Rechner, Mülleimer oder Sonstigem zugestellt ist, sodass genügend Beinfreiheit bleibt.
Betriebsärzte helfen weiter
In vielen Unternehmen sind die Kriterien für einen ergonomischen Arbeitsplatz nicht erfüllt. Oft fehlt es Arbeitgebern und Mitarbeitern schlichtweg an der nötigen Kenntnis dazu. Hier kann der Betriebsarzt helfen. Gemeinsame Begehungen der Büroräume und Arbeitsplätze sowie eine damit einhergehende Mitarbeiterberatung machen auf mögliche Verbesserungen aufmerksam. Handelt es sich dabei um die Ausrichtung der verschiedenen Möbelstücke und Arbeitsutensilien, kann ein Mitarbeiter diese individuell auf sich einstellen. Ist der Arbeitsplatz jedoch grundsätzlich nicht ergonomisch ausgerichtet, sollte das Gespräch mit dem Vorgesetzten gesucht werden, um eine Veränderung herbeizuführen. Der Arbeitgeber sollte für Mitarbeiter, die an Bildschirmgeräten tätig sind, arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen wie G37 anbieten. Dabei handelt es sich um einen Sehtest, den der Betriebsarzt um eine Ergonomieberatung ergänzen kann. Um gesundheitlichen Risiken vorzubeugen, ist es zudem sinnvoll, betriebliche Workshops zum Thema Ergonomie oder Gymnastik- und Rücken-Kurse anzubieten.
TÜV SÜD unterstützt Unternehmen in puncto Gesundheitsmanagement
Die TÜV SÜD Life Service GmbH betreut die Mitarbeiter von knapp 10.000 Unternehmen in Deutschland beim Arbeits- und Gesundheitsschutz und entwickelt individuelle Lösungen zum Umgang mit Stress, zur Förderung der Arbeitsmotivation, bei Suchtgefährdung sowie bei Über- oder Unterforderung. Das Ziel ist stets, Bedingungen am Arbeitsplatz zu schaffen, die die Sicherheit und Gesundheit der Mitarbeiter schützen. Die Mitarbeiter honorieren dies durch bessere Leistungsfähigkeit. Kosten durch Arbeitsunfälle, einseitige Belastungen und Krankheiten werden verringert.
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