Mit einem Musical rund um die Verkehrserziehung hat die Grundschule in Ansbach Meinhardswinden-Brodswinden die Jury der TÜV SÜD Stiftung und der Landesverkehrswacht Bayern e.V. überzeugt. Seit 2012 vergeben die Fachleute den Förderpreis Innovative Verkehrserziehung für besonders originelle Konzepte. Bei der Preisverleihung im Ansbacher Kulturzentrum am 22. Februar stellten die Veranstalter den hohen Stellenwert der Verkehrserziehung für Verkehrssicherheit insgesamt heraus. Mit dabei: Stefan Graf, Ministerialdirigent im Bayerischen Kultusministerium, und die Ansbacher Oberbürgermeisterin Carda Seidel. Auf Platz zwei bei den innovativsten Ideen in der Verkehrserziehung: die Wilhelm-Pfeffer-Schule in Herzogenaurach. Platz drei ging an die Grundschule Augsburg-Herrenbach.
„Verkehrserziehung als Musical – das finden wir eine prima Idee, die wir gerne unterstützen", sagt Horst Schneider, Vorsitzender der TÜV SÜD Stiftung und Vizepräsident der Deutschen Verkehrswacht, bei der Preisverleihung in der vollbesetzten Ansbacher Karlshalle. „Denn die Musik macht den Kindern nicht nur eine Menge Spaß, sondern sie hilft vor allem dabei, die Inhalte nachhaltig zu lernen", so Schneider weiter. Das Siegerprojekt beim Förderpreis Innovative Verkehrserziehung aus Ansbach Meinhardswinden-Brodswinden und die Verkehrserziehung insgesamt liefern einen immens wichtigen Beitrag dazu, dass es immer weniger Opfer im Straßenverkehr gibt. Das unterstrichen alle Festredner und wiesen auf die große Bedeutung hin, die den Schulen hierbei zukommt: „Mit dem Förderpreis Innovative Verkehrserziehung unterstützen wir nicht nur das Engagement, sondern wollen gezielt darauf aufmerksam machen, was hier von den Schulen geleistet wird", betont Horst Schneider. Wolfgang Gerstberger, Vizepräsident der Landesverkehrswacht Bayern, fügt hinzu: „Bei der Verkehrssicherheit sind wir noch lange nicht am Ziel und dürfen nicht nachlassen. Das ist eine wichtige Botschaft des Preises."
Noten wirken nach
Zum Siegerprojekt: „Busstopp", so heißt das Musical, mit dem sich die Ansbacher Dritt- und Viertklässler ganz oben aufs Siegertreppchen gesungen haben. Wie verhalte ich mich beim Ein- und Aussteigen – die Sicherheit an der Bushaltestelle ist zentraler Punkt in der Verkehrserziehung. Schulterblick, Handzeichen, Spurwechsel, Gegenverkehr beachten, Fußgänger vorlassen und, und, und – im Linksabbiegersong werden die einzelnen Punkte, die es beim Linksabbiegen zu beachten gibt, gesungen und gelernt. Die Wirkungsweise liegt auf der Hand: Einfaches Auswendiglernen wirkt meist nur kurz – gesungen bleiben die Inhalte auch noch nach Jahren im Gedächtnis. Nicht nur beim Lernen von Verhaltensweisen für mehr Sicherheit unterstützt die Musik. „Weg mit dem Alkohol", so beispielsweise lautet ein anderer Songtitel im Musical von Musiklehrer Bencker, mit dem die Kinder ganz klar Stellung zu falschem Verhalten Erwachsener beziehen.
Der zweite Platz beim Förderpreis Innovative Verkehrserziehung geht an die Wilhelm-Pfeffer-Schule in Herzogenaurach. Das Förderzentrum für Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf entwickelt individuell nach den Bedürfnissen zugeschnittene Lernangebote, wie beispielsweise ein Gleichgewichtstraining. Fahrradfahren steht beim dritten Sieger, der Grundschule Augsburg-Herrenbach, im Zentrum des Engagements für mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Fahrräder und Helme werden für Schüler, die sich kein eigenes Rad leisten können, zur Verfügung gestellt. Geht mal was kaputt, wird es in der schuleigenen Werkstatt repariert.
Der Förderpreis „Innovative Verkehrserziehung in der Schule" ist mit insgesamt 5.000 Euro dotiert und wird von der Landesverkehrswacht Bayern und der TÜV SÜD Stiftung bereits zum fünften Mal vergeben. Ziel ist es, herausragende Verkehrserziehungsprojekte in der Schule zu unterstützen und bekannt zu machen. Damit lassen sich erfolgreiche, bisher nur regional umgesetzte Ideen auf eine breitere Basis stellen – für die Sicherheit aller Schüler in Bayern.
Weitere Informationen unter www.tuev-sued-stiftung.de oder www.verkehrswacht-bayern.de