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TÜV SÜD-Tipps zu Aggressionen im Straßenverkehr: So können Fahrer Wut abbauen

Drängeln und Rasen: Auf schnellstem Weg zur MPU

(lifePR) (München, )
Das Wochenende naht und jeder möchte schnell nach Hause - aber die Straßen sind voll und die Fahrer genervt. Ob geballte Fäuste, wutverzerrte Gesichter, Auffahren bis aufs Nummernschild, Lichthupe, Abdrängen, Ausbremsen oder rechts überholen - die Erscheinungsformen von Aggressionen im Straßenverkehr sind vielfältig und zum Teil sehr gefährlich. Unfall- und somit auch Todesursache Nummer eins im Straßenverkehr ist nicht angepasste Geschwindigkeit und aggressives Verhalten. Die Anzahl der Toten aufgrund von unangepasstem und aggressivem Fahrverhalten ist im Jahr 2011 überproportional angestiegen. Die Verkehrssicherheitsexperten von TÜV SÜD weisen darauf hin, dass so ein Verhalten - auch wenn es unfallfrei bleibt - schnell zum Entzug des Führerscheins und zur Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) führen kann. Sie wissen aber auch, woher solche Verhaltensmuster kommen und wie man sie durchbrechen kann.

"Wer über Emotionen im Straßenverkehr redet, berichtet nur selten von Glücksgefühlen - häufiger geht es um Aggression", weiß TÜV SÜD-Verkehrspsychologe Gerhard Laub. Über 50 Prozent der Fahrer geben an, Aggressionen oft oder sehr oft zu erleben (Quelle: IZVW). Vor allem Männer und Fahrer höherklassiger Fahrzeuge fallen in diesem Zusammenhang negativ im Straßenverkehr auf. Die Ursachen dafür liegen unter anderem im immer dichter werdenden Verkehr, der zunehmenden Leistung der Motoren, der Anonymität im Auto und an den mangelnden Kommunikationsmöglichkeiten mit anderen Verkehrsteilnehmern. Bei dichtem Verkehr erhöhen sich die aggressiven Verhaltensweisen bisweilen um das Vierfache.

Aggressionen ausleben - nicht auf Kosten der Sicherheit

Wer unter Zeitnot steht, wird schneller aggressiv. Im Auto hat man aber kaum Möglichkeit, mit den anderen Verkehrsteilnehmern zu kommunizieren. Versuche mit der Lichthupe oder Gestikulieren werden häufig missverstanden. Wie aber kann man seine Wut im Auto abbauen? Verkehrspsychologe Laub gibt Tipps:

- Tief durchatmen: Möglichst in den Bauch atmen und langsam bis zehn zählen.
- Sich in die Lage des Gegenübers versetzen: Meist steckt hinter den Reaktionen keine Absicht und nur in den seltensten Fällen eine, die einen persönlich treffen soll. War es vielleicht nur Unwissenheit, Unbeholfenheit oder ein Versehen?
- Bewusst positive Gedanken suchen: Die Entspannung im letzten Urlaub, das Erfolgserlebnis im Sport oder Lob von Chef - positive Erinnerungen lassen Wut und Ärger verblassen.
- Wichtigkeit der Situation überprüfen: Ist es wirklich so wichtig? Wie werde ich die Situation in einem Jahr beurteilen? Die meisten Situationen im Straßenverkehr sind gleich wieder vergessen - großer Ärger kostet nur Nerven und bringt selten was.

"Ein guter Autofahrer kommt zügig und gefahrlos auf der Straße voran. Ein sehr guter Autofahrer sorgt dafür, dass alle zügig und gefahrlos vorankommen", erklärt Laub. Falls es doch einmal zu Punkten in Flensburg gekommen sein sollte, helfen Aufbauseminare beim Punkteabbau, damit man nicht in Gefahr kommt, den Führerschein zu verlieren.

Zahlen & Fakten zum Thema:

- Die Zahl der Verkehrstoten ist im Jahr 2011 zum ersten Mal seit zehn Jahren wieder angestiegen. 3.991 Menschen starben auf deutschen Straßen - das sind fast 11 Tote jeden Tag und ganze 9,4 Prozent mehr als im Vorjahr.
- Über 80 Prozent der Fahrer halten die Wahrscheinlichkeit, dass ein drängelnder Fahrer von der Polizei entdeckt wird, für gering oder sehr gering. (Quelle: IZVW Würzburg).
- Entsprechendes Fehlverhalten im Straßenverkehr hat der Gesetzgeber bereits vorbewertet, denn in § 315c des Strafgesetzbuches (StGB) ist geregelt, was droht, wenn ein Autofahrer "Leib und Leben eines anderen gefährdet" - bis zu fünf Jahre Freiheitsstrafe oder Geldstrafe.
- Im Jahr 2010 wurden 174.558 Menschen wegen Straftaten im Straßenverkehr verurteilt. Davon waren über 85 Prozent Männer. (Quelle: Deutsches Statistisches Bundesamt)

Die TÜV SÜD Life Service GmbH ist ein Unternehmen der TÜV SÜD Gruppe mit knapp 500 Mitarbeitern an 100 Standorten. Diese bieten umfassende Beratung und Betreuung auf allen Gebieten der Arbeitsmedizin, -sicherheit und Arbeitspsychologie an. Darüber hinaus sorgen Verkehrspsychologen und -mediziner für mehr Verkehrssicherheit und führen u.a. Medizinisch-Psychologische Untersuchungen durch.

TÜV SÜD AG

TÜV SÜD ist ein international führender Dienstleistungskonzern mit den Strategischen Geschäftsfeldern INDUSTRIE, MOBILITÄT und ZERTIFIZIERUNG. Mehr als 16.000 Mitarbeiter sind an über 600 Standorten weltweit präsent. Die interdisziplinären Spezialistenteams sorgen für die Optimierung von Technik, Systemen und Know-how. Als Prozesspartner stärken sie die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Kunden.

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