Bei der Hälfte der über 500 Befragten verderben Lebensmittel. Gründe dafür sind, dass zu viel eingekauft wurde (21%) oder oftmals Lebensmittel wegen zu langer Lagerung entsorgt werden müssen (15%). Falsch eingekauft zu haben (7%), letztlich nicht schmackhafte Produkte (5%) oder mangelnder Erfolg bei der Zubereitung (2%) tragen ebenfalls zu privatem Lebensmittelabfall bei.
Die wenigsten Menschen werfen Lebensmittel ohne Grund in den Müll. Dennoch entsorgt jeder Bundesbürger Studien zufolge pro Jahr durchschnittlich 82 kg Lebensmittel. Rund die Hälfte davon wäre vermeidbar.
"Da es laut aktueller TÜV SÜD-Umfrage vor allem die Einkaufsgewohnheiten sind, kann ein Teil des Abfalls durch einen strategischeren Einkauf reduziert werden. Der Verbraucher hat es oft selbst in der Hand", sagt Dr. Andreas Daxenberger, Lebensmittelexperte von TÜV SÜD.
Einkaufszettel: Eine konsequente Einkaufsplanung mit Einkaufszettel schützt effektiv vor Impuls- und Fehlkäufen. Dabei ist die Planung für Gäste ebenso wichtig wie absehbare Besuche in der Betriebskantine, Mensa oder Restaurants. Erstellte Einkaufslisten sollten nochmal mit vorhandenen Vorräten abgeglichen werden.
Zeitnah einkaufen: Fleisch und Fisch sind sensible Lebensmittel. Man kauft sie am besten erst kurz vor dem Verzehr oder tiefgekühlt. Auch hier ist die gute Planung die Basis für leer gegessene Töpfe.
Kühlschrank-Ordnung: Der Kühlschrank sollte übersichtlich eingeräumt werden. Bei Ware, die nicht in der Originalverpackung gelagert wird, ist eine Beschriftung nötig. Reste rutschen in unübersichtlich eingeräumten Kühlschränken oft nach hinten und werden vergessen. Eilig aufzubrauchende Produkte sollten ganz vorne stehen.
Lagerungshinweise: Für die Aufbewahrung der Produkte geben viele Hersteller extra Hinweise auf der Verpackung an. Fast alle Lebensmittel sind vor Licht und Wärme zu schützen, geöffnete Produkte abzudecken und auch schnell zu verbrauchen.
Reste: Zeitnahes Einfrieren hilft, anfallende Reste später noch zu verbrauchen. Bei schon einige Tage geöffneten Lebensmitteln ist ein Test gefragt: Riecht, schmeckt und sieht alles so wie immer aus, kann es noch verwertet werden. Die Angabe eines Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) ist bei den meisten Lebensmitteln in Fertigpackung gesetzlich vorgeschrieben. Viele Lebensmittel, insbesondere diejenigen mit einer langen Haltbarkeit, sind auch noch nach dem Ablauf des MHD einwandfrei. Vorsicht bei Lebensmitteln mit einem Verbrauchsdatum ("zu verbrauchen bis"). Hier ist nach dem Ablauf des Datums nicht mehr sicher gestellt, dass das Lebensmittel keine krankmachenden oder Verderb erregenden Keime enthält.
Flexibilität: Obst, Gemüse und auch Brot werden oft schon bei geringen Abweichungen vom Optimum entsorgt. Ein wenig mehr Toleranz bei der Optik der Lebensmittel ist manchmal nicht schlecht. Auch bewahrt die Weiterverarbeitung zu Quarks, Snacks, Salat oder Croutons Lebensmittel vor der Tonne.