Bereits heute liegt der Anteil an elektronischen Systemen in Fahrzeugen bei 20 bis 30 Prozent. Um die möglichen Gefahren, die durch fehlerhaftes Verhalten von elektrischen und elektronischen Systemen in Fahrzeugen verursacht werden können, zu reduzieren, hat die International Organization for Standardization (ISO) im November 2011 die Norm ISO 26262 veröffentlicht. Obwohl die Norm nicht gesetzlich vorgeschrieben ist, wird sie auch vor dem Hintergrund wachsender Komplexität von elektronischen Systemen und insbesondere bei innovativen Softwarekomponenten von OEMs und Zulieferern anerkannt und angewendet.
Multicore-Prozessoren finden aufgrund ihrer integrierten Sicherheits-Mechanismen und höheren Verarbeitungskapazität bei geringerer Verlustleistung zunehmend Anwendung im automobilen Umfeld. Im Bereich der Eingebetteten Systeme gibt es mit einem Anteil von bereits rund 20 Prozent einen sehr starken Trend zu Rechnern mit Mehrkern-Architektur. Der Einsatz solcher Multicore-Systeme in sicherheitsrelevanten Systemen stellt die Entwickler auf Grund der hohen Komplexität jedoch vor neue Herausforderungen. Nichtfunktionale Anforderungen wie z.B. Echtzeitanforderungen und Robustheitsanforderungen müssen genauso sichergestellt werden wie die Kompatibilität zu bestehender (Singlecore-) Software.
Dazu Andreas Bärwald, TÜV SÜD Automotive Division, Business Unit Manager Quality and Safety: "Die Kooperation zwischen der TÜV SÜD Automotive GmbH und der Timing-Architects Embedded Systems GmbH ermöglicht es, unseren Kunden ein ganzheitliches Dienstleistungspaket zu den vielfältigen Themenstellungen der Funktionen Sicherheit bis hin zur Evaluierung von Echtzeitfragestellung sowie der Optimierung von Multicore Software-Architekturen anzubieten. Das ist ein signifikanter Mehrwert für unsere Kunden, da hier Sicherheitsbetrachtungen auf Systemebene und Analysetätigkeiten mit hohem Detailierungsgrad auf Mikrocontrollerebene eng verzahnt und aus einer Hand angeboten werden können."
"Eingebettete Systeme sind einer der entscheidenden Treiber von Produktinnovationen im Automobil. Die Umstellung dieser Systeme auf MulticoreProzessoren führt zu einer signifikanten Erhöhung der Komplexität. Da gleichzeitig die Sicherheitsanforderungen an diese Systeme steigen, bringt dies unwillkürlich eine Erhöhung des Entwicklungsaufwandes mit sich. Timing-Architects hat speziell für diese Problemstellung modellbasierte Evaluierungs- und Optimierungswerkzeuge entwickelt und bietet spezialisierte Dienstleistungen bei Echtzeitfragestellungen an, um diese neue Komplexitätsstufe nachhaltig zu beherrschen", erklärt Dr.-Ing. Michael Deubzer, CTO und Geschäftsführer von Timing-Architects. "Die Zusammenarbeit mit der TÜV SÜD Automotive GmbH ermöglicht es unseren Kunden, ein umfassendes Know-how im Bereich der Funktionalen Sicherheit anzubieten, um den gestiegenen Sicherheitsanforderungen moderner Eingebetteter Systeme gerecht zu werden und mit einem ganzheitlichen Ansatz bei der Umstellung auf die neue Multicore-Technologie zu unterstützen", betont Dr.-Ing. Martin Hobelsberger, CEO und Geschäftsführer der Timing-Architects Embedded Systems GmbH.
Weitere Informationen unter www.tuev-sued.de.