"Die Fälschung von Produkten und von Prüfzeichen ist alles andere als ein Kavaliersdelikt", sagt Dirk Eilers, Leiter des Geschäftsbereichs Product Service der TÜV SÜD AG. "Durch die Produktpiraterie wird nicht nur die Gesamtwirtschaft massiv geschädigt, sondern auch die Sicherheit und Gesundheit von Verbrauchern aufs Spiel gesetzt." Im Jahr 2008 verursachten gefälschte Produkte nach Schätzungen des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWi) allein in Deutschland einen Schaden von 15 Milliarden Euro und den Verlust von rund 70.000 Arbeitsplätzen. "Die Inverkehrbringer der gefälschten Produkte unterlaufen natürlich auch die gesetzlichen Vorgaben für sicherheitsrelevante Prüfungen, beispielsweise nach dem deutschen Geräte- und Produktsicherheitsgesetz", erklärt Joachim Birnthaler, Sprecher der Geschäftsführung der TÜV SÜD Product Service GmbH. "Das führt in der Folge dazu, dass immer mehr risikobehaftete beziehungsweise unsichere Produkte auf den Markt kommen."
Schärferes Vorgehen gegen Plagiate ist praktizierter Verbraucherschutz
Da bei Produktplagiaten in der Regel auch die Prüfzeichen gefälscht werden, hat sich TÜV SÜD zu einem härteren Vorgehen gegen die betrügerischen Hersteller und Inverkehrbringer entschlossen. "Das ist ein wichtiger Schritt zum Schutz unserer Marke und zum Schutz unserer Kunden und nicht zuletzt auch zum Schutz der Verbraucher", betont Birnthaler. So ist TÜV SÜD als Gründungsmitglied der Certification Industry against Counterfeiting (CIAC) beigetreten, einem Zusammenschluss von international führenden Produktzertifizierungsunternehmen. Koordiniert von Interpol gehen die CIAC-Mitglieder weltweit gegen Produktpiraterie, Prüfzeichenbetrug und "Prüfzeichentourismus" vor - mit großem Erfolg. "Erst vor kurzem konnten wir beispielsweise in Kooperation mit dem finnischen Zoll eine Sendung von gefälschten und sicherheitstechnisch gefährlichen Wagenhebern an der EU-Grenze stoppen und der Vernichtung zuführen", berichtet der TÜV SÜD-Geschäftsführer. "Das ist vor allem deshalb bemerkenswert, weil die Produktpiraten mit hoher krimineller Energie gearbeitet und die tatsächliche Herkunft sowie den Frachtweg verschleiert haben."
TÜV SÜD arbeitet mit Zollbehörden, Marktaufsicht und Polizei zusammen
Die Entdeckung und Verfolgung von Produktplagiaten ist mit hohem Kontrollaufwand verbunden. Um die Produkte bereits an der EU-Außengrenze abzufangen, arbeiten TÜV SÜD und die anderen CIAC-Mitglieder im Rahmen der so genannten Grenzbeschlagnahme intensiv mit den europäischen Zollbehörden zusammen. "Aber auch wenn gefälschte Produkte bereits auf den Markt gelangt sind, wird der Kontrolldruck durch die nationalen Marktaufsichtsbehörden und die Kriminalpolizei aufrechterhalten", betont Birnthaler. Entdeckte Plagiate würden aus dem Verkehr gezogen und die "Rädelsführer" würden gerichtlich belangt. Die missbräuchliche Verwendung von geschützten Marken kann nach Aussage des TÜV SÜD-Manns mit hohen Geldstrafen und Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren geahndet werden.
Durch die intensive, weltweite Zusammenarbeit von CIAC, Zollbehörden, Marktaufsichtsbehörden und Polizei wird sich die Aufklärung von betrügerischen Machenschaften nach Ansicht von Dirk Eilers weiter verbessern. "Wir werden unseren Kampf gegen Produktpiraten kontinuierlich intensiveren und die in Europa bereits erfolgreichen Schutzmaßnahmen auch in anderen Regionen einsetzen", kündigt der TÜV SÜD-Geschäftsbereichsleiter an. Damit schütze TÜV SÜD nicht nur das eigene Prüfzeichen und die eigene Marke. "Denn wenn gefährliche Plagiate vom Markt genommen werden", so Eilers, "dann profitieren davon in erster Linie auch die Verbraucher."