„Spezielle Fahrzeugmodelle benötigen ganz bestimmte Lampen. Deshalb sollte man immer ein Set mit den richtigen Ersatzlampen dabei haben“, sagt Patrick Pöppl von TÜV SÜD. Einen Einblick in die Vielfalt geben die verschiedenen Bezeichnungen: HB4 hat zum Beispiel einen anderen Sockel als H4. Die beiden kann man also nicht austauschen. Zudem sitzen in Fern- und Abblendlicht häufig unterschiedliche Typen. Gerade bei Lampen wie H8, H9 oder H11 ist der Nachschub unterwegs nicht gesichert. Auch bei Blinkern, Stand- und Bremslicht ist diverse Technik im Einsatz, die längst nicht jede Tankstelle auf Lager hat. Zusätzlich gilt: Wer Lampen selbst wechselt, sollte sich auf jeden Fall mit den entsprechenden Kapiteln in der Bedienungsanleitung vertraut machen. Vor allem, weil bei einigen modernen Modellen der Zugang zum Lampenträger sehr trickreich ist. „Wer sich nicht genau informiert hat, für den kann der Austausch gerade im Dunkeln eine nervenaufreibende und zeitfressende Angelegenheit werden“, so Pöppl. Zudem sollte man sich hier gleich darüber informieren, welche Birnchen die richtigen sind, und sich dann ein Notfallsortiment selbst zusammenstellen.
Fachmann einschalten: Xenon-Licht benötigt zum Zünden kurzzeitig sehr hohe Spannungen. Es können über 30.000 Volt auftreten. Die Experten von TÜV SÜD raten daher, den ohnehin selten notwendigen Austausch dieser Lampen einer Fachwerkstatt zu überlassen.
Auch beim Ausfall von LED-Leuchten bleibt einem der Weg in die Werkstatt nicht erspart. Oftmals muss die komplette Lichteinheit ausgetauscht werden, selbst wenn einzelne Dioden noch funktionieren.
Vorher abschalten: Vor jeder Arbeit am Autolicht müssen alle Lampen stromlos sein. Sonst könnten die Kabel beim Abziehen einen Kurzschluss verursachen.
Umsichtig arbeiten: Scheinwerferlampen sind oft mit Federklammern befestigt. Diese müssen ohne übermäßige Kraftanwendung ausgerastet werden, um sie nicht zu verbiegen. Wenn möglich, Stecker erst nach dem Ausbau der Lampe abziehen. Vorsicht: Das Glas von Halogenlampen und von Standlicht-Birnen im Scheinwerfer keinesfalls mit bloßen Fingern berühren! Selbst kleinste Fingerabdrücke können den Reflektor oder die Glühlampe schädigen. Da die Glaskolben moderner Lampen unter hohem Druck – bis zu 15 bar – stehen, können sie im Extremfall explodieren. Deshalb der Hinweis: Beim Austausch stets eine (Schutz-)Brille tragen!
Paarweise tauschen: Die Experten von TÜV SÜD empfehlen dringend, die Lichtquellen stets paarweise zu erneuern. Fällt nämlich eine aus, sind die Tage des zweiten Exemplars ebenfalls gezählt.
Qualität kaufen: Bei Autolampen gibt es große Qualitätsunterschiede, und der Kauf renommierter Fabrikate lohnt sich. Blaue Scheinwerferlampen, die „Xenon-Effekt“ oder „Laser-Licht“ ankündigen, halten die Versprechungen meist nicht und sind lichttechnisch oft sogar unterlegen. Kein unseriöses Werbe-Argument sind dagegen so genannte Longlife-Versionen, deren Lebensdauer rund zwei bis drei Mal so hoch ist wie die von Standardlampen.
Scheinwerfer prüfen: Nach dem Lampenwechsel testen, ob der Scheinwerfer wirklich funktioniert. Zusätzlich sollte eine Werkstatt die Scheinwerfereinstellung bei nächster Gelegenheit prüfen.
Noch ein Hinweis: Scheinwerferlampen vorsorglich jährlich wechseln? Das war gestern. Das Licht von modernen Halogenlampen lässt so gut wie nicht mehr nach.