Wasser oder Kondenswasser? Wenn Wasser oder einfach Feuchtigkeit im Keller auftaucht, kann dies grundsätzlich zwei Ursachen haben: Entweder die Nässe dringt tatsächlich von außen ein - oder sie entsteht durch bauphysikalische Effekte. Mit der zweiten Möglichkeit ist - vereinfacht gesagt - das Folgende gemeint: Steht der Keller zum Beispiel im Grundwasser, kann sich durch Temperaturunterschiede an den Außenwänden des Untergeschosses relativ leicht Kondenswasser bilden. Klassische Jahreszeit dafür: der Sommer. Durch ständige Beobachtung und bedarfsweise einfache physikalische Messungen mit Thermometer und Hygrometer lassen sich entsprechende saisonale Indizien ablesen. Damit kondensierte Feuchtigkeit gepuffert werden kann und an der Oberfläche weniger Schimmel entsteht, sollte man die Wände im Keller oder in Tiefgaragen möglichst nicht mit Kunststofffarbe streichen, so der Hinweis von TÜV SÜD.
Wasser von unten/von der Seite: Wenn sich Schichtenwasser im Bereich des Kellers sammelt, kann es - bei unterschiedlich durchlässigen Bodenschichten - zum so genannten Wanneneffekt kommen. Das Wasser sammelt sich in solchen "Wannen" und drückt in den Keller.
Wasser durchs Fenster: Bei fehlenden oder überforderten Drainagen oder hohem Grundwasserstand kann Wasser auch über die Lichtschächte von Kellerfenstern eindringen. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn sich an Hanggrundstücken Sickerwasser sammelt oder die technischen Vorrichtungen (Drainagen) nicht mit kurzfristig starken Niederschlägen zurechtkommen. Die Empfehlung von TÜV SÜD dazu lautet: Drainagen alle zehn Jahre warten und spülen. Gibt es grundsätzliche Mängel in der Bauausführung, könnten Baufachleute nach einer Ortsbesichtigung Vorschläge für konkrete Abhilfe machen.
Wasser aus der Leitung: Diffuser Wassereintrag im Keller und Druckabfall bei der Heizung? Ursache für beide Effekte könnte eine lecke Muffe an einem Heizungsrohr sein. Beim Aufspüren hilft der Heizungsfachmann, so der Tipp von TÜV SÜD. Probleme können auch entstehen, wenn Gummidichtungen an Rohrdurchführungen durch Außenwände an Spannung verlieren und Wasser einlaufen kann. Besonders tückisch: Hier sickert wegen der geringen Spalte in der Praxis meistens "sauberes" Wasser in kleinen Mengen ein - so entstehen an Wänden erst einmal keine oder kaum Spuren.
Wasser von oben: In der Ecke eines Kellerraums zeigt sich immer wieder ein feuchter Fleck? Ursache dafür könnte auch ein verstopftes Dachablaufsystem an der Hausmauer sein, so dass sich Dachrinnenwasser staut - und irgendwann durch die Mauer drückt.