- Will ich regelmäßig Pasta-Wasser für die ganze Familie mit dem Wasserkocher vorbereiten? Oder möchte ich im Büro die nachmittägliche Tasse Tee aufbrühen? Von Antworten auf diese Fragen hängt es ab, welches Volumen der Kocher bieten sollte. Das Spektrum reicht von maximal 1 bis maximal 1,7 Litern Füllmenge. Zudem gibt es kleinere Ausführungen als Reisewasserkocher. Geht es tatsächlich nur um eine Tasse Tee, ist die minimale Füllmenge bei der Auswahl wichtig. Wer für eine Tasse den Kocher mit einem Dreiviertelliter befüllen muss, verschwendet Wasser und Strom und belastet Geldbeutel und Umwelt.
- Wie viel Wasser ist schon drin? Das lässt sich einfacher erkennen, wenn die Mengenskala an beiden Seiten angebracht ist. Dann tun sich beispielsweise auch Linkshänder bei der Kontrolle des Wasserstandes leichter.
- Kunststoff, Metall oder Glas? Hinsichtlich der Gebrauchstauglichkeit gibt es hier nicht viele Unterschiede. Allerdings: Ein Gerät aus Kunststoff oder Metall wird nicht gleich kaputtgehen, wenn es herunterfällt. Und: Ausführungen mit Kunststoffbehälter bleiben außen grundsätzlich kühler - sollten allerdings trotzdem nur am Griff angefasst werden. Bei Geräten aus Metall verhindern Geräte mit doppelwandiger Isolierung die Gefahr von versehentlichen Verbrennungen.
- Die Kocher mit offenem Heizelement (eine Art Tauchsieder direkt in der Kanne) sind nach Beobachtung der TÜV SÜD-Produktexperten inzwischen fast ganz vom Markt verschwunden. Das liegt wahrscheinlich an den Nachteilen dieser Konstruktion: Zum einen können Kalk und Verschleiß einer offenen Heizwendel stärker zusetzen, zum anderen können die offenen Heizelemente Nickel ins Wasser abgeben - was insbesondere für Allergiker problematisch ist.
- Um in Sachen Schadstoffe auf Nummer sicher zu gehen, können sich Verbraucher am TÜV SÜD-Oktagon "schadstoffgeprüft" orientieren. Bei der Untersuchung im Labor achten die Fachleute insbesondere auf PAK (Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe). Zudem steht das Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetz (LMBG) auf der Agenda der TÜV SÜD-Experten. Sie überprüfen das erhitzte Wasser auf Schwermetall und weitere Schadstoffe sowie auf Geruch und Geschmack des Wassers.
- Dass ein Wasserkocher eine heiße Angelegenheit ist, ergibt sich aus der Natur der Sache. Deshalb sollte man darauf achten, dass der Griff gut isoliert ist. Zudem sollte der Griff nicht über der Einlassöffnung angebracht sein, aus der Dampf aufsteigen kann.
- Wichtiger Aspekt neben Sicherheit und Schadstofffreiheit: der Komfort. Gängig sind Modelle, bei denen nur die Basis am Stromkabel hängt und die Kanne selbst uneingeschränkt mobil ist. Noch bequemer wird es, wenn das Gerät mit einem so genannten 360-Grad-Sockel mit Zentralkontakt ausgestattet ist. So lässt sich der Kocher aus jeder Richtung auf die Basis setzen. Hängt der Kocher direkt am Stromnetz, hat man nur einen eingeschränkten "Wendekreis". Zudem haben solche Modelle häufig keine Auto-Abschaltung. Damit verpufft im Betrieb möglicherweise viel Energie.
- Ob der Wasserkocher zur bewährten Küchenhilfe wird, hängt nicht zuletzt davon ab, ob sich Wasser bequem einfüllen lässt. Das A und O dafür: Ein gut zugänglicher, weit öffnender Deckel. Hinweis der TÜV SÜD-Fachleute: Darauf ist insbesondere bei Modellen im Retro-Look zu achten. Der Griff schwingt hier häufig direkt über den Deckel und das Design kann zu Lasten der Benutzerfreundlichkeit gehen.
- Kocht das Wasser, sollte die Auto-Abschaltung möglichst rasch reagieren, um Energie zu sparen. Das gilt auch bei kleinen Füllmengen. Und für mehr Sicherheit ist gesorgt, wenn ein Trockengehschutz verhindert, dass der nicht befüllte Kocher irrtümlich in Gang gesetzt wird.
- Wer nicht jedes Mal kochendes Wasser braucht, kann über ein Modell mit Temperaturvorwahl nachdenken. Das kann für Liebhaber von grünem Tee oder von Wärmflaschen interessant sein. Auch Modelle mit Warmhaltefunktion gibt es, in denen das Wasser für einige Zeit die gewünschte Temperatur hält.
- Wie viel Watt sollte ein Wasserkocher in sich haben? Das Spektrum reicht von 600 bis 3.000 Watt. Hier gilt: Je größer das Fassungsvermögen, desto mehr Leistung ist erforderlich. Aus dem Verhältnis von Füllmenge und Watt ergibt sich dann, wie schnell der Kocher das Wasser zum Sieden bringt.
- Welcher der vielen Kocher ist sicher und passt am besten in meinen Küchenalltag? Orientierungshilfe bietet das GS-Zeichen (Geprüfte Sicherheit) oder das blaue Oktagon von TÜV SÜD. Auf dem Weg zum Siegel wird das Gerät im TÜV SÜD-Labor intensiven Prüfungen auf Sicherheit, Schadstofffreiheit, Gebrauchstauglichkeit und Benutzerfreundlichkeit untersucht.
- Wo Wasser kocht, bleibt Kalk nicht aus. Die weiße Patina sollte regelmäßig entfernt werden. Dabei sollte man sich an Gebrauchsanleitung des Herstellers halten. Es sollten nur Entkalkungsmittel verwendet werden, die ausdrücklich für Wasserkocher gedacht sind.
- Weiterer Hinweis der TÜV SÜD-Experten: Wer die Kanne regelmäßig unter Strom von der Basis nimmt und wieder aufsetzt, reduziert unter Umständen die Lebensdauer der Kontakte. Besser ist es, den Schalter an der Kanne zu benutzen.
Weitere Informationen zu Konsumprodukten gibt es unter www.tuev-sued.de/ps
Die TÜV SÜD Product Service GmbH ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit den Bereichen technische Prüfung, Begutachtung und Zertifizierung von Produkten im Hinblick auf Sicherheit, Qualität und Gebrauchstauglichkeit. Die rund 1.700 Mitarbeiter repräsentieren ein Expertenwissen in allen gängigen Produktnormen und Marktanforderungen